Erschienen in:
01.12.2015 | Übersichten
Vorteile durch minimalinvasiven Zugang in der Klappenchirurgie
verfasst von:
A. Univ.-Prof. Dr. L. C. Müller
Erschienen in:
Zeitschrift für Herz-,Thorax- und Gefäßchirurgie
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Ausgabe 6/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Minimalinvasive Zugänge für Herzklappenoperationen werden zwar zunehmend benutzt, dennoch ist speziell beim Aortenklappenersatz (AKE) dieser Zugang noch immer die Ausnahme und wird auch für die isolierte Mitralklappenoperation in weniger als der Hälfte der Fälle angewandt. Dies betrifft aber auch nur ausgesuchte Zentren mit hohen Fallzahlen.
Ziel der Arbeit
Im Rahmen der vorliegenden Analyse soll der mögliche „Benefit“ durch einen minimalinvasiven Zugang festgestellt werden.
Material und Methode
Anhand ausgewählter Arbeiten in der Literatur werden sowohl für den AKE als auch für die isolierte Mitralklappenoperation Nachweise vorgelegt, die Vorteile durch die minimalinvasive Operationstechnik belegen. Ergänzt werden diese durch eigene Ergebnisse und persönliche Erfahrungen.
Ergebnisse
Für die isolierte Mitralklappenoperation gibt es ausreichend Evidenz, die die Überlegenheit v. a. hinsichtlich der postoperativen Beatmungsdauer und des gesamten Krankenhausaufenthalts nachweisen. Neben den unbestreitbaren kosmetischen Vorteilen ist zudem der geringere perioperative Verbrauch an Blutprodukten signifikant. Für den isolierten AKE sind die Verhältnisse ähnlich. Möglicherweise ist der AKE über eine Minithorakotomie mit besseren Ergebnissen verbunden als über die partielle Sternotomie.
Schlussfolgerung
Minimalinvasive Operationstechniken für Klappenoperationen gehen, verglichen mit Operationen über die komplette Sternotomie (MS), in allen Subgruppen mit besseren perioperativen Ergebnissen sowie klaren kosmetischen und funktionellen Vorteilen einher. Randomisierte Studien mit ausreichender statistischer Teststärke fehlen allerdings.