22.12.2016 | Affektive Störungen | CME
Ernährung und psychische Erkrankungen
Schwerpunkt depressive Störungen
Erschienen in: Der Nervenarzt | Ausgabe 1/2017
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Gegenwärtig wird ein möglicher Einsatz ernährungsbasierter Interventionen als ergänzende Maßnahme im Rahmen der Therapie psychischer Störungen diskutiert. Zugrunde liegende pathobiologische Mechanismen sind derzeit nicht abschließend geklärt. Plausibel ist ein Einfluss von Nährstoffen und Ernährungsmustern auf immun- und inflammatorische Prozesse, das Mikrobiom, die Leptin-melanokortinerge- und Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse sowie auf Neurotransmitter des cholinergen, noradrenergen, dopaminergen bzw. serotonergen Systems und Neurotrophine.
In Beobachtungsstudien erwiesen sich traditionelle Ernährungsmuster wie die mediterrane Ernährung als protektiv für die seelische Gesundheit. In Bezug auf einzelne Nährstoffe zeigten Interventionsstudien bei Supplementation mit langkettigen, mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren bei Depressionen kleine, aber signifikante Effekte. Die Studienlage bezüglich einer antidepressiven Wirkung einer Vitamin-D-Supplementation ist bislang insgesamt inkonsistent.