Erschienen in:
01.07.2012 | Originalien
Wundheilungsstörungen bei Rauchern, Nichtrauchern und nach Rauchstopp
verfasst von:
Dr. O. Goertz, N. Kapalschinski, T. Skorzinski, J. Kolbenschlag, A. Daigeler, T. Hirsch, H.H. Homann, T. Muehlberger
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 7/2012
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die pulmonalen und kardiovaskulären Folgen des Rauchens sind hinlänglich bekannt. Ebenso ist bekannt, dass das Rauchen zu einer erhöhten Anzahl von Wundheilungsstörungen führt. Ziel dieser Studie war es, herauszufinden, wie sich ein präoperativer Rauchstopp auf die postoperative Wundheilung auswirkt.
Material und Methoden
Zwischen 2006 und 2008 wurden 295 Patienten, die sich ästhetischen (n = 167) oder rekonstruktiven (n = 128) Eingriffen unterzogen, in 3 Gruppen eingeteilt und prospektiv untersucht. A (n = 98): Patienten ohne inhalativen Nikotinabusus in den letzten 2 Jahren, B (n = 99): Patienten mit 6-wöchigem präoperativem Rauchstopp; C (n = 98): Patienten, die weiter rauchten. Das Einhalten des Verzichts des Zigarettenkonsums wurde mit Cotinin-Tests überprüft. Die von uns eingeschlossenen Formen der Wundheilungsstörungen wurden definiert als Wunddehiszenzen, Wundinfektionen, atypische Narbenbildung und Fettgewebsnekrosen.
Ergebnisse
Während Raucher ohne Rauchstopp zu 48,2% Wundheilungsstörungen aufwiesen, lagen diese bei Nichtrauchern lediglich bei 21,0%. Wurde 6 Wochen präoperativ eine Nikotinpause eingelegt, so konnte die Komplikationsrate signifikant auf 30,8% gesenkt werden (p = 0,006).
Schlussfolgerung
Bei elektiven Eingriffen sollten nur Nichtraucher und Raucher mit einem präoperativen Rauchstopp von mindestens 6 Wochen berücksichtigt werden, um die postoperativen Komplikationen so gering wie möglich zu halten.