Hintergrund
Im Jahr 2016 wurde erstmals die autonome Kortisolsekretion bei Inzidentalomen der Nebenniere in der entsprechenden europäischen Leitlinie als eigenständiges Krankheitsbild erwähnt.
Zielsetzung
Zusammenfassung des aktuellen Wissensstands bezüglich Diagnostik, Epidemiologie, Komorbiditäten, Mortalität sowie Therapie der autonomen Kortisolsekretion, insbesondere in Abgrenzung zum nicht hormonproduzierenden Nebennierenadenom. Empfehlungen für die Praxis anhand der gültigen europäischen Leitlinie.
Material und Methoden
Analyse relevanter Studien, Diskussion von Grundlagenarbeiten und Expertenempfehlungen.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen
Eine autonome Kortisolsekretion wird diagnostiziert, wenn durch einen Zufallsbefund ein gutartiges Adenom der Nebenniere (Inzidentalom) mit einem pathologischen niedrig dosierten Dexamethasonhemmtest entdeckt wird, der Patient jedoch keine klinischen Cushing-Zeichen aufweist. Die Erkrankung geht einher mit einer erhöhten Mortalität und Morbidität, insbesondere mit arterieller Hypertonie, Diabetes mellitus Typ 2, Dyslipidämie und Adipositas. Eine Adrenalektomie als einzige spezifische Therapieoption sollte interdisziplinär evaluiert werden.