Erschienen in:
04.01.2021 | Acne inversa | Originalien
Psychiatrische Komorbidität bei Hidradenitis suppurativa/Acne inversa
verfasst von:
Paraskevi Mavrogiorgou, Professor Dr. med. Georg Juckel, Andreas Reimelt, Schapoor Hessam, Lisa Scholl, Jessica Lisa Frajkur, Eggert Stockfleth, Falk G. Bechara
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 5/2021
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Befunde der vereinzelten durchgeführten Studien legen nahe, dass v. a. Depressionen und Angststörungen als häufigste psychiatrische Komorbiditäten bei Patienten mit einer Hidradenitis suppurativa/Acne inversa (HS/AI) vorkommen.
Methodik
Im Rahmen einer prospektiven Studie wurden 51 Patienten mit einer HS/AI hinsichtlich einer psychiatrischen Komorbidität mittels eines standardisierten Interviews und Fragebögen näher untersucht.
Ergebnisse
Bei der fachpsychiatrischen Untersuchung fand sich bei 29,4 % der HS/AI-Patienten eine zusätzliche psychische Symptomatik, die sich v. a. in Form einer depressiven Störung manifestierte. Die HS/AI-Patienten waren eher jung, eher Frauen und wiesen ein häufiges Vorkommen von Nikotin- und Alkoholkonsum und eine positive Familienanamnese für eine paternale Alkoholabhängigkeit auf. Darüber hinaus bestanden bei den HS/AI-Patienten deutlicher psychosoziale Einschränkungen in Form von fehlender Partnerschaft und eine durch die vorhandenen Symptome deutliche psychische Belastung.
Schlussfolgerung
Die Acne inversa ist eine schwere chronische entzündliche Hauterkrankung, die ähnlich wie andere inflammatorische Dermatosen mit psychischer Komorbidität und psychosozialen Beeinträchtigungen einhergeht. Da v. a. junge Patienten betroffenen sind, sollte frühzeitig eine psychiatrisch-psychotherapeutische Mitbehandlung erwogen werden.