05.11.2024 | Adenokarzinom des ösophagogastralen Übergangs | Leitthema
Perioperative Therapie des Adenokarzinom des Magens und des gastroösophagealen Übergangs – aktuelle Entwicklungen
verfasst von:
Dr. Michael Masetti, Prof. Dr. Sylvie Lorenzen
Erschienen in:
Die Onkologie
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Ausgabe 12/2024
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Zusammenfassung
Hintergrund
Adenokarzinome des Magens und Adenokarzinome des gastroösophagealen Übergangs (AEG) werden häufig in fortgeschrittenen metastasierten Stadien diagnostiziert, sodass bei weniger als einem Drittel der Patienten eine Therapie in kurativer Intention erfolgen kann. Nationale und internationale Leitlinien empfehlen für lokal fortgeschrittene Magenkarzinome und AEG (≥ T2 und/oder N + Tumoren) die perioperative Chemotherapie nach FLOT(5-FU [Fluorouracil], Leukovorin, Oxaliplatin und Docetaxel)-Regime, alternativ für Übergangstumoren eine neoadjuvante Radiotherapie nach CROSS (Carboplatin/Paclitaxel und 41,4 Gy [Gray] Bestrahlung).
Ziel
Darstellung der leitliniengerechten Therapie und Einordung neuester Entwicklungen in der perioperativen Therapie des Adenokarzinom des Magens und des AEGs.
Methoden
Recherche in der Datenbank Pubmed, ClinicalTrials.gov und aktueller Leitlinien.
Erkenntnisse und Diskussion
Die Ergebnisse der deutschen Phase-III-Studie ESOPEC zeigen erstmalig einen klaren Vorteil der perioperativen FLOT-Chemotherapie für lokal fortgeschrittene Übergangskarzinome gegenüber einer Radiochemotherapie nach CROSS. Phase-III-Studien zur Implementierung der Immuntherapie (MATTERHORN, KEYNOTE-585, DANTE) und anderer zielgerichteter Therapien wie HER2-Antikörper (HERFLOT, PETRARCA, INNOVATION) in perioperative Konzepte zeigen vielversprechende Verbesserungen hinsichtlich pathologischen Komplettremissionen, doch der Einfluss auf das Langzeitüberleben ist noch unklar. Daten zur neoadjuvanten Immuntherapie bei dem selektionierten Kollektiv mit Mikrosatelliteninstabilität (MSI-high/dMMR) deuten darauf hin, dass bei diesen Tumoren ggf. eine neoadjuvante/definitive Immuntherapie die perioperative Chemotherapie ersetzen könnte. Ob in dieser molekular definierten Subgruppe künftig auf eine Operation verzichtet werden kann, muss in Studien evaluiert werden.