Erschienen in:
18.06.2018 | ADHS | Originalien
Aufmerksamkeitsdefizit‑/Hyperaktivitätssyndrom (ADHS) und komorbide psychische Erkrankungen
ADHS-spezifische Selbstbeurteilungsskalen bei der Differenzialdiagnostik
verfasst von:
Dr. rer. nat. M. Paucke, T. Stark, C. Exner, C. Kallweit, U. Hegerl, M. Strauß
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 11/2018
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Zusammenfassung
Hintergrund
Bislang ist unklar, inwieweit die etablierten ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit‑/Hyperaktivitätsstörung)-spezifischen Befragungsinstrumente zwischen ADHS-Symptomen und Symptomen im Rahmen anderer psychischer Erkrankungen differenzieren können.
Methodik
Insgesamt 274 Patienten mit Verdacht auf adulte ADHS wurden in einer ADHS-Spezialambulanz leitliniengerecht ausführlich klinisch untersucht. Bei 190 Patienten konnte die Diagnose ADHS gesichert werden. Außerdem wurden sie gemäß der DSM-IV-Kriterien mittels Selbstbeurteilungsbögen zu aktuellen (ADHS-SB, ASRS, CAARS) und zu retrospektiven (WURS-K) Beschwerden konsekutiv befragt. Eine binär logistische Regressionsanalyse soll die Fragebögen extrahieren, die am besten die Diagnose ADHS vs. kein ADHS vorhersagen können.
Ergebnisse
Zwei ADHS-spezifische Skalen (WURS-K und ADHS-SB) waren ausreichend, um die Diagnose bei 83 % der untersuchten Patienten mit einer Sensitivität von 94 % und einer Spezifität von 56 % korrekt vorherzusagen.
Schlussfolgerung
ADHS-spezifische Selbstbeurteilungsskalen sind für die diagnostische Differenzierung zwischen ADHS-spezifischen und weiteren psychischen Symptomen in der klinischen Praxis zusätzlich hilfreich und können die Diagnosesicherheit verbessern.