Erschienen in:
01.05.2015 | Leitthema
Vitamin-D-Versorgung von Schwangeren und Kindern
verfasst von:
Prof. Dr. A. Zittermann
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 5/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
In Europa sind sowohl die Eigensynthese in der Haut als auch die Zufuhr über Lebensmittel unsichere Quellen für die Vitamin-D-Versorgung.
Fragestellung
Schwangerschaft und Kleinkindesalter stellen Lebensabschnitte dar, in denen die Vitamin-D-Versorgung von besonderer Bedeutung ist. Die Versorgungslage dieser Bevölkerungsgruppen wird untersucht.
Material und Methode
Daten aus Berechnungsmethoden, bei denen die Vitamin-D-Aufnahme mit üblichen Lebensmitteln abgeschätzt und die Eigensynthese in der Haut kalkuliert wurde, werden präsentiert. Die Ergebnisse werden mit den Zufuhrempfehlungen verglichen. Zusätzlich werden Resultate von Blutuntersuchungen ausgewertet.
Ergebnisse
Die alimentäre Vitamin-D-Zufuhr liegt durchschnittlich täglich unter 100 internationalen Einheiten (IE) und die Eigensynthese unter 300 IE. Selbst beide Vitamin-D-Quellen zusammen reichen nicht aus, um die empfohlene tägliche Vitamin-D-Menge in Höhe von 800 IE zu erreichen. Blutuntersuchungen ergaben, dass bei mehr als einem Drittel und bis zu zwei Drittel der Schwangeren und Kleinkinder die 25-Hydroxyvitamin-D-Spiegel unterhalb des Referenzwertes von 50 nmol/l lagen. Ausnahmen bilden lediglich Säuglinge, wenn sie die obligatorische Rachitisprophylaxe erhalten.
Schlussfolgerungen
Schwangere und Kleinkinder zählen zu den besonders vulnerablen Bevölkerungsgruppen für Vitamin D. Es zeichnet sich ab, dass der Vitamincharakter von Vitamin D, d. h. die Notwendigkeit der oralen Zufuhr, und hier vor allem die Einnahme von Supplementen, in Zukunft noch mehr an Bedeutung gewinnen wird um die Vitamin-D-Versorgung dieser vulnerablen Bevölkerungsgruppen sicherzustellen.