Erschienen in:
10.03.2021 | Angiologische Interventionen | Krankenhausmanagement
Abbildung der Herz- und Gefäßchirurgie im aktuellen aG-DRG-System 2021
verfasst von:
PD Dr. Dominik Franz, Andreas Wenke, Norbert Roeder
Erschienen in:
Zeitschrift für Herz-,Thorax- und Gefäßchirurgie
|
Ausgabe 2/2021
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Einleitung
Das Jahr 2020 wird immer im Schatten der durch die „coronavirus disease 2019“ (COVID-19) ausgelösten Pandemie stehen. Die ersten 3 Quartale 2020 waren geprägt von einem beispiellosen Herunterfahren der elektiven stationären Leistungserbringung und einem Freihalten von Intensivkapazitäten für die Behandlung von COVID-19-Patienten. Auch für die Herzchirurgie resultierten dadurch deutliche Auswirkungen auf die Leistungserbringung. Die Akteure in den Kliniken waren im Jahresverlauf zusätzlich mit einer Fülle von Änderungen der gesetzlichen Rahmenbedingungen konfrontiert. Dennoch wurde das aG-DRG-System 2021 durch das Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus (InEK) kalkuliert. Dieser Beitrag beschreibt und bewertet die wesentlichen Veränderungen des aG-DRG-Systems 2021 für die Herz-Thorax- und Gefäßchirurgie.
Methodik
Analyse der relevanten Diagnosen, Prozeduren und G‑DRG-Strukturen in den Systemversionen 2020 und 2021 anhand der durch InEK und das Bundesinsitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) publizierten Informationen.
Ergebnisse
Erweiterungen der relevanten Klassifikationssysteme für Diagnosen (ICD-10-GM 2021) und Prozeduren (OPS 2021) führen zu einer Zunahme spezifischerer Kodierungen von wesentlichen Interventionen und Operationen der Herz- und Gefäßchirurgie. Im Rahmen der Anpassung der G‑DRG-Strukturen sind besonders die Kondensation der bisherigen Fallpauschalen für die Herztransplantation zur aG-DRG A05Z und Abwertungen koronarer Bypassoperationen und rekonstruktiver Gefäßeingriffe zu nennen.
Schlussfolgerung
Für die Herz- und Gefäßchirurgie finden sich vielfältige Veränderungen mit z. T. erheblichen Auswirkungen auf die Fallerlöse. Hinzu kommt, dass die Auswirkungen der „Coronapandemie“ für viele deutsche Kliniken noch nicht abschließend absehbar sind. Ein weiterer, immer dringlicherer insbesondere die Gefäßmedizin betreffende Einflussfaktor ist der zunehmende Druck zur Ambulantisierung von Leistungen. Hier wird der im Jahre 2022 erwartete und voraussichtlich deutlich erweiterte Katalog für Ambulantes Operieren im Krankenhaus (AOP-Katalog) den Zwang zur ambulanten Erbringung bisher noch stationär erbrachter Leistungen sicher noch einmal deutlich erhöhen.