Das Schilddrüsenkarzinom zeigt eine steigende Inzidenz, gleichzeitig aber eine stabile oder sogar leicht rückgängige Mortalitätsrate. Dieses Phänomen liegt in einer erhöhten Inzidenz der papillären Mikrokarzinome (Schilddrüsenkarzinome mit einer Ausdehnung von weniger als 1 cm), die vermutlich auf der verbesserten Diagnostik durch die hochauflösende Sonographie und der Feinnadelaspirationsbiopsie basiert. Die amerikanische und die europäische Gesellschaft für Schilddrüsenerkrankungen haben vor Kurzem neue Leitlinien zur Diagnostik und Therapie des differenzierten Schilddrüsenkarzinoms veröffentlicht mit dem Ziel, diagnostische und therapeutische Maßnahmen ohne Verlust an Effektivität zu minimieren. Dieses Ziel ist insbesondere für das papilläre Mikrokarzinom wichtig, welches für die Patienten eine exzellente Prognose und eine fast normale Lebenserwartung bedeutet. Dieser Artikel beschreibt zusammenfassend die Geschichte der Schilddrüsenchirurgie und stellt mit dem papillären Mikrokarzinom ein wichtiges Thema der aktuellen Onkologie der Schilddrüse vor. Darüber hinaus werden die aktuellen Methoden der Diagnostik, Therapie und die Nachsorge der Erkrankung diskutiert.