Erschienen in:
01.05.2015 | CME Zertifizierte Fortbildung
Adhärenz in der Psychopharmakologie
Psychotherapeutische Strategien zur Adhärenzförderung
verfasst von:
Prof. Dr. R. Lencer, D. Korn
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 5/2015
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Zusammenfassung
Wirksame und gut verträgliche Psychopharmaka stellen die Basis der Behandlung schwerer psychischer Erkrankungen dar. Trotzdem liegen deren Adhärenzraten nach einem Jahr nur bei rund 50 %. Der Begriff Adhärenz betont die gemeinsame Verantwortung von Behandler und Patient für eine erfolgreiche Therapie. Die Gründe für Nicht-Adhärenz sind vielfältig und umfassen neben unzureichender Wirksamkeit und dem Auftreten von Nebenwirkungen der Psychopharmaka vor allem patientenspezifische Faktoren wie Selbststigmatisierung, fehlende soziale und familiäre Unterstützung, kognitive Defizite oder Substanzgebrauch. Zur Verbesserung der Adhärenz ist es für Behandler und Patient wichtig, alle Gründe, die für oder gegen eine Medikamenteneinnahme sprechen, zu verstehen, bevor eine gemeinsame Entscheidung über die psychopharmakologische Langzeitbehandlung getroffen wird. Eine positive Adhärenzeinstellung wird entscheidend dadurch geprägt, ob die Medikamenteneinnahme dem Patienten hilft, seine persönlichen Ziele zu erreichen.