Skip to main content

Open Access 02.04.2025 | Adipositas | Leitthema

Was konservative Adipositasschulung leisten kann und soll

verfasst von: Gabriel Torbahn, MPH, Anna Maria Cavini, Ines Gellhaus, Katja Knab, Katharina Mörwald, Roland Reisenauer, Andreas van Egmond-Fröhlich, Martin Wannack, Susann Weihrauch-Blüher, Susanna Wiegand

Erschienen in: Monatsschrift Kinderheilkunde

Zusammenfassung

Die konservative, intensive und interdisziplinäre Adipositastherapie, die in Deutschland und Österreich v. a. als ambulante Gruppenschulungs- oder stationäre Rehabilitationsmaßnahme angeboten wird, wird in nationalen und internationalen Leitlinien nach wie vor als Erstlinientherapie empfohlen. Der vorliegende Beitrag zeigt eine Übersicht über die möglichen Effekte und Limitationen solcher Maßnahmen sowie daraus abgeleitete aktuelle evidenzbasierte Empfehlungen internationaler und nationaler Leitlinien auf und beschreibt die gegenwärtige Umsetzung. Aktuelle Entwicklungen, wie sie durch das Disease-Management-Programm (DMP) Adipositas in Deutschland oder durch ein Nationales Versorgungskonzept in Österreich erarbeitet, ausgestaltet und verhandelt werden, sehen eine Behandlungskette vor, in der die konservative Adipositastherapie eine zentrale Säule darstellt, die jedoch auch deren Grenzen berücksichtigt, u. a. im Vorliegen der Gruppenschulungsfähigkeit und Langzeitwirksamkeit. Die Veränderungen, z. B. im gesellschaftlichen, im politischen sowie im technologischen Bereich, verlangen eine Anpassung und Weiterentwicklung bestehender Konzepte, um die Zielpopulation weiterhin erreichen zu können. Als Erstlinien- und Basistherapie bieten die Inhalte und didaktischen Umsetzungsmöglichkeiten der Adipositasschulung wichtige Elemente für weitere Therapieoptionen, wie z. B. die Pharmakotherapie, um ein zielführendes, realistisches und patientenzentriertes Adipositasmanagement umzusetzen.
Hinweise

Redaktion

Daniel Weghuber, Salzburg
Reinhold Kerbl, Leoben
QR-Code scannen & Beitrag online lesen

Hinweis des Verlags

Der Verlag bleibt in Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutsadressen neutral.
Konservative Therapieansätze der Adipositas existieren schon seit Mitte des 20. Jh., und bereits in den 1980er-Jahren konnten Studien u. a. zeigen, dass ein behavioraler multimodaler, die Familie einbeziehender Ansatz einem monotherapeutischen, z. B. reinen ernährungstherapeutischen, Ansatz überlegen war [4]. Viele Betroffene, Familien, behandelnde Pädiater*innen und Therapeut*innen stellen jedoch fest, dass diese Therapieansätze häufig keine ausreichenden und nachhaltigen Effekte erzielen. Daher stellt sich die Frage, ob diese Art des konservativen Ansatzes heute noch ausreichend ist, um Adipositas zu therapieren.

Effekte auf ausgewählte Endpunkte – internationale Studienlage

Unter anderem aufgrund der multifaktoriellen Pathogenese der Adipositas erscheint es nachvollziehbar, dass unimodale Ansätze im Vergleich zu multimodalen Interventionen nicht so effektiv und nachhaltig sind [14, 27].
Die Effektivität konservativer Adipositasmaßnahmen hängt u. a. von Intensität und Dauer ab
Die Effektivität konservativer Adipositasinterventionen sind stark abhängig von der Intensität und Dauer der Maßnahme. Konkret empfehlen die zwei aktuellen evidenzbasierten Leitlinien aus den USA eine umfangreiche, intensive behaviorale Lebensstilintervention, was auch der Empfehlung der S3-Leitlinie der Arbeitsgemeinschaft Adipositas im Kindes- und Jugendalter (AGA) der Deutschen Adipositas-Gesellschaft zur Adipositasschulung entspricht [10, 28, 31].

Lebensqualität

Die der Empfehlung der U.S. Preventive Services Task Force (USPSTF) zugrunde liegende systematische Übersichtsarbeit zeigte in der Metaanalyse insgesamt eine Verbesserung der Lebensqualität durch behaviorale Adipositasinterventionen, mit einer größeren mittleren Veränderung für eine Interventionsdauer ≥ 26 h (3,8; 95 %-Konfidenzintervall [95 %-KI] 3,6–4,1) im Vergleich zu < 26 h (1,3; 95 %-KI −1,1 bis 3,8; [16]).

Body-Mass-Index

Die Wirksamkeit hinsichtlich einer Reduktion des Body-Mass-Index (BMI) ist belegt. Die Effekte sind zwar klinisch relevant, aber insgesamt eher gering (0,67 kg/m2; 95 %-KI 0,3–1,0 kg/m2; [16]). Eine Subgruppenanalyse hinsichtlich der Kontaktzeit zeigte signifikant höhere Effekte für Interventionen mit einer Dauer ≥ 26 h (< 26 h: 0,3 kg/m2; 95 %-KI 0,1–0,5 kg/m2 und ≥ 26 h: 1,4 kg/m2; 95 %-KI 0,6–2,2 kg/m2; [16]). Höhere Effekte konnten auch belegt werden für die Interventionen, die eine Sport‑/Bewegungseinheit beinhalteten (1,90 kg/m2; 95 %-KI 0,7–3,1 kg/m2), im Vergleich zu solchen, die lediglich eine Erhöhung der körperlichen Aktivität empfohlen haben (0,3 kg/m2, 95 %-KI 0,2–0,5 kg/m2; [16]).

Kardiovaskuläre Risikofaktoren

Relevante Reduktionen bei kardiovaskulären Risikofaktoren fand die Metaanalyse für Interventionen mit einer Kontaktzeit ≥ 26 h, von denen die meisten auch eine Sport‑/Bewegungseinheit angeboten hatten, für den systolischen Blutdruck (3,8 mm Hg; 95 %-KI 1,5–5,7 mm Hg), die Triglyzeridkonzentration (16,9 mg/dl; 95 %-KI 4,00–29,7 mg/dl) und den Nüchternblutzucker (1,9 mg/dl; (95 %-KI 1,2–2,7 mg/dl), während bei kürzeren Interventionen (Kontaktzeit < 26 h) die Effekte kleiner waren und die Vertrauensbereiche den Nulleffekt einschlossen [16].

Ernährungs- und Bewegungsverhalten

Während einzelne randomisiert kontrollierte Studien (RCT) positive Effekte auf eine zeitliche Steigerung der körperlichen Aktivität und Verringerung der sitzenden Tätigkeiten nachweisen konnten, zeigte die Metaanalyse positive Effektschätzer, deren 95 %-KI allerdings den Nulleffekt überlappten [16]. Ernährungsverhaltensrelevante Endpunkte, wie z. B. das Ernährungsmuster, wurden nur in wenigen RCT erhoben, und es ergaben sich nur für 3 von 8 Interventionen klinische relevante und statistisch signifikante Effekte [16]. Im Rahmen der Auswertung einer Interventionsstudie mit einer Untersuchungsgruppe war eine Verbesserung des Essverhaltens, z. B. Verringerungen der Portionsgröße und der Essgeschwindigkeit, bei Kindern und Jugendlichen mit Übergewicht und Adipositas stärker mit der Reduktion des Body Mass Index-Standard Deviation Score (BMI-SDS) assoziiert als eine Verbesserung der gesundheitsförderlichen Lebensmittelauswahl [25].

Mögliche Nebenwirkungen

In den 31 % der RCT, die mögliche Nebenwirkungen untersucht haben, konnten keine erhöhte Raten an Nebenwirkungen, keine Reduktion von Selbstbewusstsein und Körperwahrnehmung sowie keine Entwicklung eines gestörten Essverhaltens im Vergleich zur Kontrollgruppe nachgewiesen werden.

Langzeiteffekte

Für die Adipositastherapie ist in der Langzeitbeobachtung eine Wiederzunahme des Gewichts belegt [29]. Für Kinder und Jugendliche mit Adipositas, die entweder eine lebensstilbasierte konservative Therapie oder eine metabolisch-bariatrische Operation erhielten, stellt eine systematische Übersichtsarbeit fest, dass positive Effekte, wie z. B. eine Verbesserung der High-Density-Lipoproteins(HDL)-Werte oder des systolischen Blutdrucks, länger erhalten bleiben als die Gewichtsreduktion selbst [30].
Lebensstilbasierte Maßnahmen unterstützen auf dem Weg zu einer gesundheitsförderlichen Lebensweise
Trotz begrenzter Effekte auf den BMI bzw. das Gewicht, v. a. längerfristig, ist eine konservative, lebensstilbasierte Maßnahme wichtig, da sie nicht nur direkt bestimmte Endpunkte beeinflusst, sondern v. a. auch Kompetenzen, die bei der Umstellung hin zu einer gesundheitsförderlicheren Lebensweise entscheidend sind, vermittelt [10]. Diese Kompetenzen sind auch bei allen anderen Adipositastherapieoptionen (pharmakologisch, chirurgisch) grundlegend. Des Weiteren ergibt ein Vergleich der unterschiedlichen Behandlungsmöglichkeiten (konservative Therapie, Pharmakotherapie und metabolisch-bariatrische Chirurgie), dass für bestimmte Endpunkte, z. B. die Lebensqualität, Effekte einer intensiven konservativen lebensstilbasierten Therapie durchaus bedeutsam sind (Tab. 1; [16, 17, 26]).
Tab. 1
Vergleich von unterschiedlichen Therapiemöglichkeiten auf ausgewählte Endpunkte (BMI- und Lebensqualitätsveränderung)
Art der Therapie
BMI-Veränderung
Lebensqualitätveränderunga
Quelle
Konservativ, Schulung, 26 Wochenb
−0,3 kg/m2 (95 %-KI −0,5 bis −0,1 kg/m2)
1,3 (95 %-KI −1,1 bis 3,8)
[16]
Konservativ, Schulung, 56 Wochenb
−1,4 kg/m2 (95 %-KI −2,2 bis −0,6 kg/m2)
3,8 (95 %-KI 3,6 bis 4,1)
[16]
Pharmakotherapie, Liraglutidc
−1,6 kg/m2 (95 %-KI −2,5 bis −0,7 kg/m2)
1,3 (95 %-KI −1,6 bis 4,2)
[26]
Pharmakotherapie, Semaglutidc
−5,9 kg/m2 (95 %-KI −7,0 bis −4,8 kg/m2)
4,3 (95 %-KI 0,6 bis 8,0)
[26]
Metabolisch-bariatrische Chirurgiec
−12,0 kg/m2 (95 %-KI −17,3 bis −6,8 kg/m2)
10,3 (95 %-KI 3,9 bis 16,7)
[17]
BMI Body-Mass-Index, 95%-KI 95 %-Konfidenzintervall
aDie Einheit der Lebensstilveränderung ist abhängig vom Effektschätzer der zugrundeliegenden Meta-Analyse
bVerglichen mit üblicher Behandlung
cVerglichen mit konservativer Therapie

Ziele

Neben der Reduzierung des Mehrgewichts oder der Komorbiditäten bzw. deren Vorbeugung stehen in der Adipositasschulung weitere zentrale Ziele im Vordergrund (Abb. 1). Es geht – auch durch das Erreichen von Zwischenzielen – z. B. um eine Verbesserung der Selbstwahrnehmung, der Selbststeuerung sowie die Umstellung hin zu einem gesundheitsförderlicheren Ernährungs‑, Ess‑, Bewegungs‑, Medien- und Schlafverhalten ([5]; Abb. 1).

Inhalte

Evidenzbasierte Leitlinien empfehlen eine konservative Adipositastherapie, die aus mehreren Komponenten besteht und folglich von einem multiprofessionellen Team angeboten wird [10, 28, 31]. Neben der Wissensvermittlung steht bei allen Komponenten v. a. der behaviorale Ansatz im Vordergrund. Für die praktische Umsetzung der Empfehlungen aus den evidenzbasierten Leitlinien, wie z. B. der S3-Leitlinie der AGA, geben die Manuale der Adipositasschulungsprogramme, z. B. das Trainermanual der Konsensusgruppe Adipositasschulung für Kinder und Jugendliche e. V. (KgAS) [5], Therapeut*innen bzw. Adipositastrainer*innen ausgearbeitete und erprobte Anleitungen. Das Konzept für die Adipositasschulung gliedert sich in 4 Hauptbereiche – Medizin, Psychosoziales, Ernährung und Bewegung – und beinhaltet sowohl die Vermittlung von Wissen als auch praktische Einheiten zum Erlernen der Inhalte und ihrer Umsetzung (Abb. 2). In diesem Konzept untergliedert sich jeder Bereich in 3 weitere Ebenen: Themen, Bausteine sowie Übungen und Materialien. So wird gewährleistet, dass relevante Inhalte gezielt und didaktisch gut aufbereitet behandelt werden. Neben den nachfolgenden Bereichen Ernährung, Bewegung und Psychosoziales werden auch im Bereich Medizin die theoretischen Grundlagen zum Verständnis der Erkrankung Adipositas und ihrer Pathogenese gelegt.

Ernährung

Grundlage ist eine bedarfsdeckende, ausgewogene Ernährung. In Deutschland basiert diese auf der Optimierten Mischkost des Forschungsinstituts für Kinderernährung (OptimiX®), die didaktische Anwendung in der Ernährungspyramide findet [5, 11, 31]. Eine Kalorienrestriktion wird häufig bereits durch die Umsetzung dieser Vorgaben erreicht. Neben dem Ernährungsmuster (Ernährungsverhalten) liegt ein Schwerpunkt der Themen auf adäquaten Verzehrmengen und Portionsgrößen sowie der Mahlzeitenplanung, -gestaltung und -verteilung (Essverhalten; [5]).

Bewegung

Ziele der Bewegungsthemen liegen in der Erhöhung der körperlichen Aktivität und Senkung der Inaktivität. Neben der sportlichen Betätigung thematisiert die Patientenschulung v. a. die Alltagsaktivität. Des Weiteren werden Themen wie eine Reduzierung des Medienkonsums und die Schlafhygiene behandelt [5].

Psychosoziales

Die Themen adressieren im Rahmen von Gruppenschulungen sowie Einzelgesprächen eine Verbesserung der Selbstwirksamkeit und Motivation sowie die Zielplanung. Die Kompetenzen zum Umgang mit internen und externen Stressoren, wie z. B. die Nutzung von Achtsamkeitsinhalten oder auch der Umgang mit Hänseleien oder Mobbing, werden aufgezeigt und geschult, um auch die eigene Körper- und Selbstwahrnehmung sowie die soziale Teilhabe zu verbessern.
Außer der Teilnahme der Kinder und Jugendlichen selbst wird empfohlen, die Eltern, die Familie bzw. das nächste soziale Umfeld aktiv einzubinden [10, 28, 31]. Die Elternschulung ist integraler Bestandteil vieler Konzepte, wie z. B. dem der KgAS [5].
Die Elternschulung ist integraler Bestandteil vieler Konzepte
In Deutschland und Österreich wird konservative Adipositastherapie häufig im Rahmen von Gruppenschulungen umgesetzt; diese werden in ambulanten Schulungszentren angeboten oder sind wesentlicher Bestandteil einer stationären Rehabilitationsmaßnahme [27].

Therapeutische Optionen in Deutschland und Österreich

Ambulante Gruppenjahresschulung

In Deutschland können Patientenschulungsprogramme gemäß § 43 Abs. 1 Nr. 2 SGB V verordnet werden, wenn die Behandlung im Rahmen der ambulanten kinder- und hausärztlichen Versorgung nicht ausreichend ist [1]. Im Jahr 2004 wurde mit dem „Konsensuspapier Patientenschulungsprogramme für Kinder und Jugendliche mit Adipositas“ unter der Moderation des damaligen Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale Sicherung ein Standard, in dem die Indikationsstellung, Ziele, Qualitäts- und Dokumentationsanforderungen geregelt wurden, vorgelegt [1]. Die Indikation wurde bei Vorliegen einer extremen Adipositas (> 99,5. BMI-Perzentile), Adipositas (> 97. BMI-Perzentile) mit mindestens einem Risikofaktor oder bei Übergewicht (> 90. BMI-Perzentile) mit einer manifesten Erkrankung festgelegt.
Leitliniengerechte Adipositasgruppenschulungsprogramme in Form einer Jahresschulung, die auch im Laufe der Jahre evaluiert wurden, existieren in Deutschland schon seit ca. 20 Jahren. Beispielhaft sind die ambulanten Schulungsprogramme KgAS, Obeldicks, Moby Kids und Freiburg Intervention Trial for Obese Children (FITOC), die an unterschiedlichen Standorten von zertifizierten Adipositasschulungszentren/-teams angeboten werden, zu nennen [7, 12, 2022]. Auch in Österreich basieren Jahresprogramme an unterschiedlichen Standorten (wie z. B. Down and Up, https://​www.​down-and-up.​at/​, oder EasyKids, https://​www.​easykids.​at/​) u. a. auf diesen Vorgaben und Inhalten. Die Ergebnisse der Evaluationen decken sich mit der internationalen Literatur.

Stationäre Rehabilitation

In Deutschland und Österreich ist, abgesehen von der ambulanten Jahresgruppenschulung, die stationäre Rehabilitation eine weitere zentrale Maßnahme im Sinne einer intensiven behavioralen konservativen Therapie. Während diese in Deutschland bereits seit vielen Jahren eine wichtige Säule in der Therapie der Adipositas bei Kindern und Jugendlichen darstellt, besteht solch ein Angebot in Österreich seit 2018/2019. Eine stationäre Rehabilitation erzielt, v. a. kurzfristig, deutliche und positive Effekte hinsichtlich einer BMI(-SDS)-Reduktion, allerdings ist diese von 2010 bis 2022 um ca. 0,1 BMI-SDS-Punkte zurückgegangen, auch aufgrund der teilweisen Reduktion der Rehabilitationsdauer von 42 auf 28 Tage, während sich der BMI-SDS zu Beginn der Maßnahme um ca. 0,2 BMI-SDS-Punkte erhöht hat [6]. Darüber hinaus stieg z. B. der Anteil der Kinder und Jugendlichen mit Migrationshintergrund in der stationären Rehabilitation [6].

Ambulante Reha – Nachsorge und Rehabilitation

Die begrenzten Effekte nach der Rehabilitationsmaßnahme aufgrund des häufig schwierigen Transfers des Erlernten und des Erfolgs in den Alltag zu Hause verlangen eine Erweiterung des Konzepts. Erste Evaluationen von Nachsorgekonzepten konnten eine Wirksamkeit zeigen [18]. Die Nachsorge kann für Kinder und Jugendliche aus der ambulanten und stationären Rehabilitation heraus verordnet werden, wenn die Deutsche Rentenversicherung (DRV) der Kostenträger der vorhergehenden Maßnahme ist. Auf den Seiten der DRV-Bund (https://​www.​deutsche-rentenversicheru​ng.​de) wird eine wachsende Zahl von uni- und multimodalen Nachsorgeangeboten gelistet [6]. Ambulante Rehabilitationseinrichtungen mit Angeboten für Kinder und Jugendliche mit Adipositas und ihre Familien existieren noch in einer begrenzten Zahl, zeichnen sich, wie ambulante Schulungsangebote, aber auch durch die Alltagsnähe für die Kinder und Jugendlichen und ihre Familien aus. Das engste soziale Umfeld ist eingebunden, und das Erlernte kann im Alltag geübt, wiederholt und angewandt werden.
Ambulante, konservative Adipositastherapieprogramme zeichnen sich durch Alltagsnähe aus
Die ambulanten und stationären Schulungsangebote in Deutschland, die von der AGA zertifiziert sind, können auf der Homepage der AGA eingesehen werden (https://​adipositas-gesellschaft.​de/​aga/​behandlungseinri​chtungen/​). Für Österreich wird auf die Homepage der Österreichischen Adipositas Gesellschaft (https://​www.​adipositas-austria.​org/​therapieangebote​.​html) verwiesen.

Individuelle multimodale konservative Therapie

Ambulante Adipositaszentren verfolgen einen ganzheitlichen multiprofessionellen Ansatz und stehen mancherorts ergänzend zu Gruppenschulungs- oder Rehaangeboten zur Verfügung. Neben der engen Verzahnung verschiedener Fachdisziplinen wie Medizin, Ökotrophologie, Psychologie und Sozialpädagogik steht der individuelle und bedarfsorientierte Therapieansatz im Vordergrund. Hier werden nach Erhebung der individuellen Bedarfe und Bedürfnisse die therapeutischen Maßnahmen partizipativ erarbeitet. In diesem Setting können insbesondere diejenigen Kinder, Jugendliche und Familien, die für ein Gruppenschulungsangebot nicht infrage kommen, versorgt werden. Familiäre Unterstützung und ein positives Umfeld tragen entscheidend zur langfristigen Motivation und Therapieadhärenz bei.

Ausblick

Eine intensive lebensstilbasierte, behaviorale konservative Adipositastherapie – wie sie auch in spezialisierten und zertifizierten ambulanten Zentren, der ambulanten Jahresschulung oder der stationären Rehabilitation in Deutschland und Österreich angeboten wird – ist laut den aktuellen internationalen evidenzbasierten Leitlinien nach wie vor die Erstlinien- und Basistherapie. Die oben erwähnten Limitationen machen jedoch deutlich, dass die Art und Weise der Umsetzung sowie teilweise der Inhalte stetig den sich ändernden Voraussetzungen und Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen mit Adipositas und ihren Familien anzupassen sind. Außerdem stellen sie aufgrund der unterschiedlichen Ressourcen und Ausgangslagen der Patient*innen – auch im Rahmen der konservativen Therapie – lediglich eine Option im Portfolio des Adipositasmanagements dar. Die bisher unzureichende Finanzierung und das daraus resultierende unzureichende Versorgungsangebot stellten bislang ein erhebliches Problem im Management der Adipositas im Kindes- und Jugendalter dar. Hier setzen bereits neue Angebote, wie z. B. digitale Adipositasgruppenschulungsangebote, die entwickelt und erprobt werden, an [19, 23].

Neue Versorgungskonzepte

Neue Versorgungskonzepte, wie das Disease-Management-Programm (DMP) Adipositas für Kinder und Jugendliche in Deutschland sowie das Nationale Versorgungskonzept für Adipositas im Kindes- und Jugendalter in Österreich stellen wichtige Meilensteine auf dem Weg zu einer flächen- und bedarfsdeckenden Versorgung dar [2, 8, 27]. Sie könnten, durch eine bessere finanzielle Ausstattung, die Entstehung neuer Anlaufstellen zur Etablierung von Behandlungsketten fördern. Pädiater*innen könnten nach dem patientenzentrierten Prinzip „Wer braucht was?“ zu den jeweiligen Angeboten verweisen.

Nutzung der Limitationen zur Weiterentwicklung der Adipositasschulungsinhalte – auch für weitere Therapieoptionen

Die gezeigten Effekte einer intensiven lebensstilbasierten Therapie verlangen eine hohe Adhärenz und hohe Motivationslage. Insbesondere für ambulante Angebote geht dies für die Kinder, Jugendlichen und ihre Familien mit einem sehr hohen Aufwand zusätzlich zu dem bereits oft sehr vollen Alltag einher. Mit der zunehmenden Digitalisierung, v. a. auch während der Coronapandemie, wurden Interventionselemente zunehmend digital entwickelt bzw. bereits angeboten [13, 19, 23].
Adipogene Umwelteinflüsse, wie z. B. eine hohe Dichte an Lebensmittelgeschäften, können Erfolge während einer Adipositastherapie negativ beeinflussen [24]. Die zunehmende Digitalisierung, Werbung für fett- und zuckerhaltige Lebensmittel sowie Getränke – auch auf Social Media durch sog. Influencer*innen – und die ständige Verfügbarkeit von hochkalorischen Lebensmitteln können bei Kindern und Jugendlichen Erfolge der Adipositastherapie erschweren. Dies hebt zum einen hervor, wie wichtig die Vermittlung und das Training von Kompetenzen zur Stärkung des Selbstwertgefühls und der Selbstwirksamkeit sind, um eine gesundheitsförderliche Lebensweise auch unabhängig von BMI-Grenzwerten zu ermöglichen. Zum anderen unterstreicht dies die Notwendigkeit, die Implementierung von Verhaltens- und Verhältnispräventionsmaßnahmen weiter voranzutreiben [27]. Neben der konservativen Basistherapie braucht es weitere Behandlungs- und Präventionsansätze, um auf Gesellschafts- und Umwelteinflüsse effektiv und nachhaltig reagieren zu können [3].
Neben der konservativen Basistherapie braucht es weitere Behandlungs- und Präventionsansätze
Die stetige Veränderung der Therapie- und Versorgungslandschaft findet u. a. durch die Aktualisierung evidenzbasierter Empfehlungen statt; diese müssen für die praktische Umsetzung in der Patientenschulung und Therapie aufbereitet werden. Über viele Jahre fanden sich z. B. Ernährungsformen jenseits der typischen, auch oben beschriebenen, bedarfsdeckenden und gesundheitsförderlichen Ernährungsweise, wie sie in der Ernährungspyramide didaktisch umgesetzt ist, nicht in den Schulungsprogrammen. Neu generierte Evidenz, z. B. zum intermittierenden Fasten oder zu einer sehr energiearmen Diät [9, 15], kann und sollte im Laufe der Zeit Berücksichtigung finden, um den Kindern und Jugendlichen eine passgenaue Unterstützung anbieten zu können. Die Schulungs- und Therapieinhalte, die in rein konservativen Adipositastherapie über viele Jahre erprobt und angewandt wurden, sollten im Rahmen der weiteren therapeutischen Verfahren (Pharmakotherapie und metabolisch-bariatrischer Chirurgie) an die dortigen Inhalte angepasst und spezifiziert werden, um eine adäquate Basistherapie, wie sie in evidenzbasierten Leitlinien empfohlen wird, zu gewährleisten.

Fazit für die Praxis

  • Die konservative Adipositastherapie, in Deutschland und Österreich v. a. als ambulante Gruppenschulungs- oder stationäre Rehamaßnahme angeboten, wird in Leitlinien weiterhin als Erstlinientherapie empfohlen.
  • Zu prüfen ist die Indikation zur Gruppenschulung unter Berücksichtigung des oft hohen Aufwands für die Familien im Alltag, z. B. aufgrund von langem Fahrtweg, Sprachbarrieren oder des schwierigen Transfers der Erfolge aus der Rehamaßnahme in den Alltag. Gegebenenfalls sollte die Anbindung an eine individuelle Therapie- oder zumindest fachspezifische Beratungseinrichtung ermöglicht werden.
  • Behandlungsketten, die in Deutschland das Disease-Management-Programm (DMP) Adipositas oder in Österreich das Nationale Adipositaskonzept vorsehen, sollten durch alle an der Adipositasbehandlung beteiligten Akteur*innen angeboten werden.
  • Auch bei den nächsten Eskalationsstufen der Adipositastherapie (medikamentös bzw. chirurgisch) sollte eine konservative Therapie immer als Basismaßnahme zum Einsatz kommen.

Einhaltung ethischer Richtlinien

Interessenkonflikt

Die Angaben zum Interessenkonflikt orientieren sich am Formular des International Committee of Medical Journal Editors (ICMJE). G. Torbahn gibt folgende Interessenerklärung ab: Er hat keinerlei Unterstützung für das vorliegende Manuskript erhalten. In den letzten 36 Monaten: Bezahlung oder Honorare für Vorträge, Präsentationen, Referentenbüros, Manuskripterstellung oder Bildungsveranstaltungen: Deutsche Akademie für Ernährungsmedizin e. V. (Vortragshonorar), Bundesverband der Kinder- und Jugendärzt*innen (Vortragshonorar, Übernahme von Reise‑, Übernachtungskosten); Unterstützung bei der Teilnahme an Meetings und/oder Reisen: Österreichische Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (Übernahme von Reise‑, Übernachtungs- und Kongresskosten), Deutsche Adipositas-Gesellschaft (Übernahme von Reise‑, Übernachtungs- und Kongresskosten), European Association for the Study of Obesity (Reisestipendium); Mitarbeit in einem Data Safety Monitoring Board oder Beirat: Arbeitsgemeinschaft Adipositas im Kindes- und Jugendalter der Deutschen Adipositas-Gesellschaft (Vorstandsmitglied), European Childhood Obesity Group (Co-opted Board Member); Konsensusgruppe Adipositasschulung für Kinder- und Jugendliche (2. Vorsitzender 2021–2023). A. M. Cavini gibt folgende Interessenerklärung ab: Sie hat keinerlei Unterstützung für das vorliegende Manuskript erhalten. In den letzten 36 Monaten: Bezahlung oder Honorare für Vorträge, Präsentationen, Referentenbüros, Manuskripterstellung oder Bildungsveranstaltungen: Nutricia in Bezug auf ARFID; Führungs- oder Treuhandrolle in einem anderen Vorstand, einer Gesellschaft, einem Ausschuss oder einer Interessengruppe, bezahlt oder unbezahlt: Mitglied für die Pädiatrie in der Österreichische Adipositas Gesellschaft. I. Gellhaus gibt folgende Interessenerklärung ab: Sie hat keinerlei Unterstützung für das vorliegende Manuskript erhalten. In den letzten 36 Monaten: Führungs- oder Treuhandrolle in einem anderen Vorstand, einer Gesellschaft, einem Ausschuss oder einer Interessengruppe, bezahlt oder unbezahlt: ehrenamtliche 1. Vorsitzende der Konsensusgruppe Adipositasschulung für Kinder und Jugendliche e. V. (KgAS); Angestellte der Deutschen Rentenversicherung Nord in der Fachklinik Sylt für Kinder und Jugendliche. K. Knab gibt folgende Interessenerklärung ab: Sie hat keinerlei Unterstützung für das vorliegende Manuskript erhalten. In den letzten 36 Monaten: Mitarbeit in einem Data Safety Monitoring Board oder Beirat: Konsensusgruppe Adipositasschulung für Kinder- und Jugendliche (Vorstandsmitglied). K. Mörwald gibt folgende Interessenerklärung ab: zeitlich unbegrenzt: jegliche Unterstützung für das vorliegende Manuskript (z. B. Finanzierung, Bereitstellung von Studienmaterialien, medizinisches Schreiben, Artikelbearbeitungsgebühren usw.): Teilnahme am Projekt „Beta JUDO“ (EU FP 7, Grant Agreement ID: 279153) von 2012–2016 – Kooperation mit AstraZeneca. In den letzten 36 Monaten: Bezahlung oder Honorare für Vorträge, Präsentationen, Referentenbüros, Manuskripterstellung oder Bildungsveranstaltungen: Honorar für einen Vortrag in der Pädagogischen Hochschule in Salzburg 2023 und 2024 und für einen Vortrag bei der ÖGD Tagung 2022 durch Novo Nordisk. R. Reisenauer gibt folgende Interessenerklärung ab: Er hat keinerlei Unterstützung für das vorliegende Manuskript erhalten. In den letzten 36 Monaten: Führungs- oder Treuhandrolle in einem anderen Vorstand, einer Gesellschaft, einem Ausschuss oder einer Interessengruppe, bezahlt oder unbezahlt: Leitung Bereich Prävention bei AVOS – Gesellschaft für Vorsorgemedizin GmbH. A. van Egmond-Fröhlich gibt folgende Interessenerklärung ab: Er hat keinerlei Unterstützung für das vorliegende Manuskript erhalten. Er erklärt, dass für die letzten 36 Monate keinerlei Beziehungen, Tätigkeiten und Interessen, die mit dem Inhalt des Manuskripts im Zusammenhang stehen, offenzulegen sind. M. Wannack gibt folgende Interessenerklärung ab: Er hat keinerlei Unterstützung für das vorliegende Manuskript erhalten. In den letzten 36 Monaten: Bezahlung oder Honorare für Vorträge, Präsentationen, Referentenbüros, Manuskripterstellung oder Bildungsveranstaltungen: Honorare für Vortragstätigkeit von Rhythm Pharmaceuticals, Honorare für Vortragstätigkeit von Novo Nordisk; Führungs- oder Treuhandrolle in einem anderen Vorstand, einer Gesellschaft, einem Ausschuss oder einer Interessengruppe, bezahlt oder unbezahlt: Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft Adipositas im Kindesalter (AGA). S. Weihrauch-Blüher gibt folgende Interessenerklärung ab: Sie hat keinerlei Unterstützung für das vorliegende Manuskript erhalten. In den letzten 36 Monaten: Bezahlung oder Honorare für Vorträge, Präsentationen, Referentenbüros, Manuskripterstellung oder Bildungsveranstaltungen: Novo Nordisk: Honorare für Vortragstätigkeit und Advisory Board, Merck Serono: Honorar für Vortragstätigkeit, Rhythm Pharmaceuticals: Honorar für Tätigkeit in Advisory Board; Bezahlung für Sachverständigengutachten: Gutachter für Themenheft Adipositas, Consilium; Unterstützung bei der Teilnahme an Meetings und/oder Reisen: Merck Serono; Führungs- oder Treuhandrolle in einem anderen Vorstand, einer Gesellschaft, einem Ausschuss oder einer Interessengruppe, bezahlt oder unbezahlt: Sprecherin der Arbeitsgemeinschaft Adipositas im Kindesalter (AGA) sowie Vizepräsidentin der Deutschen Adipositas-Gesellschaft (DAG). S. Wiegand gibt folgende Interessenerklärung ab: Sie hat keinerlei Unterstützung für das vorliegende Manuskript erhalten. In den letzten 36 Monaten: Bezahlung oder Honorare für Vorträge, Präsentationen, Referentenbüros, Manuskripterstellung oder Bildungsveranstaltungen: Rhythm; Sanofi; Novo Nordisk; Unterstützung bei der Teilnahme an Meetings und/oder Reisen: Pfizer Travel Grant (ESPE 2023); Sandoz Travel Grand (ESPE 2024).
Für diesen Beitrag wurden von den Autor/-innen keine Studien an Menschen oder Tieren durchgeführt. Für die aufgeführten Studien gelten die jeweils dort angegebenen ethischen Richtlinien.
Open Access Dieser Artikel wird unter der Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz veröffentlicht, welche die Nutzung, Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und Wiedergabe in jeglichem Medium und Format erlaubt, sofern Sie den/die ursprünglichen Autor(en) und die Quelle ordnungsgemäß nennen, einen Link zur Creative Commons Lizenz beifügen und angeben, ob Änderungen vorgenommen wurden. Die in diesem Artikel enthaltenen Bilder und sonstiges Drittmaterial unterliegen ebenfalls der genannten Creative Commons Lizenz, sofern sich aus der Abbildungslegende nichts anderes ergibt. Sofern das betreffende Material nicht unter der genannten Creative Commons Lizenz steht und die betreffende Handlung nicht nach gesetzlichen Vorschriften erlaubt ist, ist für die oben aufgeführten Weiterverwendungen des Materials die Einwilligung des jeweiligen Rechteinhabers einzuholen. Weitere Details zur Lizenz entnehmen Sie bitte der Lizenzinformation auf http://​creativecommons.​org/​licenses/​by/​4.​0/​deed.​de.

Hinweis des Verlags

Der Verlag bleibt in Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutsadressen neutral.

Unsere Produktempfehlungen

Monatsschrift Kinderheilkunde

Print-Titel

• Aktuelles, gesichertes Fachwissen aus allen Bereichen der Kinder- und Jugendmedizin

• Themenschwerpunkt und CME-Fortbildung – praxisnah und in jedem Heft  

• Konsensuspapiere und Handlungsempfehlungen: Wegweiser für gutes medizinisches Handeln

e.Med Interdisziplinär

Kombi-Abonnement

Für Ihren Erfolg in Klinik und Praxis - Die beste Hilfe in Ihrem Arbeitsalltag

Mit e.Med Interdisziplinär erhalten Sie Zugang zu allen CME-Fortbildungen und Fachzeitschriften auf SpringerMedizin.de.

e.Dent – Das Online-Abo der Zahnmedizin

Online-Abonnement

Mit e.Dent erhalten Sie Zugang zu allen zahnmedizinischen Fortbildungen und unseren zahnmedizinischen und ausgesuchten medizinischen Zeitschriften.

Weitere Produktempfehlungen anzeigen
Literatur
2.
Zurück zum Zitat Cavini AM, Ehringer-Schetitska D, Furthner D et al (2022) Nationales Konzept zur Therapie von Übergewicht und Adipositas im Kindes- und Jugendalter der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde und beteiligter medizinisch-wissenschaftlicher Fachgesellschaften, Fachverbände und weiterer Organisationen. Paediatr Paedolog 57:2–32 Cavini AM, Ehringer-Schetitska D, Furthner D et al (2022) Nationales Konzept zur Therapie von Übergewicht und Adipositas im Kindes- und Jugendalter der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde und beteiligter medizinisch-wissenschaftlicher Fachgesellschaften, Fachverbände und weiterer Organisationen. Paediatr Paedolog 57:2–32
3.
Zurück zum Zitat Celletti F, Branca F, Farrar J (2025) Obesity and glucagon-like peptide-1 receptor agonists. JAMA 333:561–562PubMed Celletti F, Branca F, Farrar J (2025) Obesity and glucagon-like peptide-1 receptor agonists. JAMA 333:561–562PubMed
4.
Zurück zum Zitat Epstein LH, Wing RR, Steranchak L et al (1980) Comparison of family-based behavior modification and nutrition education for childhood obesity. J Pediatr Psychol 5:25–36PubMed Epstein LH, Wing RR, Steranchak L et al (1980) Comparison of family-based behavior modification and nutrition education for childhood obesity. J Pediatr Psychol 5:25–36PubMed
5.
Zurück zum Zitat Gellhaus I, Koch B, Tiedjen U et al (2019) Trainermanual Adipositasschulung für Kinder und Jugendliche. 1: Grundlagen. Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, Berlin Gellhaus I, Koch B, Tiedjen U et al (2019) Trainermanual Adipositasschulung für Kinder und Jugendliche. 1: Grundlagen. Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, Berlin
6.
Zurück zum Zitat Gellhaus I, Prinz N, Neugebauer F et al (2024) Bedeutung der stationären Rehabilitation von Kindern und Jugendlichen mit Adipositas. Adipositas – Ursachen, Folgeerkrankungen, Therapie. 18:81–87 Gellhaus I, Prinz N, Neugebauer F et al (2024) Bedeutung der stationären Rehabilitation von Kindern und Jugendlichen mit Adipositas. Adipositas – Ursachen, Folgeerkrankungen, Therapie. 18:81–87
7.
Zurück zum Zitat Gellhaus I, Van Egmond-Fröhlich A, Tiedjen U et al (2016) Gewicht, Gesundheit, Lebensqualität. Ergebnisse der KgAS-Adipositasschulung bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland. 10:4–10 Gellhaus I, Van Egmond-Fröhlich A, Tiedjen U et al (2016) Gewicht, Gesundheit, Lebensqualität. Ergebnisse der KgAS-Adipositasschulung bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland. 10:4–10
9.
Zurück zum Zitat Gow ML, Jebeile H, House ET et al (2024) Efficacy, safety and acceptability of a very-low-energy diet in adolescents with obesity: a fast track to health sub-study. Nutrients 16:3125PubMedPubMedCentral Gow ML, Jebeile H, House ET et al (2024) Efficacy, safety and acceptability of a very-low-energy diet in adolescents with obesity: a fast track to health sub-study. Nutrients 16:3125PubMedPubMedCentral
10.
Zurück zum Zitat Hampl SE, Hassink SG, Skinner AC et al (2023) Clinical practice guideline for the evaluation and treatment of children and adolescents with obesity. Pediatrics 151:e2022060640PubMed Hampl SE, Hassink SG, Skinner AC et al (2023) Clinical practice guideline for the evaluation and treatment of children and adolescents with obesity. Pediatrics 151:e2022060640PubMed
11.
Zurück zum Zitat Kersting M, Kalhoff H, Lücke T (2017) Von Nährstoffen zu Lebensmitteln und Mahlzeiten: das Konzept der Optimierten Mischkost für Kinder und Jugendliche in Deutschland. Aktuel Ernahrungsmed 42:304–315 Kersting M, Kalhoff H, Lücke T (2017) Von Nährstoffen zu Lebensmitteln und Mahlzeiten: das Konzept der Optimierten Mischkost für Kinder und Jugendliche in Deutschland. Aktuel Ernahrungsmed 42:304–315
12.
Zurück zum Zitat Korsten-Reck U, Kromeyer-Hauschild K, Wolfarth B et al (2005) Freiburg Intervention Trial for Obese Children (FITOC): results of a clinical observation study. Int J Obes (lond) 29:356–361PubMed Korsten-Reck U, Kromeyer-Hauschild K, Wolfarth B et al (2005) Freiburg Intervention Trial for Obese Children (FITOC): results of a clinical observation study. Int J Obes (lond) 29:356–361PubMed
13.
Zurück zum Zitat Linstedt U, Zocher F (2022) DiNa4u – Digitale Nachsorge for you – Telenachsorge für Jugendliche mit Adipositas (#38). Adipositas – Ursachen, Folgeerkrankungen. Therapie 16:10–3 Linstedt U, Zocher F (2022) DiNa4u – Digitale Nachsorge for you – Telenachsorge für Jugendliche mit Adipositas (#38). Adipositas – Ursachen, Folgeerkrankungen. Therapie 16:10–3
14.
Zurück zum Zitat Lister NB, Baur LA, Felix JF et al (2023) Child and adolescent obesity. Nat Rev Dis Primers 9:24PubMed Lister NB, Baur LA, Felix JF et al (2023) Child and adolescent obesity. Nat Rev Dis Primers 9:24PubMed
15.
Zurück zum Zitat Lister NB, Baur LA, House ET et al (2024) Intermittent Energy Restriction for Adolescents With Obesity: The Fast Track to Health Randomized Clinical Trial. JAMA Pediatr 178:1006–1016PubMed Lister NB, Baur LA, House ET et al (2024) Intermittent Energy Restriction for Adolescents With Obesity: The Fast Track to Health Randomized Clinical Trial. JAMA Pediatr 178:1006–1016PubMed
16.
Zurück zum Zitat O’connor EA, Evans CV, Henninger M et al (2024) Interventions for Weight Management in Children and Adolescents: Updated Evidence Report and Systematic Review for the US Preventive Services Task Force. JAMA 332:233–248PubMed O’connor EA, Evans CV, Henninger M et al (2024) Interventions for Weight Management in Children and Adolescents: Updated Evidence Report and Systematic Review for the US Preventive Services Task Force. JAMA 332:233–248PubMed
17.
Zurück zum Zitat Oei K, Johnston BC, Ball GDC et al (2024) Effectiveness of surgical interventions for managing obesity in children and adolescents: A systematic review and meta-analysis framed using minimal important difference estimates based on GRADE guidance to inform a clinical practice guideline. Pediatr Obes 19:e13119PubMed Oei K, Johnston BC, Ball GDC et al (2024) Effectiveness of surgical interventions for managing obesity in children and adolescents: A systematic review and meta-analysis framed using minimal important difference estimates based on GRADE guidance to inform a clinical practice guideline. Pediatr Obes 19:e13119PubMed
18.
Zurück zum Zitat Pankatz M, Gellhaus I, Hagedorn N et al (2019) Ambulante Nachsorge nach stationärer Adipositasrehabilitation: Machbarkeit des KgAS-Nachsorgekonzeptes. Rehabil (Stuttg) 58:398–404 Pankatz M, Gellhaus I, Hagedorn N et al (2019) Ambulante Nachsorge nach stationärer Adipositasrehabilitation: Machbarkeit des KgAS-Nachsorgekonzeptes. Rehabil (Stuttg) 58:398–404
19.
Zurück zum Zitat Pawellek S, Wendeborn T, Wulff H (2024) Digitale Adipositasschulung KLAKSonline für Jugendliche – Ein Studienprotokoll. Adipositas – Ursachen, Folgeerkrankungen. Therapie 18:4–7 Pawellek S, Wendeborn T, Wulff H (2024) Digitale Adipositasschulung KLAKSonline für Jugendliche – Ein Studienprotokoll. Adipositas – Ursachen, Folgeerkrankungen. Therapie 18:4–7
20.
Zurück zum Zitat Petersen C, Schlesinger S (2009) Moby Dick. Bundesweites Gesundheitsnetzwerk für übergewichtige und adipöse Kinder und Jugendliche. 03:22–26 Petersen C, Schlesinger S (2009) Moby Dick. Bundesweites Gesundheitsnetzwerk für übergewichtige und adipöse Kinder und Jugendliche. 03:22–26
21.
Zurück zum Zitat Reinehr T, Bucksch J, Müller A et al (2018) 7‑Year follow-up of a lifestyle intervention in overweight children: Comparison to an untreated control group. Clin Nutr 37:1558–1562PubMed Reinehr T, Bucksch J, Müller A et al (2018) 7‑Year follow-up of a lifestyle intervention in overweight children: Comparison to an untreated control group. Clin Nutr 37:1558–1562PubMed
22.
Zurück zum Zitat Reinehr T, Kersting M, Wollenhaupt A et al (2005) Evaluation der Schulung „OBELDICKS” für adipöse Kinder und Jugendliche. Klin Padiatr 217:1–8PubMed Reinehr T, Kersting M, Wollenhaupt A et al (2005) Evaluation der Schulung „OBELDICKS” für adipöse Kinder und Jugendliche. Klin Padiatr 217:1–8PubMed
23.
Zurück zum Zitat Reschke F, Struckmeyer N, Weiskorn J et al (2023) Erfolgreicher Einsatz von Telehealth bei Jugendlichen mit Adipositas zur Verbesserung von gesundheitsbezogener Lebensqualität und Ernährungsverhalten im Rahmen der COVID-19 Pandemie. Adipositas – Ursachen, Folgeerkrankungen. Therapie 17:10–1 Reschke F, Struckmeyer N, Weiskorn J et al (2023) Erfolgreicher Einsatz von Telehealth bei Jugendlichen mit Adipositas zur Verbesserung von gesundheitsbezogener Lebensqualität und Ernährungsverhalten im Rahmen der COVID-19 Pandemie. Adipositas – Ursachen, Folgeerkrankungen. Therapie 17:10–1
24.
Zurück zum Zitat Tewahade S, Berrigan D, Slotman B et al (2023) Impact of the built, social, and food environment on long-term weight loss within a behavioral weight loss intervention. Obes Sci Pract 9:261–273PubMed Tewahade S, Berrigan D, Slotman B et al (2023) Impact of the built, social, and food environment on long-term weight loss within a behavioral weight loss intervention. Obes Sci Pract 9:261–273PubMed
25.
Zurück zum Zitat Torbahn G, Gellhaus I, Koch B et al (2017) Reduction of Portion Size and Eating Rate Is Associated with BMI-SDS Reduction in Overweight and Obese Children and Adolescents: Results on Eating and Nutrition Behaviour from the Observational KgAS Study. Obes Facts 10:503–516PubMedPubMedCentral Torbahn G, Gellhaus I, Koch B et al (2017) Reduction of Portion Size and Eating Rate Is Associated with BMI-SDS Reduction in Overweight and Obese Children and Adolescents: Results on Eating and Nutrition Behaviour from the Observational KgAS Study. Obes Facts 10:503–516PubMedPubMedCentral
26.
Zurück zum Zitat Torbahn G, Jones A, Griffiths A et al (2024) Pharmacological interventions for the management of children and adolescents living with obesity—An update of a Cochrane systematic review with meta-analyses. Pediatr Obes 19:e13113PubMed Torbahn G, Jones A, Griffiths A et al (2024) Pharmacological interventions for the management of children and adolescents living with obesity—An update of a Cochrane systematic review with meta-analyses. Pediatr Obes 19:e13113PubMed
27.
Zurück zum Zitat Torbahn G, Lischka J, Joisten C et al (2023) Pädiatrische Versorgungstrukturen bei Adipositas 2023 – Wo stehen wir? Monatsschrift Kinderheilkd 171:784–795 Torbahn G, Lischka J, Joisten C et al (2023) Pädiatrische Versorgungstrukturen bei Adipositas 2023 – Wo stehen wir? Monatsschrift Kinderheilkd 171:784–795
28.
Zurück zum Zitat U.S Preventive Services Task Force (2024) Interventions for High Body Mass Index in Children and Adolescents: US Preventive Services Task Force Recommendation Statement. JAMA 332:226–232 U.S Preventive Services Task Force (2024) Interventions for High Body Mass Index in Children and Adolescents: US Preventive Services Task Force Recommendation Statement. JAMA 332:226–232
29.
Zurück zum Zitat Van Baak MA, Mariman ECM (2019) Mechanisms of weight regain after weight loss—the role of adipose tissue. Nat Rev Endocrinol 15:274–287PubMed Van Baak MA, Mariman ECM (2019) Mechanisms of weight regain after weight loss—the role of adipose tissue. Nat Rev Endocrinol 15:274–287PubMed
30.
Zurück zum Zitat Vermeiren E, Bruyndonckx L, De Winter B et al (2021) The effect of weight regain on cardiometabolic health in children with obesity: A systematic review of clinical studies. Nutr Metab Cardiovasc Dis 31:2575–2586PubMed Vermeiren E, Bruyndonckx L, De Winter B et al (2021) The effect of weight regain on cardiometabolic health in children with obesity: A systematic review of clinical studies. Nutr Metab Cardiovasc Dis 31:2575–2586PubMed
Metadaten
Titel
Was konservative Adipositasschulung leisten kann und soll
verfasst von
Gabriel Torbahn, MPH
Anna Maria Cavini
Ines Gellhaus
Katja Knab
Katharina Mörwald
Roland Reisenauer
Andreas van Egmond-Fröhlich
Martin Wannack
Susann Weihrauch-Blüher
Susanna Wiegand
Publikationsdatum
02.04.2025
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Monatsschrift Kinderheilkunde
Print ISSN: 0026-9298
Elektronische ISSN: 1433-0474
DOI
https://doi.org/10.1007/s00112-025-02157-1

Aktuelle Kurse aus dieser Zeitschrift

Problemdermatophytosen: Klinik, Diagnostik und Therapie

CME: 2 Punkte

Dermatophytosen (Tinea) sind durch Dermatophyten (Fadenpilze) hervorgerufene Pilzerkrankungen, die Haut, Haare und Nägel befallen können. Während für viele Tinea-Erkrankungen eine topische antimykotische Therapie häufig ausreicht, bedarf eine Tinea capitis immer und eine Tinea unguium sehr häufig einer oralen und topischen Kombinationstherapie.

Augenheilkunde in der Kinderarztpraxis

CME: 2 Punkte

Im Gegensatz zum englischsprachigen Raum gibt es in Deutschland keine explizite Ausbildung (Fellow) für die Kinderophthalmologie. Deshalb sollte in jeder Augenarztpraxis, in der Kinderaugenheilkunde angeboten wird, eine Orthoptistin beziehungsweise ein Orthoptist (dreijährige Ausbildung) anwesend sein. Denn erst die Zusammenarbeit zwischen beiden Professionen ermöglicht eine fundierte Untersuchung und Beurteilung des kindlichen/jugendlichen Auges.

Husten – zwischen nervig und nötig

CME: 2 Punkte

Husten nervt. Unsummen werden Jahr für Jahr für Hustensäfte ausgegeben, um das Symptom zu beseitigen oder zumindest erträglicher zu machen. Keines der Mittel scheint richtig zu wirken. Offensichtlich ist Husten so nötig, dass er sich durch Medikamente nicht einfach unterdrücken lässt. Im folgenden CME-Kurs geht es darum, neutral an das Thema Husten heranzugehen, letztlich sogar das Positive herauszustellen.

Hirntumoren im Kindes- und Jugendalter

CME: 2 Punkte

Hirntumoren sind die häufigsten soliden Neoplasien im Kindes- und Jugendalter. Fortschritte in der molekulargenetischen Entschlüsselung dieser Tumoren haben in jüngster Zeit zu einer genaueren Klassifizierung und zur Etablierung neuer adjuvanter Behandlungsmodalitäten geführt. Zudem wurden Techniken entwickelt, die eine funktionserhaltende und präzise Tumoroperation erlauben. Dies führt bei den meisten Tumorarten zu einer verbesserten Prognose in Bezug auf Überleben und Lebensqualität.