Erschienen in:
01.12.2012 | Leitthema
Zerebrale Arteriogenese – Review und Update
verfasst von:
Dr. W. Schierling, K. Troidl, C. Mueller, P.M. Kasprzak, W. Schaper, Prof. Dr. T. Schmitz-Rixen
Erschienen in:
Gefässchirurgie
|
Ausgabe 8/2012
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Die Schubspannung ist die treibende Kraft der peripheren Arteriogenese. Im Folgenden wird der Einfluss der Schubspannung auf die zerebrale Arteriogenese untersucht sowie das genetische Expressionsprofil und die Möglichkeiten der pharmakologischen Beeinflussung mit den bisherigen Erkenntnissen aus der Peripherie verglichen.
Es wurden drei neue Modelle zur Erhöhung der Schubspannung in der Zerebralzirkulation etabliert. Die Blutflussänderungen wurden mittels quantitativer MR-Analyse verfolgt und die zerebrale Arteriogenese mittels MRT und Kontrastmittelangiographie analysiert. Die mRNA-Expression wurde mittels qRT-PCR und die Proteinexpression mittels Immunhistochemie bestimmt. Die Applikation pharmakologischer Substanzen erfolgte mittels osmotischer Minipumpen.
Während des 14-tägigen Beobachtungszeitraums konnte eine Korrelation zwischen dem Wachstum der zerebralen Kollateralgefäße und dem Anstieg der intravasalen Flussrate nachgewiesen werden. Das genetische Expressionsprofil erbrachte Gemeinsamkeiten bei den endothelial exprimierten Genen, aber Unterschiede bei der Genexpression in glatten Muskelzellen. Die höchste Expression zeigte der schubspannungssensitive, endothelial exprimierte Kanal „Trpv4“. Die Applikation eines Trpv4-Aktivators führte zur signifikanten Steigerung der zerebralen Arteriogenese.
Die Schubspannung ist auch die treibende Kraft der zerebralen Arteriogenese. Die Signaltransduktion von zerebraler und peripherer Arteriogenese ist nicht identisch. Trpv4 scheint ein interessanter Kandidat für die Entwicklung neuer therapeutischer Strategien zu sein.