Erschienen in:
01.12.2014 | Leitthema
Wie wir riechen und was es für uns bedeutet
Grundlagen des Geruchssinns
verfasst von:
I. Manzini, Ph.D., PD Dr. med. univ. J. Frasnelli, Dr. rer. medic. I. Croy
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 12/2014
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Zusammenfassung
Die Ursprünge des Geruchssinns liegen in der Wahrnehmung von Umgebungsmolekülen und reichen bis zu einzelligen Lebensformen wie Bakterien zurück. Gerüche liefern uns eine große Vielzahl von Informationen über die chemische Zusammensetzung unserer Umgebung. Der Geruchssinn trägt bei Menschen und Tieren zur Orientierung und Warnung bei Gefahren bei, beeinflusst die Wahl des Sexualpartners, kontrolliert die Nahrungsaufnahme und hat letztendlich Einfluss auf die gesamte Gefühlswelt und unser Sozialverhalten. Die Detektion von Duftstoffen beginnt in Sinneszellen im Riechepithel, die in ihrer Plasmamembran spezialisierte G-Protein-gekoppelte Rezeptormoleküle, sog. Geruchsrezeptoren, exprimieren. Bindet ein Duftstoff an einen Rezeptor, wird eine Transduktionskaskade ausgelöst, die den Duftreiz in elektrische Signale umwandelt. Diese Signale werden über Axone der Sinneszellen in den Bulbus olfactorius, die erste zentrale olfaktorische Schaltstelle, weitergeleitet. Die dort aufgearbeitete Information wird dann von Mitralzellen, den Projektionsneuronen des Bulbus, an höhere olfaktorische Zentren übermittelt. Dieser Übersichtsartikel liefert einen Überblick der peripheren Vorgänge der Geruchsdetektion, beschreibt die zentrale Verarbeitung olfaktorischer Informationen und behandelt die allgemeine Bedeutung des Riechvermögens.