Erschienen in:
18.04.2017 | Suizid | Übersicht
Λ-Kriminalitätsverlauf der Jugend und Gesellschaft 1965–2016
verfasst von:
Dr. Dr. Birger Antholz
Erschienen in:
Forensische Psychiatrie, Psychologie, Kriminologie
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Ausgabe 2/2017
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Zusammenfassung
Deutschland- sowie weltweit gibt es bei Jugendlichen und in der Gesellschaft einen 30-jährigen Anstieg abweichenden Verhaltens ab Mitte der 1960er-Jahre. Nach dem nationalen und internationalen (±1 bis 2 Jahre) Kriminalitätshöhepunkt 1993 fällt die Delinquenz bis heute. Grafisch verlaufen das 30-jährige Auf und das über 20-jährige Ab der Devianz auf den Oberseiten eines Dreiecks/Daches und entsprechen dem griechischen Großbuchstaben Λ (Lambda). Deswegen kann man den gesellschaftlichen Anstieg und Abstieg von abweichendem Verhalten kriminologisch als Λ-Devianzverlauf (synonym: Λ‑Delinquenzverlauf, Λ‑Kriminalitätsverlauf) bezeichnen. Diese Makro- sowie Mikroveränderung eines Anschwellens von negativ konnotiertem Verhalten 1965–1993 und eines Absinkens von 1993 bis heute werden deskribiert. Dazu werden 14 Indikatoren angeführt: aus dem Hellfeld der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) die Daten für Mord, schwerer Diebstahl, Kinder, Jugendliche, Heranwachsende und die PKS-Häufigkeitszahl (Gesamtfälle), dazu Zahlen der Opfer-Dunkelforschung sowie die Statistiken für Suizid, Schulabbrecher, Verurteilte, Gefangene und der Kriminalitätsverlauf in Großbritannien und den USA. In eigenen Befragungen 2013 und 2016 kann die studentische Gießener Delinquenz-Befragungsserie aktualisiert werden. So stehen für diese Täter-Dunkelfeldzeitreihe Daten für 50 Jahre von 1966 bis 2016 zur Verfügung, die den Λ‑Devianzverlauf bestätigen.