Erschienen in:
23.04.2015 | Originalien
Verletzungen bei Kindern und Jugendlichen im Bereitschaftsdienst
verfasst von:
Dr. T. Ruffing, S. Danko, T. Danko, T. Henzler, H. Winkler, M. Muhm
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 8/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Ein differenziertes kinder- und jugendtraumatologisches Wissen ist bei der Therapie verletzter Minderjähriger unabdingbar. Ziel dieser Studie war es, die Behandlungsschwerpunkte im traumatologischen Bereitschaftsdienst darzulegen.
Material und Methoden
Über einen Zeitraum von 2 Jahren wurden alle akut verletzten Kinder und Jugendliche (0 bis 17 Jahre alt, n = 4784) im Bereitschaftsdienst prospektiv analysiert. Die Daten wurden hinsichtlich Geschlecht, Alter, Untersuchungsdatum, Indikation zur Röntgenbildgebung, Diagnose sowie Therapie untersucht.
Ergebnisse
Bei saisonalen Unterschieden im Behandlungsaufkommen fanden sich insgesamt 34,4 % Prellungen/Quetschungen, 23 % Wunden, 19,9 % Frakturen, 14,9 % Distorsionen/Zerrungen/Bandrupturen, 4,1 % Schädel-Hirn-Traumata, 1,5 % Luxationen, 1,1 % Muskel-/Sehnenverletzungen und 0,9 % Verbrennungen. Sechzig Prozent der Patienten wurden geröntgt, 8,3 % stationär aufgenommen. Die Verletzungsentitäten zeigten eine unterschiedliche Altersdynamik. Am distalen Unterarm ergaben sich die meisten Frakturen (25,7 %). Zudem wurden dort die meisten Osteosynthesen (22,5 %) durchgeführt.
Schlussfolgerung
Der kompetente Umgang mit Verletzungen von Kindern und Jugendlichen beginnt mit Kenntnissen über deren Häufigkeit und Altersdynamik. Gerade eine Analyse der Behandlungsrealität im Bereitschaftsdienst ermöglicht es, die Anforderungen bzgl. dieser Klientel besser gewichten zu können. Die erhobenen Daten können als Grundlage bei der Erarbeitung von Kompetenzschwerpunkten, Aus- und Weiterbildungskonzepten, Behandlungsalgorithmen als auch von Präventionsmaßnahmen dienen.