Erschienen in:
07.04.2016 | Adipositas | Leitthema
Adipositasprävention durch Lebensstilanpassung
verfasst von:
Prof. Dr. med. Alfred Wirth
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 4/2016
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Zusammenfassung
Im Laufe des Erwachsenenlebens nehmen Personen in Deutschland im Mittel 15–20 kg zu. Um das zu verhindern, ist eine Anpassung des Lebensstils hinsichtlich Bewegung und/oder Ernährung notwendig. Eine vermehrte körperliche Aktivität durch Ausdauer- oder Kraftsport kann den Gewichtsanstieg verhindern, es ist jedoch ein erheblicher Trainingsumfang erforderlich. Abgesehen von positiven Änderungen auf die Körperzusammensetzung hat Sport weitere Effekte bezüglich Gesundheit und Lebensqualität. Hinsichtlich der Ernährung sollten Nahrungsmittel mit einer geringen Energiedichte bevorzugt werden, die damit verbundenen großen Essvolumina sättigen verstärkt. Günstig sind daher Lebensmittel mit einem hohen Anteil an Ballaststoffen und komplexen Kohlenhydraten sowie solche mit einem hohen Wassergehalt (Gemüse, Obst, Salate, Suppen). Eine vegetarische Ernährungsweise, in geringerem Maße eine Mittelmeerkost oder eine Kost mit niedrigem glykämischen Index sind zur Prävention sinnvoll. Fast Food, Softdrinks und Alkohol begünstigen eine Gewichtszunahme. Nahrungsmittel mit einem hohen Gehalt an Fett und Zucker sollten reduziert aufgenommen werden. Neben einer inadäquaten Nahrungsmittelauswahl sind oft übergroße Essportionen die Ursache für eine Gewichtszunahme. Unklar ist, ob die Verteilung der Mahlzeiten (Häufigkeit, kein Frühstück, keine Mahlzeiten am Abend) eine Bedeutung hat. Schwangere sollten gemäß ihrem BMI an Gewicht zunehmen, um Komplikationen zu minimieren und das Kind vor Übergewicht zu schützen. Die hierfür empfohlenen Lebensstilanpassungen zur Vermeidung einer Gewichtszunahme bzw. zur Gewichtsabnahme ähneln denen für Nichtschwangere.