Erschienen in:
21.11.2022 | Acne inversa | Medizin aktuell
Neutrophile Dermatosen: neue Therapieansätze
verfasst von:
Jenny Gisy
Erschienen in:
hautnah dermatologie
|
Ausgabe 6/2022
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Auszug
Zu den neutrophilen Dermatosen werden Krankheiten sehr unterschiedlicher Ätiologie und klinischer Charakteristika gezählt. Es gibt jedoch Gemeinsamkeiten: So sind diese Dermatosen beispielsweise durch die Akkumulation neutrophiler Granulozyten in der Haut und eine Autoinflammation beziehungsweise eine Überaktivierung des angeborenen Immunsystems gekennzeichnet, erklärte Prof. Amir Yazdi, Aachen. Hierbei spielen verschiedene Zytokine eine wichtige Rolle, etwa die Interleukin(IL)-1-Familie mit IL-1, IL-18 und IL-36, IL-8, der Tumornekrosefaktor (TNF) und einige Interferone. Beim Bekämpfen der Autoinflammation mit IL-Inhibitoren und Rezeptorblockern hatte sich bisher IL-1 als effizientestes Ziel erwiesen. Allerdings hat sich in diesem Bereich schon länger nichts getan, Yazdi bemängelte, dass "wir hier immer noch auf dieselben Arzneistoffe wie vor zehn Jahren angewiesen" seien. Als Beispiele nannte er den effektiven aber nach wie vor teuren IL-1β-Inhibitor Canakinumab und den IL-1RI-Rezeptorantagonisten Anakinra. Ein neuer Ansatz, der gerade erforscht werde, seien niedermolekulare Verbindungen ("small molecules"), die direkt auf Inflammasome wie NLRP3 ("nucleotide-binding oligomerization domain-like receptor protein 3") abzielen, so Yazdi [Zahid A et al. Front Immunol 2019;10:253]. …