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Aktiv gegen Altersdepression

  • 28.01.2025
  • Online-Artikel
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Depressionen im Alter sind komplex und erfordern einen umfassenden Behandlungsansatz. Wichtig ist, die Betroffenen auf allen Ebenen zu aktivieren.

Ältere Menschen mit Depressionen leiden häufig unter Begleiterkrankungen wie kardiovaskulären Erkrankungen, Diabetes und Hypertonie. Diese körperlichen Beschwerden tragen zu einem erhöhten Depressionsrisiko bei. Wie auf SpringerMedizin.de berichtet, ist darum ein multimodaler Ansatz nötig, der neben Medikamenten und Psychotherapie auch physische, kognitive und soziale Aktivierung umfasst. 

Unterschiede zu Depressionen bei jungen Menschen

Der Verlauf von Depressionen im Alter unterscheidet sich von dem bei jüngeren Menschen. Klassische Depressionen mit schweren Symptomen sind seltener, während chronische Verläufe und Dysthymie häufiger auftreten. Die Symptome sind vielfältig und reichen von Traurigkeit und Pessimismus bis hin zu kognitiven Problemen und psychomotorischen Auffälligkeiten. Ursachen für Depressionen im Alter sind neben psychosozialen Stressoren auch chronische Entzündungen und altersbedingte Veränderungen im Neurotransmitterstoffwechsel.

Aktivierung auf allen Ebenen

Ein zentraler Aspekt der Behandlung ist die Aktivierung auf allen Ebenen. Experten empfehlen darum, ältere Menschen physisch, kognitiv und sozial zu aktivieren, um Depressionen vorzubeugen und zu behandeln. Aktivitäten wie Ergo-, Musik-, Kunst- und tiergestützte Therapien sowie aerobe Übungen können helfen, das Körpergefühl zu verbessern und Stress abzubauen. In Kliniken und Tageseinrichtungen sollten daher vermehrt Gruppenaktivitäten angeboten werden.

Bei der medikamentösen Therapie ist die Compliance im Alter eine Herausforderung. Bis zu einem Drittel der älteren Patienten nehmen ihre Medikamente nicht regelmäßig ein. Ängste vor Nebenwirkungen und Stigmatisierung erschweren die Therapieadhärenz. Ärzte sollten daher umfassend über die Wirksamkeit und Nebenwirkungen aufklären und den Patienten mehrere Therapieoptionen anbieten, um die Entscheidung zu erleichtern. Wichtig ist auch, kognitive Probleme der Patienten zu berücksichtigen, da etwa 60% der älteren Menschen mit Depression darunter leiden.

Ein weiterer kritischer Punkt ist die Suizidalität, die bei älteren depressiv Erkrankten häufiger auftritt. Funktionseinbußen verstärken das Suizidrisiko. Diagnostische Instrumente wie die geriatrische Depressionsskala (GDS) oder der Gesundheitsfragebogen PHQ-9 können Hinweise auf Suizidalität geben. Die Aussicht auf eine Verbesserung der Lebensqualität durch eine erfolgreiche antidepressive Therapie kann den Patienten helfen, aus suizidalen Gedankenschleifen auszubrechen. Eine Konfrontation mit einer Demenzdiagnose sollte jedoch vermieden werden, da dies die Betroffenen stark belasten kann.

Fazit

Ein ganzheitlicher Behandlungsansatz, der körperliche, psychische und soziale Aspekte berücksichtigt, ist entscheidend für die erfolgreiche Therapie von Depressionen im Alter. Die Kombination aus medikamentöser Behandlung, Psychotherapie und Aktivierungsmaßnahmen bietet die besten Chancen, den Teufelskreis aus Depression und körperlichen Beschwerden zu durchbrechen und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.


Dieser Text ist eine KI generierte Zusammenfassung, die von Springer Medizin erstellt, geprüft und nachbearbeitet wurde.
Quelle: Müller T. Die beste Medizin gegen Altersdepression: Laufen, Lernen, Lachen, Lieben.

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Depressionen im Alter – macht Einsamkeit depressiv?   

Mehr als 11 % der Menschen in Deutschland fühlten sich im Jahr 2021 einsam, so das Ergebnis des Einsamkeitsbarometers 2024 – einer Langzeitanalyse des Bundesfamilienministeriums, die das Einsamkeitsempfinden zwischen den Jahren 1992 bis 2021 untersuchte. Insbesondere ältere Menschen waren in den letzten 10 Jahren vermehrt von Einsamkeit betroffen. Laut den Ergebnissen des Einsamkeitsbarometers war die Altersgruppe über 75 Jahre v. a. vor der Corona-Pandemie überdurchschnittlich häufig von Einsamkeitsempfinden betroffen. In der Zeit nach der Pandemie hat Einsamkeit aber auch bei Jüngeren verstärkt zugenommen [1-3]


[1] Einsamkeitsbarometer 2024, Corona hat einsamer gemacht - vor allem Jüngere, Tagesschau online
[2] Strategie gegen Einsamkeit - Aktionswoche schafft Aufmerksamkeit für das Thema Einsamkeit. Homepage des Bundesministerium für Familie, Frauen, Sensorien und Jugend 
[3] Erstes Einsamkeitsbarometer für Deutschland veröffentlicht, aktuelle Meldung 30.05.2024,  mit Einsamkeitsbarometer 2024, 30.05.2024 Broschüre Langzeitentwicklung von Einsamkeit in Deutschland


Quelle: Bayer Vital GmbH
Impressum von Bayer Vital GmbH

Weitere praxisrelevante Informationen erhalten Sie hier: Depression behandeln. Natürlich.

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Älteres Paar wandert/© Halfpoint / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodellen)