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Erschienen in: Prävention und Gesundheitsförderung 2/2014

01.05.2014 | Bericht aus der Praxis

Verständnis der bestehenden Ernährungsempfehlungen für Säuglinge bei Müttern deutscher und türkischer Herkunft

Eine qualitative Studie*

verfasst von: Dr. oec. troph. Annett Hilbig, Dipl.-Oecotroph. Lisa Stahl, M.Sc. PHN, Dipl.-Oecotroph. Özlem Avci, Dipl.-Oecotroph. Jessica Dinter, Prof. Dr. Mathilde Kersting

Erschienen in: Prävention und Gesundheitsförderung | Ausgabe 2/2014

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Zusammenfassung

Hintergrund

Die Ernährung von Kindern wird auch durch den kulturellen Hintergrund geprägt. Aktuelle Empfehlungen berücksichtigen dies bisher nicht.

Methode

Anhand leitfadenzentrierter Interviews wurden Einstellungen und Verhaltensweisen zur Ernährung von Säuglingen bei deutschen (n = 5) und türkischstämmigen (n = 5) Müttern erfragt. Die Interviews wurden mittels qualitativer Textanalyse ausgewertet.

Ergebnisse

Bei deutschen und türkischen Müttern funktionierte die Umsetzung der bestehenden Empfehlungen u. a. zu Stillen und Beikost in den Alltag nicht wie gewünscht. Häufig resultierten daraus innere Konflikte und Stresssituationen der Mütter, was sich u. a. in subjektiven Rechtfertigungen des Handelns ausdrückte. Zudem lässt das unterschiedliche Verständnis von Standardbegriffen der Säuglingsernährung bei deutschen und türkischen Müttern erwarten, dass die allgemeinen deutschsprachigen Empfehlungen für die Säuglingsernährung von türkischen Familien anders interpretiert werden.

Schlussfolgerung

Damit nicht Sprachkenntnisse der Eltern über die Qualität der Beratung entscheiden, kann es sinnvoll sein Sprach- bzw. Kulturmittler hinzuziehen und einfache Begriffe zu verwenden.
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Metadaten
Titel
Verständnis der bestehenden Ernährungsempfehlungen für Säuglinge bei Müttern deutscher und türkischer Herkunft
Eine qualitative Studie*
verfasst von
Dr. oec. troph. Annett Hilbig
Dipl.-Oecotroph. Lisa Stahl, M.Sc. PHN
Dipl.-Oecotroph. Özlem Avci
Dipl.-Oecotroph. Jessica Dinter
Prof. Dr. Mathilde Kersting
Publikationsdatum
01.05.2014
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Erschienen in
Prävention und Gesundheitsförderung / Ausgabe 2/2014
Print ISSN: 1861-6755
Elektronische ISSN: 1861-6763
DOI
https://doi.org/10.1007/s11553-014-0430-9

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