Hintergrund
Acne inversa (Ai, auch Hidradenitis suppurativa) ist eine chronisch rezidivierende Hauterkrankung der terminalen Haarfollikel. Sie tritt nach der Pubertät und vorwiegend in apokrinen, drüsenreichen, intertriginösen Hautbereichen auf. Es kommt wiederholt zu tief in der Haut liegenden, entzündlichen Knoten und Abszessen, die bei schwerem Verlauf zu irreversibler Fistel- und Narbenbildung führen können.
Ziel der Arbeit
Darstellung der hohen Relevanz der Allgemeinmedizin in der Diagnostik und Versorgung der oft jungen, stark belasteten Ai-Betroffenen.
Material und Methode
Aufbereitung der Evidenz zur aktuellen Versorgungslage und Darlegung der Erfahrungen der Autoren aus der Teilnahme an der größten deutschen Versorgungsforschungsstudie zu Ai (EsmAiL-Projekt).
Ergebnisse
Die Diagnosezeit der Ai beträgt aktuell durchschnittlich 9 Jahre, in denen durch Krankheitsprogression häufig irreversible Schäden an Körper und Psyche der Betroffenen entstehen. Als primäre Anlaufstelle haben Allgemeinmediziner einen maßgeblichen Einfluss auf eine frühe Diagnosestellung und den individuellen Verlauf der chronischen Ai. Die Ergebnisse des Versorgungsforschungsprojekts „EsmAiL“ zeigen, dass durch Spezialisierung auf das Krankheitsbild eine zentrale Anlaufstelle geschaffen werden kann, die Betroffene entsprechend ihrer Schweregrade effektiv versorgt.
Schlussfolgerung
Mit unserer holistischen Expertise als Allgemeinmediziner sind wir nicht nur in der Diagnostik gefragt, sondern können auch als spezialisiertes Zentrum dazu beitragen, dass Ai keine schicksalhafte Erkrankung mehr sein muss.