Erschienen in:
09.01.2019 | Übersichten
80 Jahre intramedulläre Marknagelung
Neue Fakten und Informationen zu einem Meilenstein der Osteosynthese
verfasst von:
C. A. Buhl
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 2/2019
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Zusammenfassung
Hintergrund
Vor fast 80 Jahren, im Herbst 1939, führte Gerhard Küntscher die erste Marknagelung am Menschen durch und verlieh damit der Osteosyntheseforschung neuen Schwung.
Ziel der Arbeit
Viele wichtige Beiträge sind in den letzten Jahrzehnten zu Küntscher und „seiner“ Erfindung publiziert worden. Diese Arbeiten fokussierten auf den Chirurgen Küntscher und seine vermeintliche Einzelleistung. Die vorliegende Studie möchte die Kooperation mit dem Techniker Ernst Pohl ins Blickfeld rücken und die Schaffenskraft darstellen, die die beiden Männer gemeinsam entfalteten. Gleichzeitig soll der Blick darauf gelenkt werden, welchen imposanten Weg der Marknagel (trotz harter Kritik gerade in den frühen Jahren) durch die Welt der Unfallchirurgie antrat, welche Faktoren dabei förderlich und welche hinderlich waren.
Material und Methoden
In der vorliegenden Studie wurden neben medizinischer Fachliteratur medizinhistorische Arbeiten berücksichtigt. Zusätzlich konnte auf Briefe, Aufzeichnungen und andere Selbstzeugnisse relevanter Akteure zurückgegriffen werden, die die Möglichkeit eines Perspektivenwechsels boten. Auf ihnen basiert ein Großteil der Ausführungen.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen
Die Studie zeigt, dass die Marknagelung erst durch das Team Küntscher und Pohl so erfolgreich werden konnte. Das Zusammenwirken von Küntschers medizinischem Knowhow und Pohls Erfindergeist brachte Lösungen zu Problemen hervor, an denen andere scheiterten. Zugleich ist festzuhalten, dass der Zweite Weltkrieg diese gemeinsame Arbeit erschwerte, aber auch stark zur internationalen Verbreitung und schließlich Weiterentwicklung der intramedullären Marknagelung beitrug.