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09.11.2018 | Akne | Online-Artikel

Akne – eine Krankheit auf vielen Gesichtern

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Besonders Heranwachsende haben häufig eine unreine Haut, meistens im Gesicht, seltener an Rücken und Dekolleté. Wie epidemiologische Studien zeigen, ist Akne vulgaris die häufigste chronische Erkrankung des Tagdrüsenfollikels und etwa 70-95% der Jugendlichen sind betroffen [1]. Die erhöhte Aktivität der Talgdrüsen und deren Verstopfung führt zur Bildung von Mitessern und schließlich, unter dem Einfluss von Bakterien (Propionibacterium acnes) und einer entsprechenden Immunantwort, zur Entwicklung von Pickeln, Papeln und Knoten. Die Besiedlung mit Bakterien ist dabei oft nicht für die Entstehung der Erkrankung von Bedeutung, sondern eher in einem späteren Stadium der Akne. Oft sind Hormone Schuld an der Misere, allen voran die Androgene, die die Drüsen zur Produktion von Talg anregen. Aber auch andere Faktoren können die Bildung von Mitessern und Pickeln begünstigen [1, 2, 3]. Dazu gehören: eine erbliche Veranlagung, Stress und mentale Belastungen, Medikamente wie Antibiotika und Kortikosteroide sowie die Ernährung.

Laut Experten sorgen vor allem hyperglykämische Kohlenhydrate, Milchprodukte und ungesättigte Fettsäuren für eine unreine Haut [4].

Der Krankheitsverlauf bei Akne ist sehr unterschiedlich

Die Klassifikation der Akne erfolgt zum einen nach dem klinischen Bild:

  • Acne comedonica
  • Acne papulopustulosa
  • Acne papulopustulosa/nodosa
  • Acne conglobata
  • Acne fulminans.

Zum anderen wird nach dem Alter des Patienten klassifiziert:

  • Acne neonatorum
  • Acne infantum
  • Acne praecox
  • Acne vulgaris
  • Acne tarda

Auch nach dem Schweregrad kann man die Erkrankung einteilen: leicht  – mittelschwer – schwer [1].

Oftmals klingen Pusteln und Pickel bis zum Alter von 25 Jahren von alleine wieder ab. Bei etwa 10-40 % der Patienten bleibt die Krankheit jedoch bestehen oder beginnt sogar erst in diesem Alter [1].

Etwa 2-7 % aller Betroffenen entwickeln eine schwere Form, die mit Aknenarben einhergeht. Bei 20 % bleiben die Narben auch nach Abheilen der Erkrankung bestehen [1].

Die moderne Aknetherapie

Die Behandlung der Hautunreinheiten ist langwierig und erfolgt meist über mehrere Monate. Dabei sollte neben der Dermatotherapie auch die subjektive Lebensqualität der Patienten berücksichtigt werden, denn diese beeinflusst nachweislich die Compliance [3]. Die Aknebehandlung kann auf verschiedene Art und Weise erfolgen. Dazu gehören:

  • die topische Therapie
  • die systemische Therapie
  • die Bestrahlung mit Licht / Phototherapie / PDT
  • Peelings
  • die manuelle Aknetherapie

Für die topische Aknetherapie stehen unter anderem Antibiotika, Benzoylperoxid, Retinoide und Azelainsäure zur Verfügung. Eine systemische Behandlung mit Antibiotika wie Tetrazyklin oder Erythromycin ist ebenfalls möglich. Die Leitlinien empfehlen eine solche bei mittelschwerer bis schwerer entzündlicher Akne, die nicht auf eine topische Therapie anspricht sowie bei großflächiger entzündlicher Akne. Bei einer schweren Form kann Isotretinoin systemisch verordnet werden, wenn eine topische oder systemische Antibiotikagabe wirkungslos ist. Auch der Einsatz von hormonellen Antiandrogenen ist denkbar, wird aber nur für weibliche Patienten mit den mittelschweren Formen Acne papulopustulosa bis Acne conglobata empfohlen.

Ein anderer Ansatz ist die Bestrahlung der Haut mit sichtbarem Licht. Hier sind die Behandlung mit Blaulicht (Phototherapie) und die photodynamische Therapie hervorzuheben. Letztere bringt jedoch häufig unerwünschte Wirkungen mit sich. Peelings können in Kombination mit topischen und systemischen Therapien eingesetzt werden.

Die manuelle Aknetherapie erfolgt durch eine erfahrene Kosmetikerin, die die Haut reinigt, desinfiziert und schließlich Komedonen entfernt. Nach der Ausreinigung hat sich das Auflegen einer beruhigenden Maske bewährt [3].


Literatur
[Stand: 01.02.2018]
1. https://www.springermedizin.de/acne-vulgaris/acne-vulgaris/9232608
2. www.springermedizin.de/akne/12436698
3. S2k-Leitlinie Behandlung der Akne: http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/013-017l_S2k_Behandlung_der_Akne_2011-abgelaufen.pdf
4. https://www.springermedizin.de/akne/haut-und-ernaehrung/westliche-ernaehrung-laesst-akne-gedeihen/9295798

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