Erschienen in:
06.01.2021 | Schenkelhalsfrakturen | Operative Techniken
Lateraler Zugang zur Fixation von Schenkelhalsfrakturen im Kindesalter
verfasst von:
Prof. Dr. Francisco Fernandez Fernandez, Prof. Dr. Thomas Wirth
Erschienen in:
Operative Orthopädie und Traumatologie
|
Ausgabe 1/2021
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Operationsziel
Anatomische Reposition der Schenkelhalsfraktur mit frühfunktioneller Nachbehandlung. Wiederherstellung der physiologischen Achsenverhältnisse am Hüftgelenk sowie der Funktion des Hüftgelenks. Verhinderung von Komplikationen insbesondere einer avaskulären Hüftkopfnekrose (AVN).
Indikationen
Schenkelhalsfrakturen: a) Transzervikale (Typ AO 31-E/1.1) bzw. Delbet Typ IA; b) mediale Schenkelhalsfraktur (Typ AO 31-M/3.1 I) bzw. Delbet Typ II; c) laterale Schenkelhalsfraktur (Typ AO 31-M/3.1 II) bzw. Delbet Typ III; d) intertrochantäre (Typ AO 31-M/3.1 III) bzw. Delbet Typ IV.
Kontraindikationen
Transepiphysäre Fraktur mit Dislokation (Typ AO 31-E/2.1) bzw. Delbet Typ IB.
Operationstechnik
Offene Reposition von Schenkelhalsfrakturen über einen lateralen Zugang.
Weiterbehandlung
Bewegungsfreigabe des Hüftgelenks unmittelbar postoperativ. Belastungsfähigkeit in Abhängigkeit von der Frakturgeometrie.
Ergebnisse
In einer retrospektiven Untersuchung wurden 33 Kinder (19 Jungen und 14 Mädchen) mit einer Schenkelhalsfraktur mindestens 1 Jahr nachbeobachtet (Follow-up betrug durchschnittlich 1,6 Jahre). Das Durchschnittsalter der eingeschlossenen Patienten betrug 9,7 Jahre (1 bis 16 Jahre). Drei Frakturen wurden konservativ mit Becken-Bein-Gips behandelt, 30 offen reponiert und stabilisiert. Die Frakturen wurden nach Delbet klassifiziert. Es fanden sich 2 Frakturen vom Typ I (transepiphysär), 12 Frakturen vom Typ II, 10 Frakturen vom Typ III und 9 Frakturen vom Typ IV. Ein sehr gutes Ergebnis wurde bei 29 Kindern (88 %) erzielt. Die avaskuläre Nekrose (AVN) war die häufigste Komplikation. Sie wurde bei 3 unserer Patienten beobachtet, die alle ein unbefriedigendes Ergebnis zeigten. Eine andere Komplikation war ein Schraubenausbruch, der zu einem Schraubenwechsel führte. Auch dieses Kind zeigte ein unbefriedigendes Ergebnis. Der laterale Zugang ist ein Standardzugang in der Traumatologie und in der Kinderorthopädie, der auch im Kindesalter sicher und komplikationsarm genutzt wird.