Erschienen in:
01.09.2013 | Leitthema
Wissen, Einstellung und Verhalten zur Masernimpfung
Ansätze für eine nationale Impfaufklärung
verfasst von:
A. Gaczkowska, B. Mertens, Dr. B. Reckendrees, S. Wortberg, E. Pott
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 9/2013
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Zusammenfassung
Um das Ziel der europäischen Region der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu erreichen, die Masern bis 2015 zu eliminieren, ist es in Deutschland erforderlich, die Impfbereitschaft weiter zu steigern. Zur Identifizierung wesentlicher Einflussfaktoren auf das Impfverhalten als Ansatz für zielgruppenspezifische Kommunikationsmaßnahmen, führte die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) 2 Repräsentativbefragungen von Eltern mit Kindern im Alter von 0 bis 13 Jahren sowie von Jugendlichen und Erwachsenen über Einstellung, Wissen und Verhalten zum Impfen durch. Die Elternbefragung (3002 Befragte) zeigte, dass mehr als ein Drittel von ihnen Masern als harmlos einschätzten. Auch bei der Befragung Jugendlicher und Erwachsener (4483 Befragte; 16 bis 85 Jahre) hielt etwa ein Viertel der 16- bis 44-Jährigen die Masernimpfung für nicht so wichtig. 81 % der nach 1970 geborenen Erwachsenen mit unvollständigem Impfschutz war zudem die neue Masernimpfempfehlung für diese Altersgruppe nicht bekannt. Das persönliche Gespräch mit dem Arzt bzw. der Ärztin wurde in beiden Befragungen als die wichtigste Quelle für Impfinformationen angesehen. Etwa die Hälfte der Befragten möchte sich zukünftig im Internet zu Impfungen informieren. Die hier vorgestellten Ergebnisse aus den beiden Studien wurden für die Entwicklung einer bundesweiten Mehrebenen-Kampagne der BZgA zum Impfschutz gegen Masern herangezogen. Ziel ist es, die Ärzteschaft mit umfassenden Informationsmaterialien zu unterstützen sowie Eltern, Jugendliche und junge Erwachsene mithilfe verschiedener Kommunikationsmaßnahmen zu einer kompetenten Impfentscheidung zu befähigen.