Erschienen in:
01.06.2012 | Originalien
17-Hydroxyprogesteron im Speichel
Erfahrungen in der Langzeitbetreuung von Patienten mit 21-Hydroxylase-Mangel
verfasst von:
Dr. W. Hoepffner, J. Kratzsch, H. Willgerodt, E. Keller, R. Pfäffle
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 6/2012
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Bestimmungen von 17-α-Hydroxyprogesteron (17-OHP) im morgens stressfrei gewonnenen Speichel dienen dem Therapiemonitoring bei klassischem angeborenem adrenogenitalem Syndrom (AGS).
Patienten und Methoden
Von 47 erfolgreich behandelten Patienten und von 5 mit Verdacht auf Therapieversagen wurden retrospektiv die vierteljährlich bei den ambulanten Konsultationen erhobenen Werte altersabhängig erfasst.
Ergebnisse
Das Alter der 47 Patienten betrug bei Beginn der Beobachtung 10,5±5,3 Jahre, am Ende 20,5±5,8 Jahre, die Dauer der Beobachtung damit 10,0±2,8 Jahre mit 30,3±10,0 Werten pro Patient (Gesamtanzahl n=1424). Über den Beobachtungszeitraum vermittelt der Medianwert der 17-OHP-Konzentrationen den besten Eindruck über die therapeutische Einstellung bzw. die Therapietreue. Angestrebt werden Medianwerte bis 0,6 nmol/l, die bei 21 von 47 Patienten erreicht wurden. Ursachen höherer Werte in allen Altersstufen waren Complianceprobleme, nichtoptimale Kortikoiddosierungen oder Therapieversagen. In 24,5% der notwendigen Dosisänderungen war der Speichelwert zusätzlich zu den klinischen Befunden hilfreich.
Schlussfolgerungen
Für das Monitoring genügen die Werte im morgens zu Hause stressfrei gewonnenen Speichel. Werte im Normbereich sind erzielbar. Bei konstant unregelmäßig hohen Werten ist eine Unterscheidung zwischen schlechter Compliance und Therapieversagen kaum möglich.