Erschienen in:
22.09.2014 | Schwerpunkt_CME
Vitien der Mitralklappe
Interventionelle Therapie
verfasst von:
Robert Schueler, Dr. med. C. Hammersting
Erschienen in:
CardioVasc
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Ausgabe 4/2014
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Zusammenfassung
Die Mitralklappeninsuffizienz ist ein häufiges Vitium des älteren Patienten. Eine relevante Anzahl an Patienten mit begleitenden Komorbiditäten, die das Risiko einer operativen Korrektur erhöhen, wird den klassischen chirurgischen Verfahren nicht zugeführt. Da eine schwerwiegende symptomatische Mitralklappeninsuffizienz Lebensqualität und Prognose deutlich verschlechtert, ist die Entwicklung therapeutischer Alternativen erforderlich. Neue katheterinterventionelle Verfahren greifen auf unterschiedlichen Ebenen des Mitralklappenapparates an und befinden sich zum Großteil noch im Stadium der (prä-) klinischen Entwicklung. Zugelassen sind in Deutschland neben dem MitraClip-System nur das Carillion Device. Das MitraClip-System ermöglicht die minimal-invasive Korrektur des Klappenvitiums über eine Koaptation der Klappensegel und ist mit über 13 000 erfolgten Implantationen weltweit aktuell die am häufigsten eingesetzte interventionelle Option zur Verbesserung einer Mitralklappeninsuffizienz. Die Sicherheit der Prozedur konnte überwiegend bei symptomatischen Hochrisikopatienten mit funktioneller Mitralklappeninsuffizienz nachgewiesen werden. Es ist derzeit noch unklar, ob durch dieses Verfahren eine nachhaltige Korrektur der Klappeninsuffizienz möglich ist und inwiefern die interventionelle Reduktion der Mitralklappeninsuffizienz die Prognose der behandelten Patienten positiv beeinflusst. In Zukunft werden die neuen katheterinterventionellen Verfahren die Therapie von Patienten mit symptomatischer funktioneller oder degenerativer Mitralklappeninsuffizienz maßgeblich beeinflussen.