Erschienen in:
01.03.2008 | CME Weiterbildung • Zertifizierte Fortbildung
Aggressives und gewalttätiges Verhalten
Diagnostik, Prävention, Behandlung
verfasst von:
Prof. Dr. T. Steinert, J. Bergk
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 3/2008
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Zusammenfassung
Manche psychische Störungen gehen mit einem erhöhten Risiko für gelegentliches krankheitsassoziiertes aggressives Verhalten einher. Epidemiologisch betrifft dies in erster Linie Störungen mit Substanzmissbrauch, in geringerem Ausmaß auch psychotische Erkrankungen. Die Auseinandersetzung mit der Problematik von Gewalt und Zwang ist das älteste Problem psychiatrischer Institutionen. Auch heute stellen aggressive Übergriffe von Patienten ein typisches Risiko für die Beschäftigten dar. Assoziationen mit bestimmten Patientenmerkmalen wie Diagnose, Geschlecht oder Alter sind nicht konsistent belegt. Psychiatrische Interventionen umfassen präventive Aspekte wie eine auf Kooperation und Partizipation ausgerichtete Gestaltung der institutionellen Prozesse und systematische Schulungen des Personals, notfallmäßige und präventive Pharmakotherapie und notfalls auch Zwangsmaßnahmen wie Fixierung oder Isolierung. Der „state of the art“ in diesen Bereichen wird dargestellt. Ethischen Abwägungen und Fragen der Verhältnismäßigkeit kommt dabei eine große Bedeutung zu.