Erschienen in:
01.11.2014 | Leitthema
Versorgung frühgeborener Kinder
Aktuelle Aspekte
verfasst von:
PD Dr. A.W. Flemmer
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 11/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
Auch in der Nach-Surfactant-Ära hat sich die Versorgung sehr unreifer Frühgeborener in den vergangenen Jahren weiterentwickelt.
Fragestellung
Die perinatale Sterblichkeit in Deutschland ist im Wesentlichen durch eine Sterblichkeit von zu früh geborenen Kindern bedingt. Wie kann die im internationalen Vergleich nur mittlere Sterblichkeit reduziert werde?
Methode
Literaturübersicht und Bewertung neuester Studienergebnisse in Bezug auf die perinatale Mortalität und Morbidität sehr unreifer Frühgeborener.
Ergebnisse
Ein wesentlicher Risikofaktor für Frühgeborene, nach der Geburt zu versterben, ist eine Geburt in einen Zentrum mit geringen Fallzahlen. Dadurch erhöht sich das Mortalitätsrisiko um 20–100 %. Spätes Abnabeln kann die Mortalität und die Häufigkeit von Hirnblutungen bei Frühgeborenen weiter senken. Darüber hinaus birgt eine invasive und aggressive Behandlung der Kinder in den ersten Lebenstagen und auf der Neugeborenenintensivstation das Risiko eines schlechteren Outcomes. Neue Studien zeigen, dass eine Stabilisierung auch kleinster Frühgeborener am CPAP mit und ohne Surfactant-Applikation langfristig einen Vorteil für die Entwicklung hat. Eine kontrollierte und dosierte Versorgung mit Sauerstoff mit einem engen Zielbereich von 90–95 % Sättigung kann außerdem einen positiven Einfluss auf das gesunde Überleben sehr unreifer Frühgeborener haben.
Schlussfolgerungen
Extreme Frühgeborene können unter optimierten Bedingungen und optimierter Betreuung heute eine exzellente Überlebenschance und eine gute Aussicht auf ein gesundes Überleben haben.