Erschienen in:
07.08.2014 | Editorial
Von Erdnüssen, Äpfeln und Birnen
verfasst von:
Urban & Vogel
Erschienen in:
Allergo Journal
|
Ausgabe 5/2014
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Auszug
In dieser Ausgabe des Allergo Journals bieten wir Ihnen gleich zwei spannende Beiträge zum Thema Erdnussallergie (S. 16 und S. 22). Erdnüsse sind nach wie vor die häufigsten Auslöser nahrungsmittelinduzierter Anaphylaxien und verantwortlich für die meisten Anaphylaxie-bedingten Todesfälle. Die Häufigkeit der genuinen Erdnussallergie liegt bei uns vermutlich im Bereich von 1 % oder niedriger. Dies steht im krassen Gegensatz zu den hohen Sensibilisierungsraten (10–12 %), die wir in der allgemeinen Bevölkerung durch die Bestimmung des Erdnuss-spezifischen IgEs erfassen. Die hohe Sensibilisierungsrate erklärt sich bei den meisten Patienten durch eine primäre Sensibilisierung gegen Birken- oder Gräserpollen und Kreuzreaktionen zwischen Proteinen oder Kohlenhydratstrukturen, die sich sowohl in Pollen als auch in Erdnüssen befinden. Erst durch die molekulare Diagnostik unter Verwendung von rekombinanten Allergenen der Erdnuss kann hier eindeutig zwischen genuiner Sensibilisierung und Kreuzreaktivität unterschieden werden. Eine ausführliche Darstellung des Nutzen und der Grenzen dieser neuen Form der Diagnostik finden Sie im Teil 14 der Serie „Molekulare Allergologie“, einem absoluten Muss für den klinisch tätigen Allergologen. Zum gleichen Thema finden Sie eine Originalarbeit, die die Anwendung dieser Diagnostik bei Erdnusssensibilisierung von Säuglingen und Kleinkindern mit Ekzem beschreibt. Interessanterweise wurde hier erstmals gezeigt, dass Säuglinge und Kleinkinder mit Ekzem noch vor Einführung der Beikost Sensibilisierungen auf Speicherproteine der Erdnuss (besonders Ara h 1) zeigen, während Sensibilisierungen gegen pollenassoziierte Erdnussallergene keine Rolle spielen. …