Erschienen in:
01.12.2010 | Übersichten
Achillessehnenrupturen
verfasst von:
Prof. Dr. M.J. Raschke, M. Herbort, S. Roßlenbroich
Erschienen in:
Trauma und Berufskrankheit
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Sonderheft 4/2010
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Zusammenfassung
Die Achillessehne überträgt die Kraft des M. triceps surae auf das obere und untere Sprunggelenk zur Plantarflektion und Supination. Eine Achillessehnenruptur geht daher mit einer erheblichen Einschränkung der Sprunggelenkfunktion einher. Ihre Inzidenz beträgt laut aktueller Literatur 12–18/100.000. Mitursächlich sind meist degenerative Veränderungen der Sehne. Die Diagnose wird klinisch gestellt, wobei die dynamische Sonographie die Diagnostik erweitert. Die Therapieentscheidung erfolgt individuell in Abhängigkeit von der Konstitution des Patienten (Anspruch, Aktivitätsgrad, Alter, Nebenerkrankungen), dem Ausmaß und dem Alter der Verletzung. Nach konservativer Behandlung ist die Rerupturrate laut Literatur erhöht. Bei der operativen Primärversorgung ist die minimalinvasive, perkutane Technik bei vergleichbaren Rerupturraten der offenen Intervention bezüglich der Wundheilung überlegen. Im Rahmen der Versorgung chronischer Rupturen sowie von Rerupturen bieten sich verschiedene plastische Verfahren mit autologer Sehnenaugmentation an. Im Mittelpunkt der gutachterlichen Beurteilung stehen der Unfallhergang bzw. ob die Ruptur eher durch physiologische oder unphysiologische Belastung verursacht war.