Erschienen in:
01.06.2015 | Leitthema
Verbrennungen und Verbrühungen im Kindesalter
verfasst von:
Dr. B. Landsleitner, Dr. J. Keil
Erschienen in:
Medizinische Klinik - Intensivmedizin und Notfallmedizin
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Ausgabe 5/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Kindernotfälle und Verbrennungstraumata sind in der präklinischen Notfallmedizin selten; Notfallteams können daher kaum Versorgungsroutine entwickeln.
Fragestellung
Wie können kindliche Verbrennungstraumata effektiv versorgt und gängige Fahler vermieden werden?
Material und Methode
Vorstellung eines einfachen und schweregradbezogenen Versorgungskonzepts unter Berücksichtigung der aktuellen Literatur anhand einer Falldarstellung.
Ergebnisse
Etwa 80 % der Verbrennungen und Verbrühungen bei Kindern sind leichterer Art – hier steht eine effektive intranasale Analgesie im Vordergrund. Auf weitere Maßnahmen kann meist verzichtet werden. Auch die Therapie schwerer Verbrennungstraumata kann mit einer intranasal applizierten Analgosedierung beginnen. Im Anschluss erfolgt die Anlage eines intravenösen oder intraossären Zugangs und eine moderate Volumenzufuhr, die nur bei Schockzeichen durch eine Volumenbolusgabe ergänzt wird, sowie ggf. eine Vertiefung der Analgosedierung. Die Verbrennungsausdehnung wird am besten mit der Handflächenregel bestimmt; eine Abschätzung des Schweregrades ist oft erst im zeitlichen Verlauf möglich. Einleitung einer Narkose und Intubation sind seltenen Einsatzsituationen vorbehalten.
Schlussfolgerungen
Durch die Anwendung eines für Verbrennungen modifizierten ABCDE-Schemas kann jedes Notfallteam Kinder mit Verbrennungstrauma effektiv versorgen.