Erschienen in:
30.05.2023 | Kinder- und Jugendgynäkologie | Leitthema
Adnexbefunde im Kindes- und Jugendalter
Differenzialdiagnosen, diagnostisches und therapeutisches Vorgehen
verfasst von:
Dr. Ivonne Bedei, Guido Seitz, Prof.
Erschienen in:
Die Gynäkologie
|
Ausgabe 6/2023
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Adnexbefunde können in jedem Lebensalter vorkommen. Je nach Alter und Aktivität der hormonellen Achse müssen verschiedene Differenzialdiagnosen beachtet werden. Maligne Tumoren sind äußerst selten und machen ca. 1 % der bösartigen Tumoren bei Mädchen im Kindesalter aus. Während epitheliale Tumoren die häufigste Tumorentität bei erwachsenen Frauen darstellen, kommen diese bei präpubertären Mädchen sehr selten vor. Hier sind Keimzelltumoren und Keimstrang-Stroma-Tumoren am häufigsten. Die meisten Adnexbefunde sind jedoch gutartig. Ovarialzysten können bereits vor Geburt diagnostiziert werden, sie können einfach oder komplex und gelegentlich hormonproduzierend sein. In der Pubertät nehmen die Differenzialdiagnosen zu, neben neoplastischen Befunden müssen auch Eileiterschwangerschaften, Anomalien des Müllergangsystems und PID („pelvic inflammatory disease“) in Betracht gezogen werden. Bei Adnextorsion ist eine zeitnahe Diagnosestellung und Therapie wichtig. Im Hinblick auf die zukünftige Fertilität sollte, wenn möglich, organerhaltend operiert werden. Die Betreuung der Mädchen sollte im interdisziplinären Team erfolgen.