Erschienen in:
01.01.2015 | Leitthema
Visualisierung lokaler kortikaler Defekte im Charcot-Fuß mittels Mikrocomputertomographie
verfasst von:
Dr. S. Senck, B. Plank, J. Kastner, F. Ramadani, K. Trieb, S.G. Hofstaetter
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 1/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Während der diabetischen neuropathischen Osteoarthropathie (DNOAP) führen im Krankheitsverlauf pathologische Frakturen zu einer chronischen Destruktion der Knochenstruktur. Um die Früherkennung des Charcot-Fußes zu verbessern, stützt sich die moderne bildgebende Diagnostik v. a. auf die Magnetresonanztomographie, z. B. im Hinblick auf die Detektion von Frakturen des kortikalen Knochens.
Fragestellung
In dieser Studie wird deshalb die kortikale Mikrostruktur von DNOAP-Patienten in Hinblick auf lokale Defekte untersucht, um fundierte Daten für eine Neuklassifikation mit Fokus auf Frakturen des kortikalen Knochens zu liefern.
Material und Methode
Mithilfe der Mikrocomputertomographie (Mikro-CT) werden kortikale Parameter wie Wandstärke und Porosität bestimmt, um die Knochenmikrostruktur der Mittelfußknochen von DNOAP-Patienten zu quantifizieren.
Ergebnisse
Alle untersuchten Proben weisen eine hohe kortikale Porosität auf, wobei Poren die Kortikalis teilweise komplett durchbrechen. Dabei scheinen Bereiche mit dünner Kortikalis größere Poren aufzuweisen, die möglicherweise als Ausgangspunkte für Frakturen dienen. (Mikro-)Frakturen konnten nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden.
Schlussfolgerung
Durch den Einsatz der Mikro-CT konnte erstmals das Ausmaß der lokalen kortikalen Porosität in einer hohen Auflösung visualisiert werden. Unsere Daten deuten darauf hin, dass sowohl kortikale Frakturen als auch die kortikale Porosität eine große Rolle in der Pathogenese der DNOAP spielen.