Eine neue Therapie für die PAVK

Diabetes, Adipositas, Herz- und Niereninsuffizienz – wo immer moderne Inkretinmimetika bisher untersucht wurden, erwiesen sie sich als wirksam. Nun hat man Semaglutid bei Typ-2-Diabetikern mit PAVK-bedingter Claudicatio intermittens getestet – erneut mit Erfolg! In der beim ACC-Kongress 2025 präsentierten STRIDE-Studie verbesserte Semaglutid Funktion, Symptomatik und Lebensqualität von Menschen mit Typ-2-Diabetes und symptomatischer arterieller Verschlusskrankheit (PAVK). Hier geht's zum Kongressdossier Das Ausmaß der Verbesserungen reichte an jenes etablierter PAVK-Therapien wie Cilostazol und Naftidrofuryl heran und überschritt die vordefinierte Schwelle der klinischen Relevanz, bilanzierten die Autoren um Erstautor Prof. Dr. Marc Bonaca, University of Colorado School of Medicine in Aurora/USA. Sie plädieren dafür, den GLP-1-Rezeptoragonisten als neue PAVK-Therapie zu etablieren, zumal in früheren Studien bereits gezeigt wurde, dass die Betroffenen auch prognostisch profitieren. Doppelblindstudie mit knapp 800 Teilnehmenden STRIDE ist eine doppelblinde Studie mit 792 Patienten und Patientinnen, die sowohl an Typ-2-Diabetes als auch an einer symptomatischen PAVK (Fontaine-Stadium IIa) litten. Der Knöchel-Arm-Index lag ausgangs im Schnitt bei knapp 0,8, im 6 Minuten-Gehtest konnten im Schnitt maximal 245 Meter bewältigt werden. Bezüglich kardiovaskulärer Risikofaktoren (Blutdruck, Blutzucker, LDL) waren die Teilnehmenden gut kontrolliert. 43 Meter Gehstreckengewinn in der Steigung Behandelt wurde ein Jahr lang mit Semaglutid (1x/Woche 1mg s.c.) oder Placebo. Der primäre Endpunkt der maximalen Gehstrecke wurde nach 52 Wochen auf einem Laufband mit 12%iger Steigung bei einer Geschwindigkeit von 2 Meilen/Stunde erhoben. Hier verbesserte sich Teilnehmer der Placebogruppe im Median um 13 Meter und im Durchschnitt um 43 Meter, die mit Verum Behandelten hingegen um 37 und 87 Meter. Die Verbesserung gegenüber Placebo um 13% war in allen in die Studie involvierten Kontinenten (Nordamerika, Europa, Asien) konstant und statistisch signifikant (p=0,0004). Auch war sie unabhängig von Alter, Geschlecht, Gewicht oder Qualität der Diabeteseinstellung. Die schmerzfreie Gehstrecke verlängerte sich um 11%. Bei der im Durchschnitt um 43 Meter verlängerten maximalen Gehstrecke ist zu berücksichtigen, dass diese nicht in der Ebene, sondern beim Bergauflaufen mit 12% Steigung erzielt wurden. Das ist klinisch sehr relevant, so der Studienautor. Weitere positive Effekte Semaglutid hatte darüber hinaus gegenüber Placebo einen positiven Einfluss auf das Gewicht (-4,1 kg), den HbA1c-Wert (-1,0%) sowie den systolischen Blutdruck (-3,9 mmHg). Darüber hinaus zeigten sich auch Lebensqualität und die Hämodynamik (Knöchen-Arm-Index) signifikant verbessert. 9 (Placebo) vs. 4 (Verum) Personen verstarben, 21 (Placebo) vs. 11 (Verum) benötigten einen revaskularisierenden Eingriff oder eine weitere medikamentöse Therapie gegen die Claudicatio. Neue Nebenwirkungen zeigten sich nicht, die dadurch bedingten Abbruchraten waren in beiden Gruppen gleich. Fazit für die Praxis Semaglutid erweist sich in der STRIDE-Studie als wirksam bei PAVK Verbessert werden Gehstrecke, Symptomatik und Lebensqualität sowie kardiovaskuläre Risikoparameter. Die Ergebnisse gelten nur für Diabetiker mit PAVK Basierend auf: Jahrestagung des American College of Cardiology ACC, Chicago, 29. - 31. März 2025; Bonaca MP et al. STRIDE Trial, Late Breaking Clinical Trials I.

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