23.08.2024 | Acetabulumfraktur | Übersichten
Periprothetische Azetabulumfrakturen: Klassifikationen, Therapie und Herausforderungen
verfasst von:
Mikolaj Bartosik, Eckart Mayr, Ulf Culemann
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 10/2024
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Zusammenfassung
Periprothetische Azetabulumfrakturen (PPAF) sind Hüftpfannenfrakturen bei einliegender Hüftendoprothese. Sie stellen eine seltene Komplikation dar, die allerdings durch die Zunahme der Versorgung von Patient*innen mit einer Hüfttotalendoprothese (HTEP) und die lange Lebensdauer der Implantate häufiger vorkommen. Derzeit existiert nur eine geringe Anzahl an wissenschaftlicher Literatur, vor allem in Bezug auf die chirurgische Versorgung dieser Frakturtypen.
Ziel der Arbeit ist einerseits, einen Überblick zum Thema der PPAF mit einer kritischen Betrachtung der aktuellen Literatur zu vermitteln und andererseits die notwendige operative Versorgung darzustellen.
Es erfolgt eine Auswertung der aktuellen Literatur zu dem Thema der PPAF mit dem Schwerpunkt der operativen Versorgung der Frakturen.
Die chirurgische Behandlung ist aufgrund der Beckenringinstabilität mit Aufhebung der Knochenspannung zur sicheren Hüftpfannenfixation technisch anspruchsvoll und soll zur Rückgewinnung der biomechanischen Stabilität des Beckens und damit der sicheren Verankerungsmöglichkeit der Hüftprothesenpfanne führen. Ein interdisziplinärer Ansatz mit bei dem sowohl unfallchirurgisches und orthopädisches Wissen notwendig ist, ist dabei sicher zu empfehlen, da besonders häufig ältere und komorbide Patient*innen betroffen sind, die eine entsprechend schlechte Knochenqualität aufweisen.
Die Behandlung der periprothetischen Azetabulumfraktur insbesondere des älteren Patient*innen erfordert angesichts der häufig bestehenden Komorbiditäten der Patient*innen neben der singulären Expertise jedes einzelnen an der Operation beteiligten Mitarbeitenden eine zielorientierte und konsequente Interdisziplinarität der beteiligten Chirurg*innen aus dem Fachgebiet der Orthopädie und Unfallchirurgie. Durch die Zusammenarbeit kann so für die Patient*innen eine optimale und individualisierte Operation erfolgen.