Erschienen in:
01.09.2004 | Originalien
Adäquate klinische Diagnostik der adulten vitelliformen Makuladystrophie
verfasst von:
Dr. A. B. Renner, H. Tillack, H. Kraus, U. Kellner, M. H. Foerster
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
|
Ausgabe 9/2004
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Die adulte vitelliforme Makuladystrophie (AVMD) wird häufig fehldiagnostiziert. Größere Studien mit modernen morphologischen und funktionellen Diagnosetechniken existieren nicht.
Patienten und Methoden
Die Daten von 67 konsekutiven AVMD-Patienten (1994–2003) wurden retrospektiv ausgewertet (Farbensehen, Perimetrie, RPE-Autofluoreszenz, Angiographie, EOG, ERG, mfERG).
Ergebnisse
Das mittlere Alter betrug 54,8 Jahre. Symptome, Visusminderung, Farbsehstörungen und Gesichtsfelddefekte zeigten eine hohe Variabilität. Die Autofluoreszenz war in 77% der Augen zentral verstärkt. Die 30-Hz-Flimmerlichtamplitude des ERG war in 71% reduziert. Das mfERG zeigte in 62% zentral eine deutliche Reduzierung und nach peripher zunehmend eine Normalisierung der P1-Amplitude.
Schlussfolgerung
Die verstärkte Autofluoreszenz weist auf einen vermehrten Lipofuszingehalt in der vitelliformen Läsion hin. ERG und mfERG ergeben eine generalisierte, zentral betonte, mäßig ausgeprägte Zapfenfunktionsstörung. Die Kombination von Ophthalmoskopie, Autofluoreszenzmessung und Ableitung des mfERG ist zur Diagnosesicherung sinnvoll.