Erschienen in:
05.12.2017 | Allgemeinmedizin | Leitthema
Ärztemangel in der hausärztlichen Versorgung auf dem Lande und im Öffentlichen Gesundheitsdienst
Eine kritische Analyse der Evidenz bezüglich der Rolle von Aus- und Weiterbildung
verfasst von:
Hanna Kaduszkiewicz, Dr. Ute Teichert, Prof. Dr. Hendrik van den Bussche
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 2/2018
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Zusammenfassung
Hintergrund
Der Mangel an Ärztinnen und Ärzten in der hausärztlichen Versorgung (speziell in ländlichen Regionen) und im Öffentlichen Gesundheitswesen nimmt seit mehreren Jahrzehnten zu. Gefragt und gesucht wird nach Strategien zur Milderung dieser Probleme.
Ziel der Arbeit
In dieser Übersichtsarbeit wird untersucht, inwiefern Initiativen auf der Ebene der ärztlichen Aus- und Weiterbildung geeignet wären, den beschriebenen Problemen abzuhelfen. Die Untersuchung erstreckt sich auf die Verhältnisse in Deutschland und im angelsächsischen Ausland.
Material und Methoden
Die Analyse des hausärztlichen Bereichs beruht auf Recherchen zu empirischen Studien der letzten 20 Jahre in PubMed und Medline. Für Deutschland wurden programmatische Texte und Veröffentlichungen der Zeitschrift für Allgemeinmedizin mit untersucht. Nach dem Schneeballprinzip wurden die Literaturangaben in den gefundenen Aufsätzen einbezogen.
Ergebnisse und Diskussion
Die Ergebnisse ausländischer Studien identifizieren nahezu einheitlich zwei Faktoren zur Verbesserung der ländlichen hausärztlichen Versorgung: die Rekrutierung von Studierenden aus ländlichen Regionen zusammen mit landarztspezifischen Unterrichtsangeboten in der Aus- bzw. Weiterbildung. Für die Unterrichtsangebote sind längere bzw. mehrere praktische Anteile in ländlichen Einrichtungen (Landarztpraxen und Gesundheitszentren) erforderlich sowie eine gute personelle und inhaltliche Abstimmung zwischen Fakultät und ländlichen Einrichtungen. In Bezug auf das Öffentliche Gesundheitswesen stehen solche Versuche leider noch aus.