Erschienen in:
01.04.2009 | Leitthema
Aktuelle klinisch-neurophysiologische Befunde bei Absence-Epilepsien
verfasst von:
Prof. Dr. H. Stefan, S. Rampp
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 4/2009
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Zusammenfassung
Nach der internationalen Klassifikation epileptischer Anfälle (1981) zeigen sich generalisierte Anfälle durch iktuale Entäußerungen, die einen Anfallsbeginn in beiden Hemisphären nahelegen. Fokale Anfälle dagegen weisen iktuale Zeichen auf, die auf einen Anfallsbeginn in nur einer Hemisphäre hinweisen. Aktuelle neurophysiologische Studien mit MEG, EEG und fMRI liefern Hinweise darauf, dass im Fall der idiopathisch-generalisierten Absence-Epilepsien eine Aktivität in spezifischen Netzwerken dominiert. Hierbei sind bestimmte frontoparietale kortikale, aber auch subkortikale Hirnregionen beider Hemisphären involviert. Die epileptische Aktivität kann dabei sehr umschrieben fokal in Form von Spike- oder Spike-Wave-Aktivität oder weit verbreitet bilateral homolog in diesen Netzwerkregionen auftreten. Als Konsequenz für die Klassifikation der „generalisierten“ epileptischen Anfälle und Syndrome erscheint es denkbar, eine Subgruppe zu unterscheiden: regionale bilateral homologe Epilepsien. Diese sind von reinen fokalen Frontalhirnepilepsien zu unterscheiden, die auch mit dem Leitsymptom einer Abwesenheit einhergehen können.