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Erschienen in: Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz 11/2017

04.10.2017 | Leitthema

Aktuelle Fälschungsfälle bei Arzneimitteln in der Zuständigkeit des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM)

Fallbeispiele und Ausmaß

verfasst von: Dr. rer. nat. Marcus Wittstock, Norbert Paeschke

Erschienen in: Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz | Ausgabe 11/2017

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Zusammenfassung

Arzneimittelfälschungen können von ihrer Art her sehr unterschiedlich sein. Daher sind die Methoden ihrer Aufdeckung und ihr Risikopotenzial für die Patientensicherheit auch sehr verschieden. Die gesamte Bandbreite von Fälschungen wird anhand der im Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) untersuchten Fälle dargestellt.
Die legale Vertriebskette von Arzneimitteln kann bisher als sicher gelten, da nur eine relativ geringe Anzahl von Fälschungen entdeckt wurde. Bei der illegalen Vertriebskette, z. B. dem illegalen Internethandel, muss davon ausgegangen werden, dass ein Großteil der angebotenen Arzneimittel nicht nur Fälschungen im Sinne illegal gehandelter Ware sind, sondern dass es sich um Komplettfälschungen handelt. Bei der illegalen Vertriebskette gibt es daher für den Anwender ein besonders hohes Risiko, durch Arzneimittel, die nicht die vorgesehenen Spezifikationen einhalten, geschädigt zu werden.
Die Trends zeigen, dass in Zukunft vermehrte Anstrengungen nötig sein werden, um die legale Vertriebskette sicher zu halten und den illegalen Handel mit Fälschungen einzudämmen. Hieran sind die Bundesoberbehörden Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), Paul-Ehrlich-Institut (PEI) und Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) insbesondere durch Koordination und Sicherstellung des Informationsflusses der beteiligten Behörden und Stellen sowie durch die Information der Öffentlichkeit beteiligt. Die vermehrt notwendigen Anstrengungen sind auch durch die wachsende Beteiligung organisierter Kriminalität im Bereich Arzneimittelfälschungen bedingt. Mit der Fälschungsrichtlinie 2011/62/EU wurde ein Maßnahmenpaket beschlossen, welches die legale Vertriebskette vor Arzneimittelfälschungen schützen soll.
Literatur
1.
Zurück zum Zitat Wittstock M, Thiele A (2011) Bekämpfung von Arzneimittelfälschungen – eine Maßnahme für den Patientenschutz. Bull Arzneimittelsicherh 4:15–19 Wittstock M, Thiele A (2011) Bekämpfung von Arzneimittelfälschungen – eine Maßnahme für den Patientenschutz. Bull Arzneimittelsicherh 4:15–19
2.
Zurück zum Zitat Pressemitteilung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) (2008) Forschungsoffensive gegen Produktpiraterie – BMBF fördert zehn neue Forschungsprojekte zum Schutz vor Fälschungen/Maßnahmen zur Sicherheit von Medikamenten Pressemitteilung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) (2008) Forschungsoffensive gegen Produktpiraterie – BMBF fördert zehn neue Forschungsprojekte zum Schutz vor Fälschungen/Maßnahmen zur Sicherheit von Medikamenten
3.
Zurück zum Zitat Situation Report on Counterfeiting in the European Union – A joint project between Europol and the Office for Harmonization in the Internal Market. April 2015 Situation Report on Counterfeiting in the European Union – A joint project between Europol and the Office for Harmonization in the Internal Market. April 2015
4.
Zurück zum Zitat Die wirtschaftlichen Kosten der Verletzung von Rechten des geistigen Eigentums in der Arzneimittelindustrie – Quantifizierung der Rechteverletzung für die Klasse von pharmazeutischen Spezialitäten und sonstigen pharmazeutischen Erzeugnissen, Bericht des Amtes der Europäischen Union für geistiges Eigentum, September 2016. Die wirtschaftlichen Kosten der Verletzung von Rechten des geistigen Eigentums in der Arzneimittelindustrie – Quantifizierung der Rechteverletzung für die Klasse von pharmazeutischen Spezialitäten und sonstigen pharmazeutischen Erzeugnissen, Bericht des Amtes der Europäischen Union für geistiges Eigentum, September 2016.
8.
Zurück zum Zitat Sinn A (2016) Organisierte Kriminalität 3.0, 4.2 Was „macht“ die OK? Springer, Berlin Heidelberg Sinn A (2016) Organisierte Kriminalität 3.0, 4.2 Was „macht“ die OK? Springer, Berlin Heidelberg
9.
Zurück zum Zitat Arzneimittelgesetz in der Fassung der Bekanntmachung vom 12. Dezember 2005 (BGBl. I S. 3394), das zuletzt durch Artikel 5 des Gesetzes vom 4. Mai 2017 (BGBl. I S. 1050) geändert worden ist. Arzneimittelgesetz in der Fassung der Bekanntmachung vom 12. Dezember 2005 (BGBl. I S. 3394), das zuletzt durch Artikel 5 des Gesetzes vom 4. Mai 2017 (BGBl. I S. 1050) geändert worden ist.
10.
Zurück zum Zitat Sutent 25 mg und 50 mg Hartkapseln: BfArM warnt vor Fälschung des Arzneimittels aus Rumänien. Mitteilung des BfArM vom 17.06.2014; Zugegriffen am 30. August 2017 Sutent 25 mg und 50 mg Hartkapseln: BfArM warnt vor Fälschung des Arzneimittels aus Rumänien. Mitteilung des BfArM vom 17.06.2014; Zugegriffen am 30. August 2017
11.
Zurück zum Zitat Sildaristo: Diebstahl des Arzneimittels der Firma Aristo Pharma GmbH in Berlin bekannt geworden. Mitteilung des BfArM vom 12.02.2015; Zugegriffen am 30. August 2017 Sildaristo: Diebstahl des Arzneimittels der Firma Aristo Pharma GmbH in Berlin bekannt geworden. Mitteilung des BfArM vom 12.02.2015; Zugegriffen am 30. August 2017
12.
Zurück zum Zitat Neulasta: Möglicherweise Fälschungen im Verkehr. Mitteilung des BfArM vom 06.03.2015; Zugegriffen am 30. August 2017 Neulasta: Möglicherweise Fälschungen im Verkehr. Mitteilung des BfArM vom 06.03.2015; Zugegriffen am 30. August 2017
13.
Zurück zum Zitat Epclusa 400 mg/100 mg Filmtabletten (Charge 15SFPD119): Fälschung in deutscher Aufmachung angeboten. Mitteilung des BfArM vom 18.05.2017; Zugegriffen am 30. August 2017 Epclusa 400 mg/100 mg Filmtabletten (Charge 15SFPD119): Fälschung in deutscher Aufmachung angeboten. Mitteilung des BfArM vom 18.05.2017; Zugegriffen am 30. August 2017
15.
Zurück zum Zitat Arzneimittelkriminalität: Ein Wachstumsmarkt, Bericht des Bundeskriminalamts (BKA), Kriminalistisches Institut, Forschungs- und Beratungsstelle Organisierte Kriminalität, Wirtschaftskriminalität und Kriminalprävention (IZ 34) vom 17. Oktober 2016. Arzneimittelkriminalität: Ein Wachstumsmarkt, Bericht des Bundeskriminalamts (BKA), Kriminalistisches Institut, Forschungs- und Beratungsstelle Organisierte Kriminalität, Wirtschaftskriminalität und Kriminalprävention (IZ 34) vom 17. Oktober 2016.
16.
Zurück zum Zitat Richtlinie 2011/62/EU des Europäischen Parlaments und des Rates vom 8. Juni 2011 zur Änderung der Richtlinie 2001/83/EG zur Schaffung eines Gemeinschaftskodexes für Humanarzneimittel hinsichtlich der Verhinderung des Eindringens von gefälschten Arzneimitteln in die legale Lieferkette Richtlinie 2011/62/EU des Europäischen Parlaments und des Rates vom 8. Juni 2011 zur Änderung der Richtlinie 2001/83/EG zur Schaffung eines Gemeinschaftskodexes für Humanarzneimittel hinsichtlich der Verhinderung des Eindringens von gefälschten Arzneimitteln in die legale Lieferkette
Metadaten
Titel
Aktuelle Fälschungsfälle bei Arzneimitteln in der Zuständigkeit des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM)
Fallbeispiele und Ausmaß
verfasst von
Dr. rer. nat. Marcus Wittstock
Norbert Paeschke
Publikationsdatum
04.10.2017
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Erschienen in
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz / Ausgabe 11/2017
Print ISSN: 1436-9990
Elektronische ISSN: 1437-1588
DOI
https://doi.org/10.1007/s00103-017-2635-5

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