06.11.2012 | Original- und Übersichtsarbeiten
Wann ist eine erneute Antikoagulation indiziert, wann kontraindiziert?
Intrakranielle Blutungen unter gerinnungshemmender Therapie
Erschienen in: CardioVasc | Ausgabe 5/2012
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Orale Antikoagulanzien sind zur Prävention kardioembolischer Hirninfarkte unverzichtbar. Sie gehen allerdings mit einem erhöhten Risiko für intrakranielle Blutungen einher, wobei die intrazerebrale Blutung die häufigste Blutungslokalisation ist und eine Letalität von etwa 50% aufweist. Faktoren, die das Risiko für eine Hirnblutung unter Antikoagulanzien erhöhen, sind Alter, Hypertonie, Intensität der Antikoagulation, Schlaganfälle in der Vorgeschichte sowie eine begleitende Therapie mit Acetylsalicylsäure. Neue orale Antikoagulanzien wie der direkte Thrombinantagonist Dabigatran oder die Faktor-Xa-Hemmer Rivaroxaban und Apixaban weisen ein signifikant niedrigeres Risiko für intrakranielle Blutungen auf. Sie sind damit insbesondere für blutungsgefährdete Patienten, eine wirksame Alternative zur Behandlung mit Vitamin-K-Antagonisten.
In der folgenden Übersichtsarbeit werden anhand der aktuellen Studienlage die Häufigkeit, Risikofaktoren, Lokalisation und Prognose von intrakraniellen Blutungen unter einer Behandlung mit Vitamin-K-Antagonisten betrachtet. Außerdem werden die therapeutischen Optionen bei einer akuten Blutung unter einer oralen Antikoagulation sowie der Stellenwert der neuen oralen Antikoagulanzien mit Blick auf das Auftreten von intrakraniellen Blutungen betrachtet.