Erschienen in:
01.11.2015 | Originalien
Winkelstabile Plattenosteosynthese des Radiuskopfes
Klinische und radiologische Ergebnisse
verfasst von:
PD Dr. K.J. Burkhart, D. Gruszka, S. Frohn, K. Wegmann, P.M. Rommens, C.M. Eicker, L.P. Müller
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 11/2015
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Zusammenfassung
Fragestellung
Die Versorgung von Radiuskopffrakturen wird weiterhin kontrovers diskutiert. Insbesondere Mehrfragmentfrakturen sind mit einer hohen Komplikationsrate wie Pseudarthrosen, Implantatversagen und Radiuskopfnekrosen nach Osteosynthese vergesellschaftet. Daher empfehlen einige Autoren pauschal, Mehrfragmentfrakturen mittels Radiuskopfprothese zu versorgen. In jüngerer Zeit wurden jedoch spezielle winkelstabile Radiuskopfplatten entwickelt, die eine stabilere Versorgung auch von Mehrfragmentfrakturen ermöglichen und somit eine Erweiterung des Indikationsspektrums der Osteosynthese erlauben könnten.
Patienten und Methode
Mittels eines winkelstabilen Radiuskopfplattensystems wurden 21 Patienten versorgt. Es handelte sich um 13 Männer und 8 Frauen mit einem mittleren Alter von 50 (29–67) Jahren. Nach der Mason-Klassifikation wurden 15 als Mason III und 6 als Mason IV klassifiziert. Die durchschnittliche Zeitspanne zwischen Trauma und Operation betrug 5,6 (0–13) Tage. Diese Patienten wurden mittels „Mayo Elbow Performance Score“ (MEPS) klinisch sowie radiologisch nachuntersucht.
Ergebnisse
Nach durchschnittlich 12,1 (5–23) Monaten konnten alle 21 Patienten nachuntersucht werden. Nach dem MEPS erreichten 12 Patienten ein sehr gutes, 6 ein gutes und 3 ein befriedigendes Ergebnis. Der mittlere MEPS betrug 87,1. Die Flexion betrug im Mittel 135,2º (100–150°), das Extensionsdefizit 12,1º (0–30°), die Pronation 70,9º (40–80°) und die Supination 63,6º (20–80°). Alle Frakturen heilten problemlos. Es gab keine Implantatversager oder Pseudarthrosen. Eine partielle Nekrose und 4 Fälle von heterotopen Ossifikationen wurden beobachtet: 2-mal Typ I, einmal Typ IIb, einmal Typ IIIb nach Hastings.
Schlussfolgerung
Die Ergebnisse zeigen, dass mit den neuen winkelstabilen Radiuskopfimplantaten auch bei Mehrfragmentfrakturen gute Ergebnisse ohne die altbekannten Komplikationen erreicht werden können. Die radiuskopfspezifischen winkelstabilen Implantate erlauben eine Erweiterung des Indikationsspektrums für die Osteosynthese der Radiuskopffraktur.