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Orthopädie und Unfallchirurgie
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Publiziert am: 13.05.2022

Knieband- und Kniebinnenverletzungen beim Kind

Verfasst von: Philippe Reuter und Christoph Stotter
Die Inzidenz von Knieband- und Kniebinnenverletzungen nimmt auch bei Kindern und Jugendlichen rasant zu. Die klinische Diagnostik ist vor allem bei kleinen Kindern oft erschwert und daher nimmt die MRT eine zentrale Rolle ein. Durch die besseren anatomischen Kenntnisse und Weiterentwicklung der OP-Techniken, insbesondere der Arthroskopie, sind die Ergebnisse der operativen Versorgung deutlich besser geworden. Aufgrund der deutlichen Arthroseprogression bei Meniskusresektion sollte bei Meniskusrupturen eine Naht oder Refixation durchgeführt werden. Die Indikation kann bei Kindern und Jugendlichen aufgrund der besseren Heilungstendenz großzügiger gestellt werden. Es stehen heutzutage viele Naht- und Refixationstechniken zur Verfügung, um sämtliche Rupturformen adäquat behandeln zu können. Während isolierte Seitenbandverletzungen in aller Regel konservativ behandelt werden können, zeigt sich vor allem bei Rupturen der Kreuzbänder ein Trend zur operativen Versorgung, da bei chronischer Instabilität die Rate an sekundären Knorpel- und Meniskusschäden beträchtlich ist. Die klinischen Ergebnisse der meniskuserhaltenden Operationen und VKB-Rekonstruktionen bei Kindern sind sehr gut, bei Kombinationsverletzungen beeinflussen die Versorgungen sich gegenseitig positiv. Bei Rupturen des hinteren Kreuzbandes hinken die Ergebnisse, sowohl nach konservativer Therapie als auch nach HKB-Rekonstruktion, etwas nach. Es existieren mehrere speziell für Kinder angepasste Präventionsprogramme zur Reduktion von Kniebinnenverletzungen, mit denen sich beispielsweise VKB-Rupturen um bis zu 50 % reduzieren lassen. Daher sollte vor allem im Kinder- und Jugendsport der Verletzungsprävention eine große Bedeutung eingeräumt werden und alle Beteiligten mit eingebunden werden.

Einleitung

Die Inzidenz von Knieband- und Kniebinnenverletzungen nimmt auch bei Kindern und Jugendlichen rasant zu. Die klinische Diagnostik ist vor allem bei kleinen Kindern oft erschwert und daher nimmt die MRT eine zentrale Rolle ein. Durch die besseren anatomischen Kenntnisse und Weiterentwicklung der OP-Techniken, insbesondere der Arthroskopie, sind die Ergebnisse der operativen Versorgung deutlich besser geworden. Aufgrund der deutlichen Arthroseprogression bei Meniskusresektion sollte bei Meniskusrupturen eine Naht oder Refixation durchgeführt werden. Die Indikation kann bei Kindern und Jugendlichen aufgrund der besseren Heilungstendenz großzügiger gestellt werden. Es stehen heutzutage viele Naht- und Refixationstechniken zur Verfügung, um sämtliche Rupturformen adäquat behandeln zu können. Während isolierte Seitenbandverletzungen in aller Regel konservativ behandelt werden können, zeigt sich vor allem bei Rupturen der Kreuzbänder ein Trend zur operativen Versorgung, da bei chronischer Instabilität die Rate an sekundären Knorpel- und Meniskusschäden beträchtlich ist.
Die klinischen Ergebnisse der meniskuserhaltenden Operationen und VKB-Rekonstruktionen bei Kindern sind sehr gut, bei Kombinationsverletzungen beeinflussen die Versorgungen sich gegenseitig positiv.
Bei Rupturen des hinteren Kreuzbandes hinken die Ergebnisse, sowohl nach konservativer Therapie als auch nach HKB-Rekonstruktion, etwas nach.
Es existieren mehrere speziell für Kinder angepasste Präventionsprogramme zur Reduktion von Kniebinnenverletzungen, mit denen sich beispielsweise VKB-Rupturen um bis zu 50 % reduzieren lassen. Daher sollte vor allem im Kinder- und Jugendsport der Verletzungsprävention eine große Bedeutung eingeräumt werden und alle Beteiligten mit eingebunden werden.

Allgemeines

Kniebinnenverletzungen sind im Kindesalter oft schwer zu diagnostizieren, da die Schmerzangaben der Kinder ungenau sein können und die Mitarbeit bei der klinischen Untersuchung aufgrund von Schmerzen nur eingeschränkt möglich ist. Generell unterscheidet man bei den Kniebinnenschäden zwischen
  • Meniskusverletzungen,
  • ligamentären Verletzungen (Kollateralbänder, Kreuzbänder, Kapselverletzungen) und
  • chondralen und osteochondralen Läsionen.

Ursache und Häufigkeit

Obwohl historisch gesehen Meniskus- und Kreuzbandverletzungen bei Kindern und Jugendlichen im Vergleich zu Erwachsenen seltener beschrieben wurden (Kocher et al. 2004; Ritter und Neugebauer 1989), steigt in den letzten Jahrzehnten die Inzidenz kontinuierlich an. Ursache ist zum einem die Zunahme des leistungsorientierten Sports im Kindes- und Adoleszentenalter und die Entwicklung zu Sportarten mit hohen Geschwindigkeiten, die auch für Jüngere immer populärer werden. Zum anderen hat sich das diagnostische Spektrum der bildgebenden Verfahren enorm entwickelt und so dazu beigetragen, dass Kniebinnenverletzungen häufiger diagnostiziert werden.
Die Inzidenz der Meniskusläsionen im Kindesalter ist in einer epidemiologischen Studie in Schweden von 7 auf 25 pro 100.000 Kinder angestiegen (Abdon und Bauer 1989). Studien in den 1980er- und 1990er-Jahren konnten nachweisen, dass bei Kindern nach stattgehabtem Knietrauma in der folgenden Arthroskopie in 30–40 % eine Ruptur des vorderen Kreuzbandes oder eine Meniskusläsion vorlag. In der Gruppe der Adoleszenten lag der Anteil sogar bei 50–60 % (Eiskjaer und Larsen 1987; Kloeppel-Wirth et al. 1992). Durch die Einführung der MRT als schmerzloses, nichtinvasives, dreidimensionales bildgebendes Verfahren wurden insbesondere intraligamentäre Kreuzbandrupturen im Kindesalter bei noch offenen Fugen häufiger diagnostiziert (Angel und Hall 1989). Bei kindlichen Athleten sind Meniskus- und Kreuzbandverletzungen inzwischen zu den häufigsten Sportverletzungen geworden. (Yang et al. 2019).

Frische Kniegelenkverletzung

Das Vorliegen einer akuten Kniebinnenläsion muss immer in Betracht gezogen werden, wenn ein adäquates Trauma mit nachfolgendem Kniegelenkerguss vorhanden ist. Der genaue Unfallmechanismus kann nur selten rekonstruiert werden, da Kinder sich meist nicht exakt an die näheren Umstände erinnern können. Typische Verletzungsmuster sind wie beim Erwachsenen die Flexions-Außenrotations- und Valgusbelastung oder die Hyperextension des Kniegelenks (v. Laer 2001).

Diagnostik

Klinisch

Um eine weitere Traumatisierung des Kindes zu vermeiden und um die Compliance zu erhalten, sollte die klinische Untersuchung sehr behutsam vorgenommen werden. Zunächst sollten die Haut- und Weichteile beurteilt werden. Schürfungen und Hautverletzungen sowie Hämatomverfärbungen müssen inspiziert und ein intraartikulärer Erguss ausgeschlossen werden. Sollte ein Erguss vorliegen, muss vor einer weiteren genauen Untersuchung zunächst eine knöcherne oder osteochondrale Verletzung mittels Röntgendiagnostik ausgeschlossen werden. Die vorsichtige systematische Palpation des Knies kann bereits wegweisende Informationen liefern und sollte vor spezifischen Tests durchgeführt werden. Es sollten die gelenknahen Epiphysen und Apophyse der Tuberositas tibiae, die Ansätze und der Verlauf der Kollateralbänder, das mediale und laterale Retinaculum patellae, die dorsale Kapsel, und der Gelenkspalt palpiert werden. Spezifische Tests können anschließend je nach Verdacht angeschlossen werden, wobei die Reihenfolge so zu wählen ist, dass schmerzhafte Tests am Ende der Untersuchung stattfinden, um die Mitarbeit des Kindes nicht zu kompromittieren.
Die ausführliche Untersuchung der Menisken ist in der Akutphase oft schwierig, da diese häufig schmerzhaft ist und vom Kind meist nicht geduldet wird. Eine grobe Untersuchung kann das Kind sehr ängstigen und dient kaum der Diagnosefindung. Der Bandapparat dagegen lässt sich meist gut untersuchen, wenn das Kind abgelenkt wird und die Oberschenkelmuskulatur dabei entspannt ist. Der sensitivste Test zur Beurteilung einer VKB-Ruptur ist der Lachman-Test (d. h. die ventrale Translation des Unterschenkels in 10–20° Knieflexion). Neben einem vermehrten Gelenkspiel im Seitenvergleich ist vor allem der weiche, nichtligamentäre Anschlag der zuverlässigste Hinweis für eine Ruptur (Anderson et al. 1992). Dieser Test muss immer im Seitenvergleich bewertet werden und das unverletzte Knie soll als Erstes untersucht werden. Generell ist die Laxizität des vorderen Kreuzbands bei Kindern größer als beim Erwachsenen. Das in der Literatur häufig beschriebene Pivot-shift-Phänomen ist im Kindesalter aufgrund der Notwendigkeit, die Muskulatur gut zu entspannen, meist nur erschwert auslösbar und hat daher klinisch in der Akutphase keine wesentliche Bedeutung. Bei der Prüfung des Seitenbandapparats ist zu beachten, dass im Kindesalter fast immer eine geringe laterale Aufklappbarkeit besteht (Baxter 1988; Cheng et al. 1991).
Falls ein ausgeprägter Erguss vorhanden ist, der eine klinische Untersuchung verhindert, sollte dieser primär zu diagnostischen und therapeutischen Zwecken punktiert werden. Das makroskopische Erscheinungsbild des Punktats kann für die weitere Diagnose richtungsweisend sein:
  • Seröser Erguss: kein Zeichen für eine frische Läsion, häufig Zeichen eines chronischen Reizzustands (z. B. freier Gelenkkörper, chronische Meniskusläsion, Symptomatische Plica mediopatellaris) oder einer juvenilen Arthritis.
  • Hämarthros mit Fettaugen: Hinweis auf eine Fraktur oder osteochondrale Läsion. Gelegentlich kann eine Kontusion des Hoffa- Fettkörpers in Kombination mit einem Synoviaeinriss zu Fettaugen im Punktat führen.
  • Hämarthros ohne Fettaugen: Es liegt am ehesten eine Kniebinnenläsion vor, wobei neben einer Meniskusläsion und Kreuzbandläsion am häufigsten die Gelenkkapsel und die Seitenbänder (v. a. das mediale Seitenband) verletzt sind.
Bei Verdacht auf eine entzündliche Genese sollte eine Synovialanalyse (u. a. Blutbild, CRP, LDH, Glukose, Kristalle) durchgeführt werden und bei Verdacht auf eine Infektion ist eine mikrobiologische Untersuchung des Punktats obligatorisch.
Bei unklarem klinischem Befund hat es sich bewährt, nach Ausschluss einer Fraktur im Röntgenbild das Knie in 15–30° Flexion vorübergehend ruhigzustellen und das Kind innerhalb der nächsten 3 Tage erneut zu kontrollieren. Differenzialdiagnostisch muss in erster Linie auch an eine Patellaluxation gedacht werden.

Radiologisch

Eine Röntgenaufnahme des Kniegelenks in 3 Ebenen (Knie ap und seitlich, sowie Patella tangential) ist insbesondere bei vorliegendem Hämarthros obligat, um frische knöcherne Verletzungen auszuschließen. Besonderes Augenmerk sollte dem Ausschluss eines osteochondralen Fragments geschenkt werden, zumal dieses nur schwer zu erkennen ist und daher oft übersehen wird. Besteht der Verdacht auf eine osteochondrale Läsion nach Patellaluxation, so kann die tangentiale Aufnahme der Patella die Läsion oft darstellen. Besteht aufgrund des klinischen Befundes mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Kniebinnenläsion, so sollte großzügig eine MRT durchgeführt werden (Ferrari et al. 2019). Die Sensitivität für VKB-Rupturen liegt bei 75 %, für mediale Meniskusrupturen bei 79 % und für laterale Meniskusrupturen bei 67 % bei einer Spezifität von 94 %, 92 % bzw. 83 % (Kocher et al. 2001). Allerdings kann eine MRT bei kleinen Kindern häufig nicht ohne Narkose oder Sedierung angewandt werden (Major et al. 2003).

Diagnostische Arthroskopie

Durch die heutzutage gute Verfügbarkeit der MRT ergibt sich nur noch im Ausnahmefall die Indikation zur diagnostischen Arthroskopie. Die Arthroskopie stellt jedenfalls den Goldstandard in der Diagnostik von Kniebinnenverletzungen dar. Sollte diese zu diagnostischen Zwecken indiziert werden, ist dafür zu sorgen, dass etwaige notwendige therapeutische Maßnahmen (Meniskusnaht, Kreuzbandrefixation, Retinaculumnaht) im selben Eingriff durgeführt werden können.

Meniskusläsionen

Anatomie

Makroskopisch unterteilt man den Meniskus in
  • ein Vorderhorn,
  • eine Pars intermedia und
  • ein Hinterhorn (s. Abb. 1).
Man unterscheidet von peripher nach zentral 3 Zonen (s. Abb. 2, Arnoczky und Warren 1982):
  • Zone 1: rot-rot,
  • Zone 2: rot-weiß,
  • Zone 3: weiß-weiß.
Die Menisken werden von der Peripherie mit Blut versorgt. Pränatal ist noch der gesamte Meniskus vaskularisiert. Nach der Geburt wird die Vaskularisierung im inneren Drittel des Meniskus geringer und bis zum 9. Monat wird die Zone 3 schließlich avaskulär (Clark und Ogden 1983). Die Vaskularität der Menisken nimmt bis etwa zum 10. Lebensjahr weiter ab, und der Meniskus hat dann eine Gefäßversorgung wie beim Erwachsenen. Diesem Umstand muss auch in der Therapieplanung Rechnung getragen werden.

Häufigkeit

Meniskusläsionen wurden historisch bei Kindern und Jugendlichen selten beobachtet. In den letzten Jahren hat sich aber eine deutliche Zunahme der Inzidenz gezeigt. Dies ist einerseits auf die frühere sportliche Aktivität der Kinder sowie auch auf die vermehrte sportliche Spezialisierung und die frühere Teilnahme an Wettbewerben zurückzuführen. Auf der anderen Seite hat sich das Bewusstsein für diese Verletzung gesteigert und die Diagnostik durch den verbreiterten Einsatz der Magnetresonanztomografie gebessert (Jackson et al. 2019). Man unterscheidet im Wesentlichen zwischen den traumatischen Läsionen, häufig in Kombination mit ligamentären Instabilitäten, die bei unter 10-Jährigen selten sind (Geffroy 2020), und den symptomatischen Scheibenmenisken oder hypermobilen Menisken mit gestörter posteriorer Verankerung.
Unbeachtet der Begleitverletzungen sind im Kindesalter und in der Adoleszenz laterale Meniskusläsionen mehr als 3-mal häufiger als mediale und in einem hohen Anteil mit einer Ruptur des vorderen Kreuzbands vergesellschaftet. Bei Mädchen zeigt sich im Vergleich eine höhere Rate an Innenmeniskusläsionen sowie auch degenerativen Rissen (Jackson et al. 2019).
Grundsätzlich werden wie im Erwachsenenalter verschiedene Rissformen unterschieden (s. Abb. 3). Traumatisch bedingt liegen im Kindesalter zumeist Vertikal- und Korbhenkelrisse vor. Die am häufigsten beobachtete Rupturlokalisation ist im Hinterhornbereich und in der Zone 2 (Rot-Weiß).

Diagnostik

Klinisch

Das Vorliegen eines intraartikulären Ergusses nach einer Kniedistorsion sollte immer als Hinweis für eine intraartikuläre Verletzung gelten und durch eine sorgfältige klinische und radiologische Diagnostik abgeklärt werden. Oft kann schmerzbedingt eine klinische Untersuchung erst nach Kniepunktion und Evakuation des Hämarthros erfolgen. Bei guter Verfügbarkeit einer MRT-Untersuchung sollte jedoch auf diese verzichtet werden, um eine weiter Traumatisierung des Kindes zu vermeiden. Nach Ausschluss von knöchernen und ligamentären Verletzungen wird der Gelenkspalt medial und lateral palpiert. Eine Druckschmerzhaftigkeit über dem Gelenkspalt kann bereits auf eine Meniskusläsion hinweisen und ist ein sehr sensitiver klinischer Test. Falls der Schmerzpunkt bei zunehmender Flexion nach dorsal wandert, spricht das ebenfalls für eine Meniskuspathologie. In der Literatur sind zahlreiche spezielle Meniskustests beschrieben, haben jedoch eine geringere Sensitivität bei Kindern im Vergleich zu Erwachsenen. Das Prinzip der meisten Meniskustests besteht im Auslösen von Schmerzen durch Kompression (Varusstress für das mediale Kompartiment, Valgusstress für das äußere Kompartiment), Dehnung durch Rotation (Außenrotation für den Innenmeniskus, Innenrotation für den Außenmeniskus) und Bewegung (Kompression des Vorderhorns des Meniskus bei Extension bzw. des Hinterhorns bei Flexion). Klinisch kommt meist eine Kombinationsbewegung mit Kniebeugung, Rotation des Unterschenkels, Varus-/Valgusstress und direktem Druck auf den Gelenkspalt zur Anwendung. Gelegentlich lässt sich mit diesen Manövern ein Schnappen auslösen.

Therapie

Bei Kindern und Adoleszenten sollte grundsätzlich bei instabilen Rissen in Zone 1 und 2 eine Refixation angestrebt werden, da sie im Vergleich zu Erwachsenen eine deutlich bessere Heilungschance haben (Arnoczky und Warren 1982; Kocher et al. 2003). Es hat sich gezeigt, dass auch eine Meniskusteilresektion die Entstehung einer Arthrose begünstigt (Pengas et al. 2012).
Die Refixation erfolgt in der Regel arthroskopisch, wobei Risse im vorderen und mittleren Drittel über eine Inside-out- oder Outside-in-Technik versorgt werden können. Der Hinterhornbereich wird mit einer All-inside- oder Inside-out-Technik mit zusätzlichen posteromedialen, bzw. posteriorlateralen Inzisionen therapiert. Läsionen der medialen Meniskusrampe, welche häufig mit Rupturen des vorderen Kreuzbands assoziiert sind, sollten durch direkte Visualisierung nach Durchschieben des Arthroskops zwischen dem medialen Femurkondylus und dem hinteren Kreuzband (Gillquist-Manöver) und Palpation über ein zusätzliches posteromediales Portal evaluiert werden (Sonnery-Cottet et al. 2014). Bei instabilen Läsionen sollten diese mit Nähten versorgt werden. Hierfür werden spezielle Nahtkanülen wie in der Schulterchirurgie verwendet. Ausrisse der Meniskuswurzel sowie größere wurzelnahe Risse (innerhalb 1 cm) sind durch den Spannungsverlust der Ringfasern mit einer funktionellen Meniskektomie gleichzusetzen. Diese sollten wenn möglich mit All-inside Nahtsystemen oder bei Avulsion mit transossären Auszugsnähten stabil versorgt werden um, die Meniskusfunktion zu erhalten. Kleine nichtdislozierte, stabile Risse in Zone 1 können auch ohne eine Operation heilen und asymptomatisch werden (Valen und Molster 1994). Aufgrund der besseren Langzeitergebnissen nach Meniskusnaht wird die Indikation zur nicht-operativen Therapie bei kindlichen Meniskusrissen jedoch heutzutage nur noch selten gestellt. Die konservative Therapie besteht aus einer vorübergehenden Teilbelastung für 6 Wochen mit Bewegungslimitierung durch eine Orthese und Vermeidung von Kompressions- und Drehbewegungen für insgesamt 12 Wochen. Eine verspätete Versorgung ist kein Grund auf eine Meniskusnaht zu verzichten (Vanderhave et al. 2011).
Bei Erwachsenen kann die Heilungschance nach Meniskusnaht optimiert werden, wenn die Rissregion arthroskopisch mit Meniskusraspeln oder Motorbetriebenen Saugresektoren (Shaver) angefrischt bzw. mit einer Kanüle gestichelt wird (Uchio et al. 2003). Voraussetzung ist immer eine anatomische Reposition, stabile Fixation und der Schutz der Naht während der Heilungsphase, wobei im Kindesalter prinzipiell die gleichen Richtlinien gelten.
Bei instabilen Rissen im inneren Drittel (weiß-weiße Zone) des Meniskus werden auch im Kindesalter Teilresektionen notwendig, jedoch sollte die Entscheidung zur Teilresektion erst gestellt werden, nachdem sich bei der Arthroskopie durch Palpation die Ruptur als nicht für eine Naht geeignet zeigt.
Folgende Faktoren sind prognostisch günstig für eine erfolgreiche Refixation von Meniskusrissen:
  • junges Alter (<10 Jahre),
  • Risse in der rot-roten (peripheren) Zone,
  • Refixation des lateralen Meniskus,
  • gleichzeitige VKB-Rekonstruktion,
  • Zeitintervall bis zur Operation von weniger als 8 Wochen und
  • eine Risslänge <2,5 cm.
Umgekehrt weist die Meniskusnaht beim chronisch instabilen Kniegelenk aufgrund der gestörten Biomechanik des Gelenks deutlich schlechtere Ergebnisse auf, weshalb grundsätzlich eine zusätzliche Bandrekonstruktion durchgeführt werden sollte.
Bei der Kombination einer frischen Bandruptur mit Meniskusläsion ist bei Bandrekonstruktion eine gewisse Spontanheilungsrate, insbesondere der Radiärrisse und der kurzen Längsrisse im Hinterhorn des Außenmeniskus bekannt (Agneskirchner und Lobenhoffer 2004).
Das Risiko des Versagens einer Meniskusnaht sollte anhand der MRT-Bilder und der zu erwarteten Rissform abgeschätzt werden und präoperativ ausführlich mit den Eltern und dem Patienten besprochen werden.

Operationstechniken

Es wird im Allgemeinen monofiles Nahtmaterial empfohlen, da es gegenüber geflochtenem im Meniskus einen geringeren Sägeeffekt hat. Die Stärke (meist 2/0 oder 3/0) richtet sich nach dem Patientenalter. Dickere Fäden haben eine größere Reißfestigkeit, tragen aber im Gelenk mehr auf und können auch zu Knorpelschäden führen. Am häufigsten wird resorbierbares Material (z. B. PDS 2/0) verwendet.
Im Kindesalter besitzen diese Nahtmaterialien eine höhere Aggressivität und rufen häufig eine begleitende inflammatorische Reaktion während der relativ schnellen Resorption hervor. Die Nähte sollten eine stabile Fixation ermöglichen, jedoch nicht zu fest zugezogen werden oder zu nah aneinandergesetzt werden, um die Durchblutung des Meniskusgewebes nicht zu beeinträchtigen. Ein Mindestabstand von 5-7 mm zwischen den Nähten sollte eingehalten werden (Beaufils und Pujol 2018).
Inside-out-Technik
Diese Technik eignet sich am besten für Rupturen im Bereich der Hinterhörner sowie der Pars Intermedia, wobei im Bereich der Hinterhörner die Verletzungsgefahr von Gefäßen und Nerven gegeben ist, weshalb zusätzliche Zugänge posteromedial bzw. posterolateral empfohlen werden, um die Nadeln unter Sicht und unter Schutz der Gefäße und Nerven auszuleiten. Nach Anfrischung der Rupturränder und Reposition des Meniskusfragments werden ein- oder doppellumige Führungskanülen von intraartikulär an den Meniskusrand platziert. Anschließend wird der zentrale Anteil des Meniskus aufgefädelt, bevor dann der periphere Anteil und die Kapsel durchstochen werden. Die austretenden Fäden werden schließlich extraartikulär unter arthroskopischer Kontrolle der Nahtspannung auf der Kapsel verknotet. Dazu werden unterschiedlich gebogene Kanülen verwendet. Die Biegung der Kanülen wird so gewählt, dass die jeweilige Region gut erreicht und die Nadeln auch im gewünschten Areal die Kapsel verlassen. Der Vorderhornbereich wird am besten vom kontralateralen Arthroskopieportal erreicht. Der Nahtabstand beträgt 3–5 mm. Konstruktionsbedingt ermöglichen diese Systeme meistens nur horizontale Nähte, die biomechanisch den Vertikalnähten unterlegen sind.
Outside-in-Technik
Diese Technik ist vor allem zur Naht von Rissen im Vorderhornbereich sowie in der Pars intermedia des Innen- und Außenmeniskus geeignet. Bei dieser Technik wird nach Reposition des Meniskusfragments zunächst eine Kanüle von außen durch den peripheren Anteil des Meniskus und durch die Ruptur in den zentrale Anteil nach intraartikulär dirigiert. Über diese wird eine Fadenschlinge in das Gelenk platziert. Dann wird eine zweite Kanüle ebenfalls von außen durch den Meniskus in das Gelenk eingebracht. Über diese Kanüle wird ein weiterer Faden in das Gelenk geschoben und mit der Fasszange durch die Schlinge geführt. Das Fadenende wird durch Zug an der Fadenschlinge wieder nach extraartikulär gebracht und geknotet. Der Fadenabstand sollte auch hier 3–5 mm betragen. Diese Technik ist billig, da sie keine Spezialimplantate benötigt. Es können sowohl horizontale als auch vertikale Nähte gesetzt werden. Von Nachteil ist, dass bei ungeübten Operateuren die spitzen Kanülen den Knorpel verletzen können. Im Hinterhornbereich sollte sie nicht angewendet werden, da Gefahr einer Verletzung des poplitealen Gefäß-Nerven-Bündels besteht.
Zu den Outside-in Systemen gehören auch die Rampen-Refixationssysteme, die aus speziell gekrümmten Nahtkanülen bestehen, mit denen unter direkter Sicht von einem posteromedialen Portal ausgehend die Rampe mit vertikalen Einzelknopfnähten versorgt werden kann (s. Abb. 4 und 5). Diese Nähte können sowohl mit resorbierbaren (z. B. PDS 2.0) oder nichtresorbierbaren Nahtmaterialien durchgeführt werden. Da die Nähte aber arthroskopisch mit Knotenschieber geknüpft werden müssen, sind sie technisch anspruchsvoller.
All-inside-Technik
Bei der All-inside-Technik wird die Refixation komplett intraartikulär durchgeführt. Es müssen keine Nahtfäden von außen eingebracht oder extraartikulär ausgestochen werden. Hierfür stehen heutzutage mehrere Nahtsysteme mit verschiedenen Krümmungen zur Verfügung. Diese Nahttechnik ist sowohl für horizontale als auch für vertikale Nähte geeignet und eignet sich gut für den Hinterhornbereich beider Menisci sowie für die hinteren Teile der pars intermedia. Die Vorderhörner können mit diesen Systemen nicht versorgt werden.
Typische Indikationen sind Vertikalrisse im Hinterhornbereich und Korbhenkelrisse des Außen- und Innenmeniskus (s. Abb. 6 und 7), die gegebenenfalls auch in Kombination mit Outside-in-Nähten versorgt werden können. Das Prinzip beruht auf vorgelegten Fadenschlaufen, die über kleine Kunstoffanker geführt werden. Diese sind bereits in den Nahtkanülen vorgelegt und werden nach Durchstechen des Risses extrakapsulär bzw. peripher verankert. Im Bereich des Popliteusschlitzes kann eine Verankerung, falls technisch nicht anders möglich, auch in der Popliteussehne erfolgen, ohne schlechtere Ergebnisse zu erwarten. Nach neuerlichem Durchstechen des Meniskus und Ablegen des zweiten Ankers kann die vorgelegte Fadenschlinge mit Knoten unter arthroskopischer Sicht gespannt und der überschüssige Faden abgeschnitten werden. Ein einstellbarer Tiefenstopp an der Nahtkanüle ist hilfreich, um neurovaskuläre Schäden zu vermeiden. Neuere Systeme mit multiplen Ankern erlauben auch fortlaufende Nähte über längere Strecken bei der Refixation großer Risse. Da bei diesen Systemen kleinen rigide Implantate eingebracht werden, besteht bei Nahtversagen das Risiko einer Implantatdislokation mit konsekutiven chondralen Läsionen. Um dieses Risiko zu verringern, wurden in letzter Zeit auch Systeme entwickelt, bei denen die rigiden Anker mit Fadenknäuel ersetzt wurden (All-suture Anker). Bei sehr peripheren Vertikalrissen bzw. Risse im Bereich der Meniskusrampe können diese Implantate aufgrund fehlender Abstützung jedoch nicht stabil verankert werden. Die früher häufig für Nähte verwendeten rigiden resorbierbaren Meniskusimplantate, die meist auf Basis von Glykol- oder Milchsäure hergestellt wurden und mit speziellen Instrumentarien angeboten wurden, waren technisch einfacher in der Handhabung. Allerdings sind für diese starren Implantate Komplikationen wie Implantatbrüche, synoviale Reizreaktionen und Knorpelschäden durch hervorstehende Implantatenden bekannt geworden (Kocher et al. 2003), sodass diese heutzutage nicht mehr verwendet werden.
Bisher konnte kein Vorteil einer adjuvanten plateled-rich-plasma Injektion begleitend zu einer Meniskusnaht gezeigt werden.
Refixation der Meniskuswurzel
Risse im Bereich der Menikuswurzel betreffen am häufigsten das Hinterhorn des Außenmeniskus. Inkomplette Risse können analog zu Hinterhornrissen mit All-inside Nahtsytemen versorgt werden. Bei Wurzelausrissen oder nicht vorhandener Möglichkeit einer direkten Naht kann auch eine Refixation über transossäre resorbierbare Nähte erfolgen. Sie werden mit Hilfe von Zielgeräten über Bohrkanäle angelegt und im Bereich der ventralen Tibia über eine Knochenbrücke genäht. Bei gleichzeitiger VKB-Rekonstruktion können auch die Fäden bei Refixation der Außenmeniskushinterhornwurzel über den tibialen Kanal ausgeleitet werden, obwohl das nicht genau anatomisch ist. Der behandelnde Chirurg sollte all diese Techniken beherrschen, um alle möglichen Rupturformen abhängig von ihrer Lokalisationvadäquat versorgen zu können (Geffroy 2020).

Nachbehandlung

Es gibt bis heute keinen klaren Konsens über die Nachbehandlung nach Meniskusnaht. Bei isolierten Meniskusnähten wird oft eine vorübergehende Teilbelastung und Bewegungslimitierung empfohlen, um Druck- bzw. Scherkräfte zu reduzieren, die die Heilung negativ beeinflussen könnten. Abhängig von Rupturtyp und Nahtfestigkeit sollte die Belastung und das Bewegungsausmaß individuell festgelegt werden. Hierbei gilt, dass stabil versorgte Vertikalrisse sicher progressiver nachbehandelt werden können als versorgte Radiärrisse (Perkins et al. 2018). Wir empfehlen eine Orthese für 6 Wochen und eine Teilbelastung mit dem halben Körpergewicht für 4 Wochen. Die Flexion wird in den ersten 6 Wochen auf maximal 90° eingeschränkt, bei instabileren Rupturen zunächst 4 Wochen bis 60°. Parallel dazu sollte eine Physiotherapie mit Kräftigung der kniestabilisierenden Muskulatur durchgeführt werden. Dabei sollte in den ersten 3 Monaten nach Naht Kniebeugen bis maximal 90° durchgeführt werden Bei klinischer Beschwerdefreiheit erlauben wir die Wiederaufnahme von Lauf- und Radsport nach 3 Monaten und pivotierende Sportarten nach 6 Monaten.

Komplikationen

Bei der Meniskusnaht können Gefäß- und Nervenverletzungen, vor allem bei Nähten des Hinterhorns auftreten. Weiters können vor allem bei Nähten im Innenmeniskushinterhorn bei sehr engen medialen Gelenkspalten iatrogene Knorpelschäden entstehen. In diesen Fällen kann ein kontrolliertes Release des medialen Seitenbands durch Stichelung mit einer Kanüle (sog. Pie crusting) durchgeführt werden, um das Arbeitsfeld zu vergrößern und Knorpelschäden zu vermeiden (Roussignol et al. 2015). Ferner kann der genähte/fixierte Meniskusriss nicht heilen oder erneut reißen, wobei eine neuerliche Meniskusnaht auch im Revisionsfall durchgeführt werden kann. Nach kompletten und subtotalen Meniskusentfernungen besteht ein erhöhtes Risiko für eine Früharthrose.

Ergebnisse

Die Meniskusheilung kann durch klinische Tests nicht objektiv überprüft werden. Symptomfreiheit ist kein Beweis für Heilung und auch eine MRT-Untersuchung nach Meniskusnaht kann lange Zeit ein verändertes Signal durch Narbengewebe zeigen. Die Meniskusnaht führt zu einem anhaltenden Schutz des Gelenkknorpels, auch wenn die Meniskusheilung nicht perfekt ist, mit bleibender Signalveränderung im MRT (Pujol et al. 2015). Die Ergebnisse nach Meniskusnaht sind bei Kindern und Jugendlichen sehr gut und besser als bei Erwachsenen. Vertikalrisse haben das größte Heilungspotenzial (etwa 80 %), während komplexe horizontal-radiale Rupturen und Korbhenkelrisse eine Heilungsrate von 18–65 % haben (Hagmeijer et al. 2019). Selbst Risse, die in die Zone 3 reichen, haben bei Kindern eine gute Prognose nach Naht. Das Risiko für ein Nahtversagen ist am höchsten im ersten Jahr nach Versorgung (Shieh et al. 2016), und in vielen Fällen ist das Nahtversagen nur partiell, was auch die großzügige Indikation zur Naht rechtfertigt. Bei schlechtem klinischem Verlauf kann eine Revision notwendig sein. Häufig ist dann eine (Teil-)Resektion indiziert, in manchen Fällen (vor allem bei ausgedehnten Korbhenkelrissen) kann auch erneut eine Naht durchgeführt werden. Bei Kombinationen mit VKB-Rekonstruktion oder Refixation sollte auch die Bandstabilität evaluiert werden. Nach kompletten und subtotalen Meniskusentfernungen besteht ein deutlich erhöhtes Risiko für die Entstehung einer Früharthrose.

Scheibenmeniskus

Synonym: diskoider Meniskus (»discoid meniscus«)

Ursache und Häufigkeit

Der Scheibenmeniskus ist die am häufigsten vorkommende morphologische Meniskusanomalie, bei der der Meniskus wie ein Diskus statt eines Halbmonds geformt ist. Es ist eine kongenitale Pathologie, die überwiegend den lateralen Meniskus betrifft und nur vereinzelt den medialen Meniskus (Choi et al. 2001; Min et al. 2001; Tachibana et al. 2003). Sehr selten sind auch bilaterale Fälle berichtet worden.
Man geht von etwa 3–5 % in der Gesamtbevölkerung aus, wobei beide Geschlechter wahrscheinlich gleich häufig betroffen sind. Insgesamt ist die Inzidenz in Asien höher als in Europa. In 15 % der Fälle zeigen sich osteochondrale Läsionen am lateralen Femurkondylus. Früher wurde angenommen, dass die Scheibenform aufgrund einer unvollständigen Rückbildung des zentralen Anteils des Meniskus entsteht. Diese Theorie wurde später widerlegt, da in keinem Entwicklungsstadium ein diskoider Meniskus nachgewiesen werden konnte (Clark und Ogden 1983). Ein Teil der Scheibenmenisken hat jedoch einen anderen Ursprung. Bei diesen fehlt die normale Verankerung des lateralen Meniskus am Tibiakondyl. Er ist nur am hinteren meniskofemoralen Ligament befestigt. Solche Menisken sind hypermobil und hypertrophieren durch mechanische Beanspruchung. Das an der Tibia nicht befestigte Hinterhorn luxiert bei Extension nach medial (Pinar et al. 2000). Dieser Typ kann symptomatisch sein. Spätere Untersuchungen ließen die Vermutung zu, dass der Scheibenmeniskus aus mesenchymalen Gewebe Faserknorpel an einer Stelle bildet, wo dies normalerweise nicht der Fall ist (Tachibana et al. 2003).
Die meisten Autoren sehen den Scheibenmeniskus als eine anatomische Variante an, die ein erhöhtes Risiko für eine Rissbildung aufweist, da er höheren Scherkräften ausgesetzt ist (Choi et al. 2001; Min et al. 2001; Pinar et al. 2000; Tachibana et al. 2003). Die mechanische Theorie der permanenten Reibung des Scheibenmeniskus zwischen Femurkondylus und Tibiaplateau erklärt auch die Progression von Rissen. Die abnormale Kollagenstruktur und verminderte Vaskularität schwächt den Meniskus und verhindert die Heilung.

Klassifikation

Watanabe hat folgende Klassifikation vorgeschlagen (Watanabe et al. 1979):
• Typ I: kompletter Typ (80 %),
• Typ II: inkompletter Typ (10 %),
• Typ III: Wrisberg (0–33 %).
Beim Typ I ist der Meniskus sehr dick und das laterale Tibiaplateau vollständig verdeckt. Die Verankerung ist normal. Der Typ II zeigt eine nur teilweise Bedeckung des lateralen Tibiaplateaus (<80 %). Auch hier ist der Meniskus dicker als üblich und weist eine reguläre Befestigung auf. Beim Wrisberg-Typ (Typ III) fehlt die Verankerung des lateralen Meniskus an der Tibia. Der Meniskus ist nur am posterioren meniskofemoralen, dem so genannten Wrisberg-Ligament befestigt, sodass er hypermobil ist. Von der Morphologie her unterscheidet er sich bis auf ein verdicktes Hinterhorn wenig von einem normalen Meniskus.
Klingele et al. (2004) konnten bei einer Analyse von 128 Scheibenmenisken in 28 % eine Instabilität durch eine fehlende periphere Befestigung feststellen; in 47 % dieser Fälle fehlte die Aufhängung aber im anterioren Drittel (Klingele et al. 2004).

Diagnostik

Klinisch

Selten sind Symptome bereits im Säuglingsalter vorhanden. Diese treten meistens erst im Alter von 5–6 Jahren auf und sind nicht mit einem Trauma assoziiert. Die betroffenen Kinder berichten häufig über ein Schnappen im Bereich des Kniegelenks. Je dicker der Scheibenmeniskus, um so lauter und sichtbarer ist das Schnappen oder Knacken. Das Schnappen wird durch Dislokation von Meniskusgewebe ventral des Femurkondylus bei posterioren Rissen oder dorsal davon bei anterioren Rissen verursacht. Oft verbleibt bei Incarceration von Meniskusgewebe je nach Rupturtyp ein Extensions- oder Flexionsdefizit, sodass bei der Untersuchung der häufig laxen Gelenken die Beweglichkeit der Gegenseite auch erfasst werden muss.

Radiologisch

Das bildgebende diagnostische Verfahren der Wahl zur Darstellung des Scheibenmeniskus ist die MRT. Zur Diagnose eines Scheibenmeniskus muss mindestens eines der 3 folgenden Kriterien erfüllt sein (Connolly et al. 1996):
  • eine durchgängige Darstellung von Meniskusgewebe zwischen dem Vorder- und Hinterhorn in mindestens 3 aufeinander folgenden sagittalen Schnitten,
  • ein transversaler Durchmesser des Meniskus von >15 mm oder
  • >20 % der Tibiabreite auf den Transversalschnitten.
Allerdings lässt sich der Scheibenmeniskus nicht immer in der MRT darstellen (Kocher et al. 2003). Bei symptomatischen Patienten sollte daher die Indikation zur Arthroskopie gestellt werden. Zur Differenzialdiagnose gehören Meniskuszysten, die kongenitale Subluxation des Kniegelenks, die angeborene Kreuzbandaplasie und die habituelle Patellaluxation.

Therapie

Solange Scheibenmenisken keine oder nur wenig Symptome verursachen, besteht keine absolute Notwendigkeit zur chirurgischen Therapie. Findet aber ein häufiges Schnappen statt, welches als unangenehm empfunden wird, so sollte die Indikation zur Arthroskopie gestellt werden. Viele Autoren empfahlen früher die komplette laterale Meniskektomie. Langzeitstudien zeigten aber, dass bei diesem Vorgehen ein erhebliches Arthroserisiko besteht. Die aktuelle chirurgische Strategie von Rupturen bei Scheibenmeniskus besteht in einer Kombination von Teilresektion und Naht (Hybridversorgung). Es sollte also stets beim kompletten und inkompletten Typ nur der zentrale Anteil des Meniskus entfernt werden, sodass peripher noch 6–8 mm verbleiben. Dafür kann bei dicken Menisci eine gebogene Klinge oder eine monopolare Hakenelektrode hilfreich sein. In manchen Fällen kann mit Hilfe einer temporären Outside-in Naht der Meniskus angespannt werden und die Teilresektion erleichtert werden. Da der laterale Meniskus eine sehr wichtige Stabilisierungsfunktion besitzt, ist besonders die Erweiterung des Hiatus popliteus bei einer Resektion des Hinterhornes problematisch. Dadurch fehlt ein wichtiger posterolateraler Stabilisator. Im Zusammenhang mit einer Läsion des vorderen Kreuzbands kann es zu einer massiven Instabilität kommen, die zu den schwierigsten Behandlungsproblemen im Kniegelenk gehören. Instabile periphere Risse sollten wenn möglich refixiert werden. Schwieriger ist die Behandlung des hypermobilen Wrisberg-Typs. Generell empfehlen wir die arthroskopische Refixation, wobei die Ergebnisse in der Literatur jeweils nur in kleinen Patientenkollektiven beschrieben sind.

Ergebnisse

Die funktionellen Ergebnisse nach chirurgischer Behandlung von Scheibenmenisci sind sehr gut (Ahn et al. 2008; Kocher et al. 2017). Ein wiederkehrendes Schnappen ist selten. Mittelfristig ist die Hybridversorgung im Vergleich zur Meniskektomie mit geringeren Schmerzen und weniger sekundären Knorpelschäden klar im Vorteil. Für einen langfristigen Schutz vor Entwicklung einer Arthrose gibt es aktuell keinen Beweis, vermutlich verhält es sich jedoch ähnlich gut wie nach Naht eines normalen Meniskus.

Seitenbandläsionen

Isolierte Verletzungen der Kollateralbänder sind auch bei Kindern und Jugendlichen nicht selten. Beinahe alle Verletzungen ereignen sich beim Sport und das mediale Seitenband (MCL) ist in etwa 4-mal häufiger betroffen, als das laterale Seitenband (LCL) (Kramer et al. 2017).
Das MCL ist der Hauptstabilisator gegen Valgusstress im Kniegelenk und besteht aus einem tiefen und einem oberflächlichen Anteil. Zusätzlich tragen noch die oberflächlicher gelegene Sartoriusfaszie und das tiefer gelegene POL (posterior oblique ligament), welches eine Verdickung der hinteren Gelenkkapsel darstellt, zur medialen Stabilität bei.
Der Unfallmechanismus für das MCL ist typischerweise ein Direkttrauma von lateral gegen das Knie, oder eine Verdrehtrauma mit Valgusstress. Durch letztgenannten Mechanismus sind mediale Seitenbandläsionen häufig mit Verletzungen des vorderen Kreuzbands, medialen Menikusrupturen und Patellaluxationen assoziiert. Laterale Seitenbandverletzungen hingegen sind deutlich seltener und in etwa einem Viertel der Fälle mit Verletzungen der posterolateralen Ecke vergesellschaftet. In etwa 25 % aller Seitenbandverletzungen liegen höhergradige Instabilitäten vor (Grad 3-Verletzungen), wobei vor allem im Fußball das Risiko besonders hoch ist (Kramer et al. 2017). Bei noch offenen Fugen können Seitenbandverletzungen auch als knöcherne Avulsionen auftreten und sind dann im Nativröntgen diagnostizierbar.
Bei Kindern und Jugendlichen befindet sich der femorale Ursprung von MCL und LCL immer auf der distalen Femurepiphyse etwa 1 cm distal der Fuge. Während der Wachstumsphase kommt es mit zunehmendem Alter und Körpergröße zu einer kontinuierlichen Zunahme des Abstands zur Fuge (Tschauner et al. 2014). Die tibiale Insertion des MCL liegt zwischen 2 und 5 Jahren 3,05 cm und zwischen 7 und 11 Jahren 4,8 cm distal der proximalen Tibiaepiphysenfuge (Shea et al. 2019).

Therapie

Isolierte Seitenbandverletzungen beim Kind werden in aller Regel konservativ behandelt. Ausgenommen sind Grad 3-Verletzungen mit eingeschlagenen, dislozierten Bandanteilen (Stener-like lesion) und dislozierte knöcherne Avulsionsverletzungen. Im Rahmen einer akuten anteromedialen Instabilität heilt das MCL nach VKB-Rekonstruktion und entsprechender Nachbehandlung konservativ aus (Kramer et al. 2017).
Bei isolierten Seitenbandläsionen wird das Bein initial mit einer Orthese oder einem Oberschenkelgips ruhiggestellt. Nach Abklingen der Akutsymptomatik und Schwellung werden Kinder ab etwa 6 Jahren für weitere 6 Wochen mit einer Knieorthese behandelt, die eine Bewegung in der Sagittalebene bei gleichzeitigem Schutz vor Varus- und Valgusstress erlaubt. Wir empfehlen für die ersten 4 Wochen eine Bewegungslimitierung auf 0°–10°–60° und weitere 2 Wochen auf 0°–0°–90°. Bei kleinen Kindern ist es oftmals schwierig, eine passende Orthese zu finden. In diesen Fällen erfolgt die Ruhigstellung im Oberschenkelgips für 4–6 Wochen und danach eine funktionelle Weiterbehandlung.
Die durchschnittliche Zeit zur Sportrückkehr ist für Grad 2- und 3-Verletzungen in etwa doppelt so hoch wie für Grad 1-Verletzungen (Roach et al. 2014).

Läsionen des vorderen Kreuzbandes

Allgemeines und Epidemiologie

Während bei Kindern unter 12 Jahren knöcherne tibiale Ausrissfrakturen des vorderen Kreuzbands häufig sind (Klassifikation nach Meyers u. McKeever), nimmt die Inzidenz von intraligamentären Rupturen mit zunehmender Skelettreife zu. Bei noch offenen Epiphysenfugen ist die intraligamentäre Ruptur des vorderen Kreuzbands eine seltene Verletzung, wobei sie jedoch mit zunehmendem Alter und vor allem durch die gesteigerte Sportaktivität heute deutlich häufiger auftritt (Mall et al. 2014). Vor allem durch die leistungsorientierten Ball- und Kontaktsportarten ist die Inzidenz von Rupturen des vorderen Kreuzbandes bei Jugendlichen, aber auch bei Kindern rasant gestiegen. Mall et al. konnten zeigen, dass es zwischen 1994 und 2006 zu einem Anstieg von etwa 50 % gekommen ist (Mall et al. 2014). Dieser dramatische Anstieg wurde von mehreren Autoren bestätigt und parallel dazu auch ein Anstieg in der operativen Versorgung dieser Verletzungen (Werner et al. 2016; Dodwell et al. 2014). Während bei Kindern unter 10 Jahren etwa nur 1 % der Knieverletzungen das vordere Kreuzband betreffen, sind es bei den 18-Jährigen bereits 13 % (Shea et al. 2004). Vor allem Ballsportarten, wie Fußball und Basketball, gehen mit einem erhöhten Risiko einher, wobei das Risiko während eines Wettkampfes mehr als doppelt so hoch ist verglichen mit Trainingseinheiten (Gornitzky et al. 2016). Die Inzidenz wird für Fußball und Basketball mit ca. 0,09/1000 Expositionsstunden angegeben, wobei Mädchen, wie auch in der erwachsenen Population, ein doppelt bis 9-fach erhöhtes Risiko haben. eine Verletzung des vorderen Kreuzbandes zu erleiden (Shea et al. 2011).
Während beim Erwachsenen Nichtkontakt-Verletzungen den häufigsten Verletzungsmechanismus darstellen, spielen beim Kind Verletzungen durch Gegnerkontakt eine größere Rolle. In etwa 43 % der Fälle stellen Verletzungen mit Gegnerkontakt den Unfallmechanismus dar und nur in ca. 38 % Nichtkontakt-Verletzungen. Zusätzlich haben etwa ein Viertel der Patienten eine positive Familienanamnese bezüglich Kreuzbandverletzung (Heath et al. 2019).
Grundsätzlich wird zwischen Partialrupturen, kompletten Rupturen und kompletten Rupturen mit Begleitverletzungen unterschieden.
Bei kompletter intraligamentärer Ruptur kommt es zu keiner anatomischen Heilung und das vordere Kreuzband vernarbt entweder mit dem hinteren Kreuzband oder es kommt zu einer Zyklopsbildung. In einem Großteil der Fälle kommt es zu einer verbleibenden Instabilität und in Folge zu einer hohen Rate von sekundären Meniskus- und Knorpelverletzungen. Darüber hinaus wurden bereits wenige Jahre nach der Verletzung durch die Instabilität Arthrosezeichen beschrieben. Der Grund für die schlechte Prognose bei konservativer Therapie ist die vermehrte Aktivität und geringe Compliance der jungen Patienten. Auch dass Instabilitätsepisoden und Subluxationsphänomene bei Kindern häufig nicht als problematisch erkannt werden, bedingt, dass die Prognose der Ruptur des vorderen Kreuzbands bei Kindern und Jugendlichen schlechter als bei Erwachsenen ist (Dingel et al. 2019).
Eine inkomplette Ruptur wird in der initialen Untersuchung häufig übersehen. Die Indikation zur Magnetresonanztomografie sollte daher bei klinischem Verdacht und Gelenkerguss nach adäquatem Trauma großzügig gestellt werden. Da das teilrupturierte vordere Kreuzband mit intaktem synovialen Schlauch beim Kind und Jugendlichen ein Potenzial zur Regeneration hat, kann die Behandlung nach Ausschluss von Begleitverletzungen konservativ erfolgen (Guzzanti 2003).

Diagnostik

Im eigenen Vorgehen erfolgt bei entsprechender Anamnese nach Ausschluss einer kniegelenknahen Fraktur und einer knöchernen tibialen Ausrissfraktur eine genaue klinische Untersuchung. Liegt ein ausgeprägter Gelenkerguss mit entsprechender Schmerzsymptomatik vor, erfolgt primär eine Punktion des Ergusses, um eine klinische Untersuchung zu ermöglichen. Zur Testung der anteriorer Instabilität können der Lachman-Test und der vordere Schubladentest herangezogen werden. Die Beurteilung einer Rotationsinstabilität mittels Pivot-Shift-Test ist kurz nach der Verletzung meist nicht möglich. Begleitverletzungen wie Seitenband- und Meniskusläsionen können in der klinischen Untersuchung ebenfalls erkannt werden. Die Sensitivität der klinischen Untersuchung für VKB-Rupturen liegt bei 81 % bei einer Spezifität von 90 %. Der positive prädiktive Wert liegt bei etwa 50 % und der negative prädiktive Wert bei beinahe 98 % (Kocher et al. 2001). Für Begleitverletzungen, wie Meniskusrupturen, sind die Werte der klinischen Untersuchung etwas schlechter. Bei entsprechendem klinischem Verdacht erfolgt initial die Ruhigstellung in einer Kniegelenkorthese mit Bewegungslimitation auf 0–0–90° und schmerzorientierter Belastung. Bei klinischem Verdacht auf eine vordere Kreuzbandruptur mit oder ohne Begleitverletzungen sollte zeitnahe eine MRT durchgeführt werden. Die Sensitivität und Spezifität betragen für VKB-Rupturen 75 % und 94 % (Kocher et al. 2001). Insbesondere muss auch bei pädiatrischen Patienten auf eine zusätzliche Verletzung der posterolateralen Ecke geachtet werden, die in bis zu 50 % vorkommt und die Erfolgsrate einer VKB-Rekonstruktion maßgebend beeinflusst (Kinsella et al. 2019).

Differenzialdiagnose

Die kongenitale Kreuzbandaplasie beschreibt das angeborene Fehlen meist beider Kreuzbänder und ist häufig mit kongenitaler Kniegelenkluxation assoziiert (Giorgi 1956). Sie geht häufig mit anderen angeborenen Fehlbildungen der unteren Extremität einher.

Therapie

Bis Ende des vergangenen Jahrtausends galt noch die konservative Behandlung als Standardtherapie bei vorderen Kreuzbandrupturen bei Kindern und Jugendlichen, da die Ergebnisse nach operativer Versorgung keine zufriedenstellenden Ergebnisse brachten (Engebretsen et al. 1988). Zusätzlich fürchtete man bei epiphysenfugenkreuzender operativer Rekonstruktion die Verletzung der Wachstumsfugen und die damit verbundene Gefahr eines vorzeitigen Fugenschlusses und resultierende Wachstumsstörungen – insbesondere, da die kniegelenknahen Epiphysenfugen den Großteil des Längenwachstums der unteren Extremitäten bewirken.
In der aktuellen Literatur wird die operative Versorgung von vorderen Kreuzbandrupturen jedoch klar bevorzugt, da nach konservativer Therapie in bis zu 90 % Instabilitäten verbleiben und in diesen Fällen die Gefahr von sekundären Meniskusläsionen groß ist (Dunn et al. 2016; Ekas et al. 2019). Bei länger bestehender Instabilität kann es zu Degeneration des Gelenkknorpels kommen und bereits in jungen Jahren zur Entwicklung einer meist posteromedial betonten Arthrose.
Auch die Traumatisierung der Wachstumsfuge wurde in vielen Arbeiten relativiert. In Tierexperimenten konnte gezeigt werden, dass bei kleineren Schädigungen (<10 % der Fläche) keine relevanten Wachstumsstörungen zu erwarten sind (Stadelmaier et al. 1995).
In einer Meta-Analyse konnte gezeigt werden, dass durch eine operative Therapie die Stabilität (Lachman-Test, Giving-way- Phänomen) signifikant verbessert werden kann (Preiss et al. 2012). Zusätzlich zeigte sich nach operativer Versorgung auch ein signifikant besserer Lysholm-Score und eine höhere Return-to- Sport Rate (91,2 % vs. 30,9 %). Allerdings können die Techniken, die bei Erwachsenen routinemäßig erfolgreich angewendet werden, nicht ohne weiteres auf Kinder und Jugendliche übertragen werden. Wachstumsstörungen im Sinne von Beinverkürzungen und Achsabweichungen sind als Komplikationen der VKB-Ersatzplastik beschrieben worden. Insgesamt sind diese jedoch selten und meistens auf eine fugenüberbrückende Transplantatfixation zurückzuführen. Relevante Beinlängendifferenzen von mehr als 1 cm oder Achsenabweichungen von mehr als 3° kommen in nur 2,1 % nach operativer Versorgung vor.
Trotzdem müssen bei fugenkreuzender VKB-Rekonstruktion im Kindesalter einige Faktoren berücksichtigt werden. Eine Verletzung der Epiphysenfuge der Tuberositas tibiae soll vermieden werden und die Bohrkanäle sollten kleinstmöglich gewählt werden. Die Bohrkanäle sollten im Zweifel etwas steiler gebohrt werden, um die Epiphysenfuge möglichst senkrecht zu kreuzen. Die Epiphysenfugen sollten nur mit Sehnenmaterial und nicht mit Knochenblöcken oder Implantaten überbrückt werden.
Bei isolierter intraligamentäter VKB-Ruptur erfolgt aufgrund der oben beschriebenen Vorteile die operative Versorgung nach dem Erreichen eines reizfreien Zustands ohne Erguss und freier Beweglichkeit. Eine akute Rekonstruktion in der Frühphase ist prinzipiell möglich, jedoch meist aus logistischen Gründen nicht durchführbar. Bei femoralen Ausrissen mit guter Qualität des tibialen Stumpfes wird innerhalb der ersten 3 Wochen eine Refixation mit transossären Nähten mit resorbierbarem Nahtmaterial durchgeführt. Auf ein Ligament-Bracing mit starrem Nahtmaterial wird im Unterschied zum Erwachsenen verzichtet.
Im Fall von Partialrupturen und intrasynovialen Rupturen wird primär eine konservative Therapie mit VKB-Orthese für 6 Wochen (0–90°) und Teilbelastung für 2 Wochen unter physiotherapeutischer Begleitung durchgeführt. Bei verbleibender Instabilität erfolgt die sekundäre VKB-Rekonstruktion oder gegebenenfalls eine Bündel-Augmentation.
Zur Rekonstruktion des vorderen Kreuzbands beim Kind und Jugendlichen sind unzählige Techniken beschrieben. Es existieren sowohl rein epiphysäre als auch transepiphysäre und extra-anatomische Techniken.
Im eigenen Vorgehen besteht die operative Therapie in der anatomischen arthroskopischen VKB-Rekonstruktion mittels autologer 4-fach Semitendinosussehne oder Quadrizepssehne ohne Knochenblock in anteromedialer Portaltechnik mit extrakortikaler femoraler und tibialer Fixation (s. Abb. 8). Begleitverletzungen, wie Menikusrupturen (in ca. einem Drittel aller Fälle) und Knorpelläsionen werden bei der Operation mitadressiert (s. entsprechendes Kapitel). In sehr jungen und kleinen Patienten stellt die rein epiphysäre VKB-Rekonstruktion eine sehr anspruchsvolle Technik dar, wobei für die Anlage der Bohrkanäle eine intraoperative Röntgendiagnostik erforderlich ist (DeFrancesco et al. 2018). Aufgrund der tangential verlaufenden Kanäle ist die Gefahr einer Verletzung der Fuge mit resultierenden Wachstumsstörungen bei falscher Durchführung groß und eine Überlegenheit konnte gegenüber anderen Techniken noch nicht erbracht werden (Mall et al. 2014; Wall et al. 2017).

Operationstechnik

Bei Kindern, vorzugsweise in Allgemeinnarkose, erfolgt die Rückenlagerung des Patienten auf dem Normaltisch mit einer Seitenstütze. Der Eingriff wird unter intravenöse antibiotische Abschirmung und mit angelegter Oberschenkelblutsperre durchgeführt. Initial erfolgt die Arthroskopie. Nach Anlage des anterolateralen Optikzuganges wird das gesamte Gelenk im diagnostischen Rundgang untersucht. Die Anlage des tiefen anteromedialen Zugangs erfolgt in Kanülentechnik, um eine gute Erreichbarkeit des femoralen VKB-Ursprungs und einen ausreichenden Abstand zum medialen Femurkondylus zu gewährlisten. Im Rahmen des diagnostischen Rundgangs sollte aufgrund der hohen Inzidenz von Rampenläsionen im Rahmen einer VKB-Ruptur jedenfalls auch die posteromediale Rampe untersucht werden und, wann immer möglich, meniskuserhaltend operiert werden. Nach der Bestätigung der Indikation zur VKB-Rekonstruktion und dem Erfassen von Begleitverletzungen wird die Arthroskopie unterbrochen und das Transplantat gewonnen. Die Hautinzision erfolgt direkt über dem Pes anserinus superficialis, danach werden die Semitendinosus- und Gracilis-Sehne identifiziert und die Sartoriusfaszie zwischen den beiden Sehnen längs gespalten. Die Semitendinosussehne wird mit einer gebogenen Klemme unterfahren und mit einem Faden angeschlungen. Die Sehne wird distal scharf mit einem Periostlappen abgelöst und mit einem geschlossenen Ringstripper nach proximal gelöst. Die gewonnene Sehne wird von Muskelresten befreit und zu einem 4-fach Transplantat vernäht, wobei femoral eine extrakortikale Fixation mit Flaschenzugsystem eingelegt wird und tibial die Fäden durch einen extrakortikalen Button gefädelt werden. Bei medialen Begleitverletzungen, valgischer Beinachse und im Revisionsfall wird die Quadrizepssehne als Transplantat gewählt. Die Patellarsehne, sowie Allografts sollten bei Kindern und Jugendlichen aufgrund deutlich schlechterer klinischer Ergebnisse und höheren Rupturraten nicht als Transplantat gewählt werden. Während der weiteren arthroskopischen Präparation wird das Transplantat in eine Vancomycin-Lösung eingelegt und in Kompressionshülsen vorbehandelt. Es erfolgt das Debridement der lateralen Condylenwand und nach zurückhaltender Resektion des tibialen VKB-Stumpfes das Markieren des tibialen Footprints mit dem HF-Gerät. Anschließend wird in medialer Portaltechnik der femorale Kanal mit einem Sackloch von ca. 20 mm gebohrt. Dabei wird der Bohrkanal vom anatomischen Footprint etwas steiler angelegt, um eine möglichst senkrechte Bohrung durch die Wachstumsfuge zu gewährleisten. Die Knochenstrecke des femoralen Kanals wird gemessen und mit Einberechnung der Flipstrecke auf die Fäden des Transplantats übertragen. Danach erfolgt die Anlage des tibialen Kanals mit Referenzierung auf den erhaltenen tibialen Stumpf und den Hinterrand des Außenmeniskusvorderhorns entsprechend der Transplantatdicke. Das Transplantat wird über einen Schuttlefaden bis zu einer Tiefe entsprechend der Knochenstrecke eingezogen und der Button an der lateralen Kortikalis geflippt. Nach dem weiteren Einziehen des Transplantats in das Sackloch mithilfe des Flaschenzugsystems erfolgt eine Kontrolle in Streckstellung, um ein Impingement am Fossadach auszuschließen. Danach wird das Transplantat zyklisch belastet und in 30° Beugung in Spannung gebracht und die Fäden über dem tibialen Button geknüpft. Nach nochmaliger Prüfung der VKB-Spannung mit dem Tasthaken erfolgt das Ablassen der Spülflüssigkeit und die Einlage einer intraartikulären Drainage. Abschließend wird die Sartoriusfaszie genäht und die Wunde schichtweise verschlossen. Nach Anlage eines sterilen Schutzverbandes und Bandagierung des Beines wird eine Kniegelenkorthese in Streckstellung angelegt.

Nachbehandlung

Die Nachbehandlung besteht aus einer Ruhigstellung in Streckstellung für 1 Woche, danach wird eine VKB-Orthese mit Begrenzung 0–90° für 3 Wochen und danach für weitere 4 Wochen mit freier Beweglichkeit angelegt. Die Mobilisation erfolgt in der ersten Woche mit 25 kg Teilbelastung mit anschließendem Übergang zur Vollbelastung. Die Nachbehandlung erfolgt phasenorientiert unter physiotherapeutischer Anleitung (Yellin et al. 2016). Wenn möglich, sollte vor der Rückkehr in den Vereinssport eine strukturierte Testbatterie zur Beurteilung der Muskelkraft und Reaktionsfähigkeit der verletzen Seite durchgeführt werden und objektive Kriterien zur Sportrückkehr herangezogen werden.

Ergebnisse

Durch eine operative Therapie lässt sich bei kindlichen Kreuzbandverletzungen eine gute Kniegelenkstabilität und exzellente klinische Scores erreichen. In einer Übersichtsarbeit von 313 operativ versorgten Patienten zeigte sich in nur 13,6 % ein verbleibender positiver Lachman-Test (Grad 2 oder 3) und in nur 2,8 % ein Giving-Way-Phänomen. Die Ergebnisse waren signifikant besser als bei konservativer Therapie. Der Lysholm-Score bei operativ versorgten Kindern lag bei 95,5 und über 90 % der Kinder konnten ihr ursprüngliches Sportniveau wieder erreichen (Preiss et al. 2012).

Prävention

Es existieren mehrere Präventionsprogramme zur Reduktion von Kniebinnenverletzungen und speziell von VKB-Rupturen, von denen einige speziell für Kinder angepasst wurden (z. B. FIFA „11+ for Kids“). Die Wirksamkeit dieser Programme konnte bereits in vielen Studien belegt werden und bei entsprechender Implementierung in das tägliche Training lassen sich VKB-Rupturen um bis zu 50 % reduzieren (Rössler et al. 2018). Neben der Risikoreduktion führen die Präventionsübungen zu einer Steigerung der Propriozeption, Agilität und Balance. Aufgrund dieser vorteilhaften Effekte sollte vor allem im Kinder- und Jugendsport der Verletzungsprävention eine große Bedeutung eingeräumt werden und alle Beteiligten (Trainer, Physiotherapeuten, Eltern, etc.) eingebunden werden.

Läsionen des hinteren Kreuzbandes

Intraligamentäre Rupturen des hinteren Kreuzbandes sind bei Kindern und Jugendlichen mit offenen Epiphysenfugen sehr selten. Meist handelt es sich um knöcherne oder knorpelige Ausrisse der tibialen und femoralen Ansatzpunkte. Hyperextension ist der häufigste Verletzungsmechanismus. In vielen Fällen kommen HKB-Läsionen im Rahmen von multiligamentären Verletzungen oder Knieluxationen vor (Kocher et al. 2012).
Traditionell werden partielle und isolierte intraligamentäre HKB-Rupturen mit gutem Erfolg konservativ behandelt (Kocher et al. 2012). Hierbei wird für 6 Wochen eine teilbelastende Mobilisation mit einer Orthese mit tibialem Vorschub empfohlen (PCL-Orthese). Bei anhaltenden Schmerzen oder subjektiver Instabilität sollte eine sekundäre arthroskopische HKB-Rekonstruktion mit autologen oder allogenen Sehnentransplantaten durchgeführt werden. Dabei soll analog zur VKB-Rekonstruktion die Schädigung der Epiphysenfugen so weit wie möglich vermieden werden.
Avulsionsverletzungen, sowohl tibial als auch femoral, sollten bei Dislokation primär arthroskopisch refixiert werden. Dies ist sowohl mit Nahtankern als auch mit transossären Nähten möglich, die entweder an der ventralen Tibia oder am medialen Femurkondylus über ein Plättchen oder eine Knochenbrücke geknüpft werden (Pisanu et al. 2019).
Die Prognose der Verletzung des hinteren Kreuzbands ist aber, ähnlich wie auch beim Erwachsenen, nicht so gut wie beim vorderen Kreuzband. Meist verbleibt auch nach Rekonstruktion eine vermehrte posteriore Laxizität (Kocher et al. 2012).
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