05.08.2022 | Adipositas | CME
Therapie der Adipositas
Erschienen in: Die Diabetologie | Ausgabe 8/2022
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Von 1975–2016 verfünffachte sich in Europa die Anzahl der Menschen mit Adipositas, und die Tendenz ist insgesamt weiter steigend. Adipositas ist die Folge eines Ungleichgewichts zwischen Energieverbrauch und Kalorienzufuhr. Auch wenn die Bedeutung genetischer Determinanten für die Varianz des BMI (Body-Mass-Index) bei etwa 60–70 % liegt, sind Überernährung, mangelnde Bewegung und psychosozialer Stress beeinflussbare Risikofaktoren. So nahmen z. B. während der Coronapandemie knapp 40 % der Deutschen im Durchschnitt 5,6 kg zu, Menschen mit Adipositas sogar 7,2 kg. Zur Reduktion adipositasassoziierter Komorbiditäten wird eine dauerhafte Reduktion des Körpergewichts von (mindestens) 5–10 % empfohlen. Mit einer Gewichtsreduktion von mehr als 10 % des Ausgangsgewichts lässt sich eine signifikante Reduktion kardiovaskulärer Endpunkte erreichen. Therapeutische Maßnahmen im Rahmen einer eskalierenden Stufentherapie sollten Strategien für eine gezielte Gewichtsreduktion und einen langfristigen Gewichtserhalt umfassen.