Erschienen in:
03.12.2020 | Typ-2-Diabetes | Schwerpunkt: Adipositas – Übersichten
Intermittierendes Fasten
Welche Effekte hat es beim Menschen?
verfasst von:
Dr. Mandy Stadion, Prof. Dr. Annette Schürmann
Erschienen in:
Die Psychotherapie
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Ausgabe 1/2021
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Zusammenfassung
Eine langfristige positive Energiebilanz führt zu Übergewicht und Adipositas. Die Fettleibigkeit ist Hauptrisikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Typ-2-Diabetes und Krebs und ist häufig begleitet von einer Depression. Mit steigenden Prävalenzen stellt die Adipositas ein großes Problem für das Gesundheitssystem dar. Das konservative Adipositasmanagement strebt eine Gewichtsabnahme durch Kalorienreduktion und erhöhte körperliche Aktivität sowie eine Verbesserung der Lebensqualität mithilfe psychologischer Interventionen an. Für die Gewichtsverminderung bietet das intermittierende Fasten eine leicht in den Alltag integrierbare Alternative gegenüber der kontinuierlichen Kalorienrestriktion. In dieser Kostform wird die Kalorienaufnahme zeitlich beschränkt, z. B. an 2 Tagen in der Woche oder auf 6–10 h/Tag. Tier- und Humanstudien belegen, dass Intervallfasten über einen längeren Zeitraum eine geeignete Methode zur Verringerung der Fettmasse und zur Verbesserung vieler Stoffwechselparameter ist. Das Fasten verändert den Metabolismus, und es werden spezifische zelluläre Signalwege aktiviert. Diese haben nicht nur kardioprotektive Effekte, sondern auch neuroprotektive und antidepressive Wirkungen. Im vorliegenden Beitrag werden die aktuell diskutierten Mechanismen, die durch intermittierendes Fasten induziert werden, beleuchtet und wesentliche Beobachtungen aus randomisierten kontrollierten Humanstudien vorgestellt.