Erschienen in:
30.10.2018 | Urethritis | Leitthema
Aktuelle Diagnostik und Therapie der sexuell übertragbaren Infektionen
verfasst von:
Dr. C. Hein, Prof. Dr. F. M. E. Wagenlehner
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 12/2018
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Zusammenfassung
Hintergrund
In den letzten Jahren kommt es zu steigenden Inzidenzen von sexuell übertragbaren Erkrankungen („sexually transmitted infections“, STI), die somit wieder eine größere Rolle im urologischen Klinikalltag spielen.
Fragestellung
Welche STI sind im urologischen Alltag relevant? Welche Diagnostik und Therapie sollte hierbei angewendet werden?
Material und Methoden
Der Beitrag zeigt ein Review mit evidenzbasierten Empfehlungen aus der Literatur, der aktuellen Leitlinie der European Association of Urology (EAU) und des Robert-Koch-Instituts.
Ergebnisse
STI lassen sich in solche, die genitale, anale, perianale oder orale Ulzera verursachen von STI, die eine Urethritis, Zervizitis bzw. urethralen oder vaginalen Ausfluss verursachen, unterscheiden. Häufig sind jedoch asymptomatische Verläufe. Zur Diagnostik werden überwiegend Amplifikationsverfahren empfohlen. Bei der Therapie sollte die lokale Resistenzlage beachtet werden. Ein besonderes Augenmerk wird hierbei auf die weltweit steigende Resistenz von Gonokokken gelegt. Eine Mitbehandlung des Sexualpartners sollte unbedingt erfolgen. Zudem sollte eine Diagnose und Therapie weiterer STI aufgrund der hohen Rate an Koinfektionen erfolgen.
Schlussfolgerungen
Aufgrund der steigenden Inzidenzen von STI ist das Erkennen und evidenzbasierte Therapieren dieser Infektionen essentiell zur Vermeidung von aufsteigenden Infektionen, Spätfolgen und weiteren Übertragungen. Vor Therapiebeginn ist eine Asservation von infektiösem Material essentiell. Die Therapie sollte initial kalkuliert (mit Rücksicht auf die lokale Resistenzlage) begonnen und nach Erhalt weiterer Erregernachweise oder des Antibiogramms ggf. adaptiert und testgerecht weitergeführt werden.