Erschienen in:
01.01.2012 | Übersichten
100 Jahre nach Kienböck
Literaturübersicht über die Ursachenforschung der Mondbeinnekrosen
verfasst von:
Dr. S. Stahl, O. Lotter, A. Santos Stahl, C. Meisner, O. Luz, M. Pfau, H.-E. Schaller
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 1/2012
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Zusammenfassung
Die Kienböck-Krankheit führt zum allmählichen Untergang des Mondbeins mit schweren Folgen für die Handgelenkfunktion und häufig auch für die weitere Berufsausübung vieler Patienten. Die in der Literatur vielfältige Bezeichnung der Kienböck-Krankheit (aseptische Lunatumnekrose, avaskuläre Lunatumnekrose) deutet bereits an, dass die genaue Ätiopathologie noch ungeklärt ist. Ziel dieser Arbeit ist es, die evidenzbasierten Grundlagen der Hypothesen zur Ursache der Mondbeinnekrose zu überprüfen. Die geläufigen Theorien zur Entstehung der Mondbeinerkrankungen wurden vor über 100 Jahren aufgestellt und dennoch ist bis heute ein gezieltes Eingreifen in das Krankheitsgeschehen nicht möglich. Obwohl die Ursache der Erkrankung im Wesentlichen unbekannt ist, wird sie doch unter bestimmten Voraussetzungen als Berufskrankheit anerkannt. Empirische Erklärungsversuche beruhen auf der Vorstellung einer Kompression des Mondbeins, einer gestörten Mikrozirkulation durch Erschütterung, Bruch oder Auskugelung des Mondbeins aus dem Handwurzelgefüge. Die evidenzbasierte Datenlage gebietet einen kritischen Umgang mit der Literatur über die Ursachen der Mondbeinnekrose.