Erschienen in:
23.04.2021 | Adipositas | Leitthema
Adipositas und bariatrische Chirurgie bei chronischer Nierenkrankheit und Nierentransplantation
verfasst von:
Prof. Dr. W. Pommer, PhD Dr. med. R. Zorron
Erschienen in:
Die Nephrologie
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Ausgabe 4/2021
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Zusammenfassung
Hintergrund
Adipositas ist weltweit mit der Zunahme renaler Komplikationen verknüpft. Eine Gewichtskontrolle ist für Verlauf und Prognose einer chronischen Nierenerkrankung („chronic kidney disease“, CKD) und Nierentransplantation bedeutsam.
Fragestellung
Klinisches Ergebnis gewichtsreduzierenden Maßnahmen und bariatrischer Verfahren bei Patienten in unterschiedlichen Stadien der CKD.
Methode
Selektive Literaturrecherche und Leitlinienempfehlungen.
Ergebnis
Bei Versagen konservativer Maßnahmen sind bariatrische Verfahren effektiv in der Gewichtsreduktion und Korrektur metabolischer Komplikationen. In frühen CKD-Stadien vermindert eine bariatrische Operation Albuminurie, Progression der Nierenfunktionsverschlechterung und das Risiko der terminalen Niereninsuffizienz. Restriktive Verfahren (z.B. Schlauchmagen) und restriktiv-malabsorptive Eingriffe (Roux-en-Y-Anastomose, Omega-Loop-Magenbypass) beinhalten ein unterschiedliches Komplikationsspektrum. Sie erlauben einen schnelleren Zugang zur Nierentransplantation bei terminalem Nierenversagen. Adipöse Nierenspender haben nach bariatrischer Operation ein geringeres Risiko für ein chronisches Nierenversagen.
Schlussfolgerung
Bariatrische Verfahren sind in unterschiedlichen CKD-Stadien und in der Nierentransplantationsvorbereitung erfolgreiche Methoden zur Verbesserung der renalen und nicht-renalen Komorbidität und Gesamtprognose. Vor- und Nachbetreuung müssen interdisziplinär und in zertifizierten Behandlungszentren erfolgen.