Erschienen in:
10.10.2016 | Allgemeinanästhesie | Originalien
Atemwegskomplikationen bei übergewichtigen und adipösen Kindern
verfasst von:
J. Ulrici, G. Hempel, M. Sasse, J. Vollrath, Prof. Dr. med. C. Höhne
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
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Ausgabe 12/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Übergewicht und Adipositas sind in der Kinderanästhesie zunehmend relevant. In der vorliegenden Arbeit wurde untersucht, inwiefern übergewichtige Kinder und Jugendliche Atemwegskomplikationen während einer Allgemeinanästhesie aufweisen und welche Bedeutung die Thematik in der lokalen Population hat.
Studiendesign und Untersuchungsmethoden
Von Oktober 2008 bis August 2009 wurden am Universitätsklinikum Leipzig ambulante und stationäre Patienten während eines Elektiveingriffs (2–18 Jahre, ASA I–III, Kinderchirurgie und Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, insgesamt 504 Patienten) betrachtet. Mithilfe spezieller Erfassungsbögen wurden folgende Parameter ermittelt: der Mallampati-Score, schwierige Maskenventilation und Intubation, die Verwendung eines Atemwegshilfsmittels, der Cormack-Lehane-Score und die Anzahl der Intubationsversuche; des Weiteren die Inzidenz von Atemwegsobstruktionen (Broncho- und Laryngospasmen) und Husten als Zeichen der Atemwegsirritation und Sauerstoffsättigungsabfälle >10 % des Ausgangswerts.
Ergebnisse
Es zeigte sich ein signifikant höherer Mallampati-Score und ein signifikant häufigeres Auftreten von Husten (p < 0,05). Die weiteren Parameter blieben ohne statistisch relevanten Unterschied. Die Inzidenz von Sauerstoffsättigungsabfällen war 9,5 % bei den Übergewichtigen und 6,3 % bei den Normalgewichtigen und die Inzidenz von Atemwegsobstruktionen betrug 4,1 % bzw. 2,7 %.
Diskussion
Die Inzidenz von respiratorischen Komplikationen ist in der vorliegenden Studie insgesamt gering. Ursache dafür können der geringe Anteil von morbid adipösen Kindern und das höhere Alter der übergewichtigen Kinder im Vergleich zu anderen Studien sein.