Erschienen in:
04.12.2020 | Tumormarker | Leitthema
Aktuelle Entwicklungen und Behandlungsmöglichkeiten für das Growing-Teratoma-Syndrom
verfasst von:
Margaretha A. Skowron, Andreas Hiester, Pia Paffenholz, Tim Nestler, Axel Heidenreich, Peter Albers, Prof. Dr. Daniel Nettersheim
Erschienen in:
Die Onkologie
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Ausgabe 1/2021
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Diagnose des Growing-Teratoma-Syndroms (GTS) ist komplex und in den Behandlungsmöglichkeiten aufgrund der geringen Fallzahl schwierig zu bewerten. Ein besseres Verständnis zu der Entstehung des GTS sowie die Sensibilisierung für das paradoxe klinische Bild, ist maßgeblich für eine erfolgreiche Behandlungsstrategie.
Ziel der Arbeit
Ziel dieser Studie ist es, die aktuelle Literatur zu der Entwicklung und den Behandlungsmöglichkeiten des GTS zusammenzufassen. Darauf basierend wird ein molekulares Modell zur Entstehung des GTS erörtert und eine evidenzbasierte Behandlungsstrategie empfohlen.
Material und Methoden
Es wurde eine selektive Literaturrecherche über PubMed durchgeführt.
Ergebnisse
Das GTS ist durch proliferierende und metastasierende postpubertäre Teratome ohne weitere nichtseminomatöse Komponente sowie unter Chemotherapie regredienten oder sich normalisierenden Serum-Tumormarkern humanes Choriongonadotropin (β-hCG), α‑Fetoprotein (AFP) und Laktatdehydrogenase (LDH) gekennzeichnet.
Schlussfolgerung
Die Autoren postulieren, dass während der Chemotherapie embryonale Karzinomzellen zu einer sich transient vermehrenden Gewebe-Stammzellpopulation differenzieren. Diese Population hat das Potenzial, sich selbst zu erneuern oder in alle 3 Keimblätter (Mesoderm/Endoderm/Ektoderm) zu differenzieren, wodurch das Wachstum eines Teratoms gefördert wird. Als Therapieoption ist daher eine vollständige Resektion des gesamten Teratoms notwendig. Aufgrund der hohen Inzidenz gemeinsamer Resektionen von zusätzlichen Strukturen wird die Behandlung in multidisziplinären und spezialisierten Zentren empfohlen.